Schallschutz: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Prognosemodell für Luftschalldämmung am Bau entspricht im Prinzip der [[DIN EN 12354]]-1. Die verwendeten Definitionen der Übertragungswege sind in nebenstehender Abbildung illustriert. Die Berechnung der Schalldämmung R‘ inklusive aller Flankenübertragung erfolgt mit folgender Gleichung. | Das Prognosemodell für Luftschalldämmung am Bau entspricht im Prinzip der [[DIN EN 12354]]-1. Die verwendeten Definitionen der Übertragungswege sind in nebenstehender Abbildung illustriert. Die Berechnung der Schalldämmung R‘ inklusive aller Flankenübertragung erfolgt mit folgender Gleichung. | ||
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Die Grunddaten zur Prognose stammen teilweise aus dem neuen Bauteilkatalog der [[DIN 4109]]. Für LIGNATUR silence wurden im Hinblick auf diese Methode viele Messungen gemacht. Das gilt auch für hier nicht veröffentlichte Flankenübertragungswerte bei horizontaler Luftschalldämmung mit Trennwänden. | Die Grunddaten zur Prognose stammen teilweise aus dem neuen Bauteilkatalog der [[DIN 4109]]. Für LIGNATUR silence wurden im Hinblick auf diese Methode viele Messungen gemacht. Das gilt auch für hier nicht veröffentlichte Flankenübertragungswerte bei horizontaler Luftschalldämmung mit Trennwänden. | ||
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===Prognose Trittschallübertragung für LIGNATUR silence-Wohnungstrenndecke=== | ===Prognose Trittschallübertragung für LIGNATUR silence-Wohnungstrenndecke=== | ||
Das Prognosemodell für die Trittschallübertragung haben wir zusammen mit dem Labor für Schall- und Wärmemesstechnik in Rosenheim in Anlehnung an die [[DIN EN 12354]]-2 entwickelt. | Das Prognosemodell für die Trittschallübertragung haben wir zusammen mit dem Labor für Schall- und Wärmemesstechnik in Rosenheim in Anlehnung an die [[DIN EN 12354]]-2 entwickelt. | ||
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K<sub>1</sub> und K<sub>2</sub> werden in Abhängigkeit der Rohdecke, des Estrichaufbaus und der flankierenden Wände in nebenstehender Tabelle wiedergegeben. K<sub>2</sub> wird hierbei als Funktion des Trittschallpegels L<sub>n,w</sub> + K<sub>1</sub> angegeben. | K<sub>1</sub> und K<sub>2</sub> werden in Abhängigkeit der Rohdecke, des Estrichaufbaus und der flankierenden Wände in nebenstehender Tabelle wiedergegeben. K<sub>2</sub> wird hierbei als Funktion des Trittschallpegels L<sub>n,w</sub> + K<sub>1</sub> angegeben. | ||
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==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== |
Aktuelle Version vom 25. Januar 2012, 14:15 Uhr
Der Schall
Als Schall (althochdeutsch scal) bezeichnet man Schwingungen eines Mediums (Luft, Wasser, Festkörper) im Frequenzbereich des menschlichen Hörens von etwa 16 Hz bis 16 (max. 20) kHz. Für die Bewertung von Schallereignissen betrachtet man in der Bauakustik den Frequenzbereich von 100-3150 Hz.
Ein Geräusch setzt sich aus vielen Einzeltönen zusammen und kann Lärmbelästigungen verursachen, die ein Störfaktor sind und z.B. die Wohnqualität massiv mindern können. Um einem solchen Mangel entgegen zu steuern legt die DIN 4109 Mindestwerte für die Schalldämmung von Bauteilen fest. Dazu werden verschiedene Nutzungsarten definiert zu welchen die bestehenden Anforderungen ausgewiesen sind.
So gibt es zum Beispiel den Schutz von Aufenthaltsräumen gegen Schallübertragung aus einem fremden Wohn- oder Arbeitsbereich. Die Anforderungen an die Bauteile werden darin tabellarisch aufgeführt für Decken, Treppen, Wände und Türen. Hierin wird unterschieden die
- Luftschalldämmung
- Trittschalldämmung - Anforderungen bestehen für Decken und Treppen.
Wichtig ist, dass sich die angegebenen Werte auf das Bauschalldämm-Maß beziehen, d.h. auf das Bauteil im eingebauten Zustand (einschließlich der Schallübertragung aus Nebenwegen).
Schallschutz
Auszug aus: workbook schallschutz von Lignatur:
Die Übersicht über die in europäischen Ländern bestehenden Luft- und Trittschallanforderungen nach Rasmussen[1] zeigt große Unterschiede.
