Luftdichtheit: Unterschied zwischen den Versionen
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==Bedeutung der Luftdichtheit== | ==Bedeutung der Luftdichtheit== | ||
Das Mass der Luftdichtheit stellt (nicht nur im Holzbau) ein wichtiges Kriterium zur qualitativen Bewertung der Bauausführung dar. Luftdichtheit ist messbar und wird mit dem [[n50-Wert]] beschrieben, an den es in den einschlägigen Normen ([[DIN EN 13829]]) eindeutige Anforderungen gibt. Eine gewissenhafte [[Luftdichtung]] ist unerlässlich in Hinblick auf: | Das Mass der Luftdichtheit stellt (nicht nur im [[Holzbau]]) ein wichtiges Kriterium zur qualitativen Bewertung der Bauausführung dar. Luftdichtheit ist messbar und wird mit dem [[n50-Wert]] beschrieben, an den es in den einschlägigen Normen ([[DIN EN 13829]]) eindeutige Anforderungen gibt. Eine gewissenhafte [[Luftdichtung]] ist unerlässlich in Hinblick auf: | ||
'''Feuchteschutz''': | '''Feuchteschutz''': | ||
Durch Luftdichtungs- und [[Dampfbremse|Dampfbremsbahnen]] wird verhindert, dass warme, feuchtebeladene Luft in die | Durch Luftdichtungs- und [[Dampfbremse|Dampfbremsbahnen]] wird verhindert, dass warme, feuchtebeladene Luft in die | ||
Konstruktion dringt und in den immer kälter werdenden Bauteilschichten schliesslich zu [[Tauwasserausfall|Tauwasser]] kondensiert. Dies ist vornehmlich im Winter der Fall. Im Sommer hingegen kann es durch die sog. [[Umkehrdiffusion]] zum gleichen Effekt kommen durch die nun warme, feuchteaufnahmefähigere Außenluft (vor allem, wenn das Gebäudeinnere gekühlt wird)! Hier zeigt sich die ganze Bedeutung des diffusionsoffenen Bauens. Die anfallende Feuchtigkeit kann durch moderne, hochdiffusionsoffene [[Unterdeckbahn|Unterdeckbahnen]] nach außen wieder abgeführt werden. Eine Erhöhung des Austrocknungspotentials ist mit der zusätzlichen Verwendung [[Feuchtevariabilität|feuchtevariabler]] Dampfbremsen möglich. | [[Konstruktion]] dringt und in den immer kälter werdenden Bauteilschichten schliesslich zu [[Tauwasserausfall|Tauwasser]] kondensiert. Dies ist vornehmlich im Winter der Fall. Im Sommer hingegen kann es durch die sog. [[Umkehrdiffusion]] zum gleichen Effekt kommen durch die nun warme, feuchteaufnahmefähigere Außenluft (vor allem, wenn das Gebäudeinnere gekühlt wird)! Hier zeigt sich die ganze Bedeutung des diffusionsoffenen Bauens. Die anfallende [[Feuchtigkeit]] kann durch moderne, hochdiffusionsoffene [[Unterdeckbahn|Unterdeckbahnen]] nach außen wieder abgeführt werden. Eine Erhöhung des Austrocknungspotentials ist mit der zusätzlichen Verwendung [[Feuchtevariabilität|feuchtevariabler]] Dampfbremsen möglich. | ||
'''Wärmeschutz''': | '''Wärmeschutz''': | ||
Neben dem Eintrag von Feuchtigkeit durch [[Konvektion]], kommt es durch Leckagen in der Gebäudehülle zu großen Verlusten an Wärmeenergie. Selbstverständlich führt das zu erhöhten Kosten und [[CO2-Emission | Neben dem Eintrag von [[Feuchtigkeit]] durch [[Konvektion]], kommt es durch Leckagen in der [[Hüllfläche|Gebäudehülle]] zu großen Verlusten an Wärmeenergie. Selbstverständlich führt das zu erhöhten Kosten und [[CO2|CO<sub>2</sub>]]-[[Emission]]en. Eine wichtige Rolle spielt auch der [[Sommerlicher Wärmeschutz|sommerliche Wärmeschutz]]. Durch den auch hier erhöhten Luftaustausch kann die Wärmedämmung nicht mehr zum [[sommerlicher Wärmeschutz|sommerlichen Wärmeschutz]] beitragen, was zu einer teilweise unerträglichen Aufheizung des Wohnraums führen kann. | ||
'''[[Schallschutz]]''': | '''[[Schallschutz]]''': | ||
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'''Gesundes Wohnraumklima''': | '''Gesundes Wohnraumklima''': | ||
