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Version vom 12. Mai 2010, 15:23 Uhr
Biokraftstoff
Allgemein
Zu den Biokraftstoffen zählen reines Pflanzenöl und Biodiesel (beide ersetzen Diesel) und Bioethanol (ersetzt Ottokraftstoff). Diese Kraftstoffe werden auch als die erste Biokraftstoff-Generation bezeichnet, die bereits am Markt verbreitet ist und maßgeblich zur Verringerung von Treibhausgas-Emissionen im Verkehrsbereich beiträgt. Zur zweiten Generation zählen Biomass-to-Liquid (BtL, synthetischer Biokraftstoff; kann Diesel und Ottokraftstoff ersetzen) und Methan aus aufbereitetem Biogas (Biomethan; ist erdgasgleich und kann in Erdgasfahrzeugen eingesetzt werden). Auch Ethanol aus Lignocellulose zählt zur 2. Biokraftstoffgeneration. Diese noch nicht oder wie Biomethan nur sehr eingeschränkt am Markt verfügbaren Biokraftstoffe versprechen einige Vorteile hinsichtlich Flächeneffizienz, technischen Anforderungen und sauberer Verbrennung.
Statistik
Biokraftstoffe sind bislang die einzige erneuerbare Alternative zu fossilen Kraftstoffen. Ihre Entwicklung wurde daher auch durch rechtliche Rahmenbedingungen, wie beispielsweise Steuervergünstigungen, in den letzten Jahren erheblich vorangetrieben.
Im Jahr 2009 wurden in Deutschland etwa 51,5 Mio. t Kraftstoffe verbraucht. Biokraftstoffe deckten diesen Bedarf mit 3,5 Mio. t bzw. lieferten bezogen auf das Energieäquivalent 5,5 Prozent der benötigten Kraftstoffe.
Während momentan und in absehbarer Zeit vor allem Biodiesel, Pflanzenöl und Ethanol in größeren Mengen genutzt werden, gehört die Zukunft synthetischen Kraftstoffen aus fester Biomasse.
Der Primärkraftstoffverbrauch in Deutschland (2009) von 51,5 Mio. t setzt sich zu 56,0 % aus Diesel-, 38,5 % Ottokraftstoff und 5,5 % Biokraftstoff zusammen. Dabei ist der Anteil biogener Kraftstoffe von 1,4 % (2003), 2 % (2004), 3,6 % (2005), 6,3 % (2006) bis auf 7,2 % in 2007 gestiegen. Seit 2008 mit 5,9% und 2009 mit 5,5% ist der Biokraftstoffanteil in Deutschland rückläufig. Trotz Rückgang bleibt Biodiesel der wichtigtste Biokraftstoff in Deutschland. Mit ca. 2,5 Mio. t entfallen auf Biodiesel etwa 77 % des deutschen Biokraftstoffabsatzes. Der Anteil am Biokraftstoffverbrauch von Bioethanol konnte von 626.000 t auf 903.000t ausgebaut werden, während der Absatz von reinem Pflanzenöl auf 101.000 t sank (Vorjahr 401.000t).
Neben der Schonung fossiler Ressourcen spielt der ökologische Aspekt auch hier eine wichtige Rolle: Biotreibstoffe können einen erheblichen Beitrag dazu leisten, dass die vorgegebenen Ziele der CO2-Einsparung erreicht werden können. Im Jahr 2009 wurden durch die Nutzung von Biokraftstoffen 7,6 Mio. t CO2 eingespart.
Die Technologien zur Nutzung der verschiedenen Biotreibstoffe sind unterschiedlich ausgereift. Auf reines Pflanzenöl beispielsweise müssen Dieselmotoren in der Regel erst angepasst werden, was mit relativ hohen Kosten verbunden ist.
Rapsölmethylester (RME) - auch Biodiesel genannt - ist dagegen seit Jahren ein marktgängiger Treibstoff. Er wird über die Veresterung aus Rapsöl hergestellt und ist normalem Dieselkraftstoff vergleichbar. Zahlreiche Fahrzeughersteller haben ihre Modelle für den Betrieb mit RME freigegeben oder bieten gesonderte Biodiesel-Pakete an - ein deutlicher Beweis dafür, dass der pflanzliche Treibstoff herkömmlichem Diesel in nichts nachsteht.
Zudem kann Biodiesel seit 2004 herkömmlichem Diesel bis zu 5 % beigemischt werden - so erlaubt es die europäische Diesel-Norm (DIN EN 590). Seit 2009 kann dem Dieselkraftstoff in Deutschland ein erhöter Anteil Biodiesel (7%) beigemsicht werden. Die Anforderungen für den so genannten B7-Kraftstoff sind in der DIN 51628 geregelt.
Auch Bioethanol, das über die Vergärung aus stärke- oder zuckerhaltigen Pflanzen gewonnen werden kann, ist als Treibstoff nutzbar. Laut Ottokraftstoffnorm (DIN EN 228) ist die Beimischung von bis zu 5 Prozent zu herkömmlichem Ottokaftstoff möglich.
Synthetische Kraftstoffe schließlich sind für den Verbraucher von normalem Benzin oder Diesel in nichts zu unterscheiden, lediglich die Rohstoffquelle ist mit fester Biomasse eine andere. Diese Treibstoffe bergen großes Potenzial, das allerdings erst erschlossen werden muss.
Kraftstoffbedarfsprognose Deutschland 2003–2025
Dank effektiverer Technologien wird der Kraftstoffbedarf Deutschland in den nächsten Jahren merklich sinken. Vor allem bei Ottokraftstoffen wird sich das bemerkbar machen. Wurden 2003 noch 25.900 t Ottokraftstoff benötigt, werden es 2025 nur noch 13.600 t sein.
Quelle
- Nachwachsende Rohstoffe - Daten und Fakten (PDF) - mit Daten von 2006, aktualisiert mit:
- www.fnr.de / Daten und Fakten - Stand: 09.05.2010
- www.bio-kraftstoffe.info
Biomasse aus
Strom, -
Wärme;
Kosten/Preise |
Energiepflanzen
(Raps) •
Bioenergie:
Biokraftstoff:
Pflanzenöl |
Biodiesel |
Bioethanol |
Biomass-to-Liquid |
Biogas
Industr. Nutzung:
Rohstoffmengen |
Baustoff |
oleochem. Anwendung |
Naturarznei, Kosmetika |
Biowerkstoff:
Biokunstst. |
naturfaserverst. Kunstst. |
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