Fledermäuse forsten Regenwald auf: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 5. April 2011, 09:35 Uhr

Naturefund pflanzt jährlich 30.000 Bäume im Regenwald von Honduras. Jetzt testet Naturefund eine neue Aufforstungsmethode mit Fledermäusen. In Mittelamerika fressen Fledermäuse Früchte und verbreiten damit Baumsamen.

Minimaler Aufwand, maximale Wirkung

Die Samen, die die Fledermäuse fallen lassen, keimen und neuer Regenwald entsteht. Der Wissenschaftler Dr. Detlev Kelm hat künstliche Fledermausquartiere entwickelt, die auf abgeholzten Flächen aufgestellt werden. Ziel ist, die Fledermäuse für eine natürliche Wiederaufforstung zu nutzen. Fünf solcher Quartiere werden jetzt im Nationalpark Patuca in Honduras testweise eingesetzt.

„Ich verspreche mir sehr viel von diesem Projekt,“ sagt Katja Wiese, Geschäftsführerin von Naturefund. „Wenn der Versuch mit Fledermäusen gelingt, haben wir eine neue Methode gefunden, um auf den illegal abgeholzten 120.000 Hektar im Nationalpark die natürliche Wiederbewaldung zu fördern. Ein minimaler Aufwand hätte eine große Wirkung.“

Tierische Förster

Ein abgeholzter Regenwald erholt sich nur sehr langsam. Wenn Baumsamen nicht mehr auf den Boden fallen, wachsen keine neuen Bäume nach. Die Samen müssen auf anderem Wege auf die gerodeten Flächen gelangen. Hier bieten sich die fruchtfressenden Fledermausarten an. In Mittelamerika sind Fledermäuse wichtige Samenausbreiter tropischer Pflanzenarten.

Die nachtaktiven Tiere suchen sich tagsüber ausgehöhlte Baumstämme, in denen sie schlafen. Auf den riesigen gerodeten Flächen im Nationalpark finden sie keine natürlichen Schlafplätze mehr. Die Fledermäuse bleiben im noch unberührten Regenwald und es gelangen durch sie keine Baumsamen auf die gerodeten Flächen.

Die künstlichen Fledermausquartiere könnten die Lösung sein: „Wenn die Fledermäuse die neuen Quartiere auf den baumfreien Flächen gut annehmen, kann der Eintrag von Pflanzensamen erhöht werden. Fledermäuse verbreiten vor allem Pioniersamen, also die Samen der ersten Pflanzen bei einer natürlichen Entstehung des Waldes“ sagt Detlev Kelm.

Trauriger Spitzenreiter

Honduras verliert jährlich 3,1% seiner Waldfläche und ist damit trauriger Spitzenreiter in Mittel- und Südamerika. Naturefund forstet seit 2007 im Nationalpark Patuca in Honduras auf. Das Naturefund Wald Netzwerk (ein Zusammenschluss namhafter Unternehmen) finanziert diesen innovativen Versuch einer natürlichen Aufforstung.

Katja Wiese zu diesem Projekt: „Es ist von zentraler Bedeutung, dass wir der Natur helfen, sich selbst zu helfen. Naturefund und die Unternehmen des Naturefund Wald Netzwerks finanzieren vielversprechende Ansätze für den Schutz des Regenwaldes.“

Mehr über das Naturefund Wald Netzwerk finden Sie unter: www.naturefund.de/waldnetzwerk

Bilder zu dieser Pressemitteilung finden Sie unter: www.naturefund.de/pressefotos

Quelle