[[Feuchtigkeit]] in Bauteilen führt oft zu [[Schimmelpilz]]bildung, deren Sporen ein hohes [[Allergie]]potential haben. Neben dem erhöhten Sporenaufkommen führt auch oft zu trockene Raumluft zu Krankheiten. Dringt kalte Luft ins Gebäude ein, verringert sich durch die Erwärmung ihr relativer Feuchtegehalt. Kalte Luft kann ohnehin weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme. Konsequenz ist ein trockenes unbehagliches Raumklima, welches die Schleimhäute reizt und die Resistenz gegen Krankheitserreger mindert. | [[Feuchtigkeit]] in Bauteilen führt oft zu [[Schimmelpilz]]bildung, deren Sporen ein hohes [[Allergie]]potential haben. Neben dem erhöhten Sporenaufkommen führt auch oft zu trockene Raumluft zu Krankheiten. Dringt kalte Luft ins Gebäude ein, verringert sich durch die Erwärmung ihr relativer Feuchtegehalt. Kalte Luft kann ohnehin weniger [[Feuchtigkeit]] aufnehmen als warme. Konsequenz ist ein trockenes unbehagliches Raumklima, welches die Schleimhäute reizt und die Resistenz gegen Krankheitserreger mindert. | ||
==Messmethode== | ==Messmethode== | ||
Mit dem [[Blower Door]]-Test wird im Differenzdruck-Messverfahren die Luftdichtheit der Gebäudehülle bestimmt. Mit dem Verfahren können Leckagen in der [[Luftdichtung]]sebene gefunden und die [[ | Mit dem [[Blower Door]]-Test wird im Differenzdruck-Messverfahren die Luftdichtheit der [[Hüllfläche|Gebäudehülle]] bestimmt. Mit dem Verfahren können Leckagen in der [[Luftdichtung]]sebene gefunden und die [[Luftwechselrate]] bestimmt werden. Die [[Blower Door]] wird meistens mit einem Rahmen in die Öffnung einer geöffneten Außentür eingesetzt. | ||
Durch einen Ventilator wird Luft in das zu untersuchende Gebäude gedrückt oder heraus gesaugt. Bestehen offensichtliche Undichtigkeiten kann das beim Unterdruck mittels Rauchröhrchen sichtbar, bzw. mit dem Handrücken fühlbar gemacht werden. Beim Anwenden von Überdruck werden die Innenräume benebelt. Undichtigkeiten werden dadurch von außen sichtbar (Ausströmen des Nebels). Die Stärke des Ventilators wird so eingestellt, dass zum Umgebungsdruck eine Druckdifferenz von 50 Pa entsteht (entspricht Windstärke 5). Eingebaute Messinstrumente bestimmen die Druckdifferenz und die Luftmenge, die der Ventilator transportiert. Der gemessene Luftstrom wird durch das Volumen des Gebäudes geteilt. Diesen Wert, die Luftwechselrate n50, kann man nun mit anderen Gebäuden und Normen vergleichen. | Durch einen Ventilator wird Luft in das zu untersuchende Gebäude gedrückt oder heraus gesaugt. Bestehen offensichtliche Undichtigkeiten kann das beim Unterdruck mittels Rauchröhrchen sichtbar, bzw. mit dem Handrücken fühlbar gemacht werden. Beim Anwenden von Überdruck werden die Innenräume benebelt. Undichtigkeiten werden dadurch von außen sichtbar (Ausströmen des Nebels). Die Stärke des Ventilators wird so eingestellt, dass zum Umgebungsdruck eine Druckdifferenz von 50 Pa entsteht (entspricht Windstärke 5). Eingebaute Messinstrumente bestimmen die Druckdifferenz und die Luftmenge, die der Ventilator transportiert. Der gemessene Luftstrom wird durch das Volumen des Gebäudes geteilt. Diesen Wert, die [[Luftwechselrate]] n50, kann man nun mit anderen Gebäuden und Normen vergleichen. | ||
Die Qualitätssicherung ist alternativ auch mit dem einfachen und kostengünstigen [[WINCON]]-Verfahren möglich. | Die Qualitätssicherung ist alternativ auch mit dem einfachen und kostengünstigen [[WINCON]]-Verfahren möglich. | ||
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===Siehe auch=== | |||
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Aktuelle Version vom 24. September 2010, 13:33 Uhr
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