Holzschutzmittel: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 26. April 2011, 09:11 Uhr
Beratung zum Schutz gegen Giftausgasungen von Holzschutzmitteln
Verweis auf Produkt für eine Sanierungsmöglichkeit
Gestern im Wald und heute auf dem Dach, der Ursprung allen chemischen Holzschutzes. In den späten 60iger Jahren fand die Normungsarbeit zum chemischen Holzschutz ihre Anfänge. Im Jahr 1974 wurde dann die erste DIN 68800 (chemischer Holzschutz im Hochbau) veröffentlicht und damit der chemische Holzschutz baurechtlich festgezurrt. Teil 1 der Norm ist heute noch unverändert gültig. Konzipiert wurde die Norm für tragende Holzbauteile.
Als chemischer Holzschutz wurden giftige, halogenhaltige Mittel verwendet. Diese unpolaren (hydrophoben) Mittel wurden über Streichen oder Tränken oder im Kesseldruckverfahren mehrere Millimeter tief in das Holz eingebracht. Teilweise wurden selbst nicht tragende Bauteile wie Profilbretter mit diesen Mitteln versehen.
Im Laufe der Jahre wurden dann teilweise diese Mittel, z.B. PCP, Lindan, DDT, auf Grund ihrer Giftigkeit wieder verboten und vom Markt zurückgezogen. Diese Holzschutzmittel neigen wegen ihrer Molekülstruktur zu Ausgasungen. Diese Ausgasungen gelangen in die Raumluft und können zudem in andere Baustoffe eindringen.
Damit treten sie erst im Laufe der Zeit als sogenannte Sekundärbelastung auf. Sie können dann zu erheblichen gesundheitlichen Belastungen führen, die oft auch das menschliche Nervensystem angreifen. Dies kann bei entsprechend empfindlichen Menschen zu Verhaltensstörungen und Symptomen wie Niedergeschlagenheit, Mattigkeit oder Überängstlichkeit führen.
Sanierungen von betroffenen Einrichtungsgegenständen, Gebäuden oder Gebäudeteilen sind meist sehr aufwändig. Die pragmatische und beste Lösung: Die komplette Entfernung des betroffenen Teils. Dies Maßnahme ist nicht in jedem Fall möglich. Das Entfernen von Teilen oder Schichten wie Profilbretter, Putz, Möbel,..., sollte wegen der Gefahr der Exposition gegenüber dem Giftstoff Fachfirmen überlassen werden.
In vielen Fällen sind tragende Holzbauteile betroffen, welche nicht entfernt werden können. Dachtragwerke, aussteifende Wandkonstruktionen oder Schwellhölzer gehören oft zu den belasteten Bauteilen. Hier ist ein Ausbau im Regelfall nicht möglich. Hydrophobe, halogenhaltige Holzschutzmittel, wie PCP, Lindan, DDT, lassen sich jedoch mit polaren Sperren recht gut zurückhalten. Unpolare Sperren wie PE-Folien bieten diesen Holzschutzmitteln keinen nennenswerten Widerstand.
Heute noch verfügbare Holzschutzmittel, z.B. Dichlofluanid, sind meist auf der selben Basis produziert wie die ursprünglichen. Daher zeigen sie, wenn auch zeitlich etwas verzögert, die selben Erscheinungen wie die ersten Holzschutzmittel und sind aus diesem Grund ebenso nicht empfehlenswert. Eventuell erforderliche Sanierungen können auf der selben Grundlage durchgeführt werden wie nachstehend.
Sanierung mit Sperrschichten
Eine Sanierungsmöglichkeit kann die Verwendung von Aluminiumfolien sein. Von der gesundheitlichen Seite her gesehen ist eine dampf- und luftdicht verlegte Aluminiumfolie die beste Sperre gegen die Ausgasungen. Dies ist jedoch bei nach außen hin dampfdichten Bauteilen unter Umständen problematisch. Zudem wirken Aluminiumfolien reflektierend auf Strahlungen. Dies kann z.B. bei Mobilfunkstrahlung von Vorteil sein, es besteht jedoch die Gefahr dass Strahlen auch in den Raum hinein reflektiert werden. Diese Folien stehen auch im Verdacht kosmische Strahlung (was immer auch damit gemeint ist) und Erdstrahlung zu reflektieren.
Sanierung diffusionsoffen
Falls man jedoch weiterhin ohne reflektierende Materialien diffusionsoffen planen und bauen möchte, können wir folgende Maßnahmen eine Möglichkeit darstellen:
Die betroffenen, raumseitigen Oberflächen werden mit einer Maskierung (z.B. naclean) auf Basis von Schellack behandelt. Schellack ist eine ungiftige, polare Naturharzmischung, welche an dieser Stelle als Sperre gegen die Ausgasungen wirkt. Anschließend wird das Bauteil mit einer INTELLO oder INTELLO PLUS verkleidet. In Kombination stellt diese Variante eine in den meisten Fällen genügend große, diffusionsoffene Sperre gegen die Ausgasungen dar, um die Sekundärbelastungen zu reduzieren.
weitere Optionen
Dämmstoffe aus Schafwolle können in diesem Bereich ebenso einen positiven Beitrag leisten. Schafwolle kann in einem gewissen Rahmen bestimmte niedermolekulare Ausgasungen binden.
Sanierte Gebäude können wieder voll nutzbar sein. Auf Grund der Vielzahl von möglichen Einzelbelastungen innerhalb eines Gebäudes besteht u.U. die Möglichkeit dass nach den Sanierungsmaßnahmen noch Restausgasungen vorhanden sind. Es empfiehlt sich daher für vorbelastete Menschen ein unbelastetes Gebäude zu beziehen. Für gesunde Menschen ohne Vorbelastung stellen diese Restlasten meist keine Beeinträchtigung dar.
Empfehlenswert: Kontaktaufnahme mit den Herstellern der jeweiligen Produkte und sich dort über die Möglichkeiten genau zu informieren.
Für die Maskierung ist folgendes Produkt möglich:
- naclean Schellack Maskierung Professional 720
Bezug durch:
- Reincke Naturfarben GmbH
- Rudolf-Diesel-Str. 4
- 21614 Buxtehude
- Tel. 041 61 - 87 54 9
- Fax 041 61 - 78 36 9
- www.ultranature.de