Forest Stewardship Council: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 3. Mai 2010, 18:24 Uhr

Forest Stewardship Council (FSC)

Der Forest Stewardship Council wurde 1993, also ein Jahr nach der Konferenz „Umwelt und Entwicklung“ in Rio de Janeiro, gegründet. Ziel ist es, die in Rio verabschiedeten Forderungen an „nachhaltige Entwicklung“ für Wälder umzusetzen. Besondere Bedeutung im Rahmen der Forderungen von Rio hat die gleichwertige Berücksichtigung von sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Aspekten bei der Nutzung von Naturgütern.

Der FSC ist eine internationale gemeinnützige Organisation mit Sitz in Bonn und nationalen Arbeitsgruppen in 43 Ländern. Er wird von Umweltorganisationen (WWF, Greenpeace, NABU, Robin Wood, u.a.), Sozialverbänden (IG BAU, IG Metall, u.a.), sowie zahlreichen Unternehmen unterstützt.

Der FSC ist eine Mitgliederorganisation, in der sowohl Verbände, Organisationen und Unternehmen als auch Privatpersonen Mitglied werden können. Die Mitgliedschaft enthält das Recht zur Mitbestimmung an Entscheidungen im FSC und zur Wahl von Vorständen.

Neben der Beteiligung aller Mitglieder und Interessensvertreter legt der FSC sehr viel Wert auf Transparenz. Alle Regelungen und alle wichtigen Dokumente sind daher der Öffentlichkeit zugänglich.

Was macht der FSC?

Der FSC zielt darauf ab, Wälder zu erhalten. Dieses Ziel möchte er nicht nur durch Unterschutzstellung sondern vor allem durch die Förderung einer verantwortungsvollen Waldwirtschaft erreichen. Strenge Kriterien, an denen die Bewirtschaftung der Wälder ausgerichtet werden soll, dienen dazu, unkontrollierte Abholzung, Verletzung der Menschenrechte und Belastung der Umwelt zu vermeiden.

Wie schützt der FSC Wälder ?

Der FSC hat zehn verbindliche Prinzipien und 56 Kriterien für eine gute Forstwirtschaft festgelegt. Durch eine Bewirtschaftung von Wald unter diesen Rahmenbedingungen wird erreicht, dass die Waldfunktionen erhalten bleiben.

In Ländern mit nationalen FSC Arbeitsgruppen werden diese Regelungen an nationale Gegebenheiten wie z.B. klimatische und geologische Rahmenbedingungen oder nationale Gesetze angepasst. Seit der Gründung wurden bereits über 85 Millionen Hektar weltweit nach den Regeln des FSC zertifiziert.

Kontrolle durch unabhängige Dritte

Zur Kontrolle, ob die FSC-Prinzipien eingehalten werden, prüft der FSC die einzelnen Forstbetriebe nicht selbst, sondern bevollmächtigt hierfür unabhängige Zertifizierungsorganisationen. Wird die Waldbewirtschaftung regelkonform betrieben, erhalten die Waldbesitzer dafür ein Zertifikat. Holz aus FSC-zertifizierten Wäldern kann danach mit dem FSC- Siegel ausgezeichnet und vermarktet werden.

Der FSC selbst überprüft einmal jährlich die Zertifizierungsorganisationen darauf, ob sie die Arbeit im Sinne des FSC ausführen.

Wie ist der Weg vom Wald zum FSC-Produkt? (FSC-Label)

Das Holz aus FSC-zertifizierten Wäldern wird mit dem FSC-Siegel gekennzeichnet. Produkte mit FSC-Siegel durchlaufen vom Wald bis zum Endverbraucher eine oft lange Kette verschiedener Stufen des Handels und der Verarbeitung, die sogenannte "Produktkette" (COC). Zur Verarbeitung von FSC-Holz hat der FSC strenge Regeln verfasst, mit denen sichergestellt wird, dass FSC-Holz immer korrekt durch diesen Verarbeitungsprozess geschleust und nicht unzulässig mit strittigen Quellen (z.B. illegalem Einschlag) vermischt wird. Die Regeln des FSC verlangen, dass die gesamte Verarbeitungs- und Handelskette vom Wald bis zum Großhändler lückenlos zertifiziert sein muß. Im Rahmen der Zertifizierung werden die Warenein- und –ausgänge sowie die Produktionsabläufe einmal jährlich von unabhängigen Dritten überprüft. Lediglich Einzelhändler sind von dieser Zertifizierungspflicht ausgenommen, da sie die Produkte nicht mehr weiterverarbeiten oder umpacken.

Zertifizierte Betriebe können FSC-Produkte mit dem FSC-Logo kennzeichnen. Durch den Kauf dieser Produkte kann der Verbraucher direkt einen Beitrag zur Verbesserung der Wälder zu leisten.

Welche FSC-Labels existieren ?

  • FSC Pure: FSC-Produkte aus 100% FSC-Holz.
  • FSC Mix: Produkte, bei deren Herstellung FSC-Holz, Holz aus kontrollierten Quellen oder Recyclingmaterial verwendet wurde. Holz aus illegalen Quellen, Raubbau oder nicht nachweisbaren Quellen ist bei dieser Mischung ausgeschlossen.
  • FSC Recycling: Produkte mit dem FSC-Recycling-Label stehen für den Einsatz von Recycling-Material. Die Verwendung von Recycling-Material entlastet Wälder und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur vernünftigen Verwendung von Holz.

Welche Produkte sind mit FSC-Zertifikat erhältlich?

Mittlerweile gibt es fast kein Produkt mehr, dass es nicht mit FSC-Label gäbe – hier eine exemplarische Auflistung:
Bilderrahmen - Bücher - Bürsten - Bunt-, Bleistifte und Kugelschreiber - Fenster, Türen - Gartenmöbel - Hammer- und Besenstiele - Jojos - Kopier- und Druckerpapier - OSB-Platten - Parkett- und Laminatböden - Plusbriefe - Reisespiele - Regalsysteme - Salz- und Pfeffermühlen - Visitenkarten - Wohnzimmerschränke und -tische


Adresse

SC Arbeitsgruppe Deutschland e.V.
Nussmannstr. 14
79098 Freiburg
Tel: + 49 (0) 761 / 3 86 53 - 50
Fax: + 49 (0) 761 / 3 86 53 - 79
E-Mail: info@fsc-deutschland.de

Quelle

Stand: 03.05.2010