Ärzte ohne Grenzen: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 14. März 2011, 10:48 Uhr

Organisation

Ärzte ohne Grenzen leistet medizinische Nothilfe, wenn in Kriegsgebieten oder nach Naturkatastrophen das Leben vieler Menschen bedroht ist - ohne nach Herkunft, Religion oder politischer Überzeugung zu fragen.

Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen ist eine private medizinische Nothilfeorganisation, deren Grundprinzipien in ihrer Charta festgelegt sind.

Zu den Aufgaben von Ärzte ohne Grenzen gehört es, allen Opfern Hilfe zu gewähren, ungeachtet ihrer ethnischen Herkunft oder ihrer politischen und religiösen Überzeugungen. Ärzte ohne Grenzen ist neutral und unparteiisch und arbeitet frei von bürokratischen Zwängen. Um diese Unabhängigkeit zu bewahren, finanziert sich Ärzte ohne Grenzen überwiegend aus privaten Spenden.

Das internationale Netzwerk von Médecins Sans Frontières/Ärzte ohne Grenzen setzt sich aus Sektionen in 19 Ländern zusammen. Die deutsche Sektion ist Ärzte ohne Grenzen e.V.

Die Geschichte von Ärzte ohne Grenzen begann 1971. Einige junge französische Mediziner hatten die Vision, eine Organisation zu gründen, die der Zivilbevölkerung in Kriegsgebieten und den Opfern von Naturkatastrophen schnell und professionell ärztliche Hilfe bringt.

Deutsche Sektion

Die deutsche Sektion von Ärzte ohne Grenzen gibt es seit November 1993. Der Sitz der Zentrale ist Berlin, eine Zweigstelle befindet sich in Bonn.

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen medizinisches und logistisches Personal für die Projekte ein. Wir finanzieren, unterstützen und führen internationale Hilfsprojekte in Kooperation mit anderen Sektionen von Ärzte ohne Grenzen durch. Wir werben für Spenden und informieren die Öffentlichkeit über unsere Projekte. Der Verein besteht neben hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern aus Vorstand, ordentlichen und fördernden Mitgliedern.

Internationale Sektionen

Das internationale Netzwerk von Ärzte ohne Grenzen besteht aus 19 Sektionen weltweit


Unsere Arbeit

Ärzte ohne Grenzen hat Projekte in rund 60 Ländern der Welt. Wir leisten medizinische Nothilfe in den Ländern, in denen die Gesundheitsstrukturen zusammengebrochen sind oder Bevölkerungsgruppen unzureichend versorgt werden. Neben der Unterstützung der Basisgesundheitsversorgung führen wir oft Programme zur Behandlung von Armutskrankheiten wie der Tuberkulose oder Tropenkrankheiten wie der Malaria durch. Darüber hinaus haben unsere Projekte folgende Schwerpunkte:

Malaria

Häufigste Tropenkrankheit, die durch die weibliche Anopheles-Mücke übertragen wird. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkranken 300 bis 500 Millionen Menschen jährlich an Malaria, mehr als eine Million Menschen sterben daran. Ärzte ohne Grenzen setzt sich für die Behandlung mit schnell wirksamen und gut verträglichen Kombinationspräparaten auf der Basis des Wirkstoffs Artemisinin (ACT) ein.

Tuberkulose

Rund neun Millionen Menschen erkranken jährlich an Tuberkulose, vor allem in ärmeren Ländern. Die Krankheit betrifft vor allem die Lunge, mitunter aber auch andere Organe wie Nieren, Hirnhäute oder Lymphknoten. Tuberkulose ist häufig eine opportunistische Infektion bei HIV/Aids. Eine effektive Behandlung ist möglich, aber langwierig und aufwändig. Zunehmend werden die multiresistente (MDR-TB) sowie die extrem multiresistente Form (XDR-TB) der Tuberkulose diagnostiziert. In diesem Fall sind die Krankheitserreger gegen die meisten Medikamente resistent, und die Patienten müssen 18 bis 24 Monate lang täglich rund 20 Tabletten mit starken Nebenwirkungen einnehmen. Die Behandlung der extrem multiresistenten Form der Tuberkulose (XDR-TB) ist praktisch unmöglich.

In Kriegsgebieten und bei Naturkatastrophen

In Kriegsgebieten und bei Naturkatastrophen stehen oft chirurgische Eingriffe und deren Nachversorgung im Vordergrund. Gleichzeitig bringt Ärzte ohne Grenzen dringend benötigte Medikamente und medizinisches Material in die jeweiligen Gebiete, um die medizinische Grundversorgung zu gewährleisten. Wir sorgen auch dafür, dass zerstörte Krankenhäuser wieder funktionsfähig werden.

Da in Kriegs- und Krisengebieten wie im Kosovo, Sierra Leone oder Palästina viele Menschen unter Kriegstraumata leiden, führt Ärzte ohne Grenzen auch psychosoziale Projekte durch.

In Flüchtlingslagern sind wir meist für den Aufbau einer medizinischen Infrastruktur verantwortlich. Die Teams richten Gesundheitszentren für die stationäre und ambulante Behandlung ein und bauen ein epidemiologisches Überwachungssystem auf. Darüber hinaus sind die Trinkwasserversorgung und der Bau von Latrinen wichtige Aufgaben. Wenn es notwendig ist, werden Impfkampagnen durchgeführt, um Epidemien vorzubeugen.


Bei Hungersnöten oder Lebensmittelengpässen

Bei Hungersnöten oder Lebensmittelengpässen sind die Menschen ungeheuren körperlichen Strapazen ausgesetzt. Kinder leiden oft am meisten darunter, dass es zu wenig Nahrung gibt. Ärzte ohne Grenzen baut deshalb Ernährungszentren auf, in denen (schwer) unterernährte Kinder spezielle Nahrung und medizinische Betreuung erhalten.

Für marginalisierte Bevölkerungsgruppen

Immer öfter kümmert sich Ärzte ohne Grenzen auch um marginalisierte Bevölkerungsgruppen, wie Straßenkinder oder Slumbewohner, die oft keinen Zugang zu medizinischer Versorgung haben.


Quelle - Adresse

Ärzte ohne Grenzen
Hauptgeschäftsstelle Deutschland
Am Köllnischen Park 1
10179 Berlin
Tel: +49 (30) 700 130 0
Fax: +49 (30) 700 130 340
office@berlin.msf.org
www.aerzte-ohne-grenzen.de - abgerufen: 14.03.2011