Im Einfamilienhaus genügen meist einfachere Aufbauten für einen ausreichenden Schallschutz.
Die Empfehlung nach DIN 4109 für das Einfamilienhaus zum Beispiel ist: | |||
normaler Schallschutz: | R‘w ≥ 50dB | L‘n,w ≤ 56dB (1) | |
erhöhter Schallschutz: | R‘w ≥ 55dB | L‘n,w ≤ 46dB (1) |
Für Mehrfamilienhäuser und öffentliche Bauten gelten die nationalen Normen.
Beispiel DIN 4109 (1989), Trenndecke Mehrfamilienhaus: | |||
normaler Schallschutz: | R‘w ≥ 54dB | L‘n,w ≤ 53dB (2) | |
erhöhter Schallschutz: | R‘w ≥ 55dB | L‘n,w ≤ 46dB (1) |
Beispiel SIA 181 (2006), Anforderungen zwischen zwei Wohnräumen: | |||
Mindestanforderung: | Di ≥ 52dB | L‘ ≤ 53dB | |
erhöhte Anforderung: | Di ≥ 55dB | L‘ ≤ 50dB |
(1) weichfedernde Beläge dürfen angerechnet werden
(2) weichfedernde Beläge dürfen nicht angerechnet werden
Schallschutz mit Tilger - spezielle Konzeption der "LIGNATUR silence"–Decke
Um dem im Holzbau bekannten dumpfen Dröhnen und Poltern zu begegnen wurde die LIGNATUR silence-Decke entwickelt.
Bei der in der Schweiz patentierten und in Deutschland als Gebrauchsmusterschutz geschützten Technologie wurde der Lösungsansatz zur Reduktion von Schwingungen bei Brücken genutzt. So dämpfen Schwingungstilger die Körperschallschwingungen im Tieftonbereich und minimieren die Übertragung von Gehgeräuschen.
Die Wirkungsweise des Brückenschwingungstilgers bei Be- und Entlastung erklärt in 4 Phasen:
- Die Brücke ist ruhig. Die Masse hängt an der Feder (Tilger).
- Die Brücke wird angeschwungen. Der Tilger geht mit.
- Die Brücke schwingt zurück. Die Masse ist träge. Die Feder wird gespannt.
- Die zweite Schwingbewegung der Brücke beginnt. Die gespannte Feder zieht die Masse verzögert zurück. Die Schwingung der Brücke wird gebremst.
Ausgeführte Beispiele und das Hörbeispiel, aufgenommen im Prüflabor, machen deutlich, dass LIGNATUR silence schallschutztechnisch mit der mängelfreien Betondecke konkurrieren kann.
Quelle: Lignatur
Prognose Luftschallübertragung für LIGNATUR silence-Wohnungstrenndecke
Das Prognosemodell für Luftschalldämmung am Bau entspricht im Prinzip der DIN EN 12354-1. Die verwendeten Definitionen der Übertragungswege sind in nebenstehender Abbildung illustriert. Die Berechnung der Schalldämmung R‘ inklusive aller Flankenübertragung erfolgt mit folgender Gleichung.
RW | bewertetes Schalldämm-Mass der Trenndecke ohne Nebenwegübertragung | |
Rij,W | bewertetes Flankendämm-Mass für Flankenübertragungswege ij am Bau | |
Rij,W,R | Rechenwert des bewerteten Flankendämmmasses für Flankenübertragungswege ij bei einer Kantenlänge llab | |
n | Anzahl Wände | |
llab | Kantenlänge zwischen Trennbauteil und Flankenbauteil im Labor | |
lBau | Kantenlänge zwischen Trennbauteil und Flankenbauteil am Bau | |
SS | Trennfläche am Bau | |
A0 | Bezug Absorptionsfläche, A0 = 10m² | |
W1 | Wandaufbau Senderaum | |
W2 | Wandaufbau Empfangsraum |
Prognose Trittschallübertragung für LIGNATUR silence-Wohnungstrenndecke
Das Prognosemodell für die Trittschallübertragung haben wir zusammen mit dem Labor für Schall- und Wärmemesstechnik in Rosenheim in Anlehnung an die DIN EN 12354-2 entwickelt.
Der Norm-Trittschallpegel am Bau setzt sich aus der direkten Trittschallübertragung Ln der Decke und der flankierenden Wände zusammen. Die für den Holzbau relevanten Übertragungswege sind in der Abbildung links dargestellt.
Die Anteile der Flankenübertragungen Ln,Df und Ln,DFf entsprechen der Summe der Schallübertragungen über alle vier flankierenden Wände.
Für die Trittschallberechnung wurden die Anteile der Übertragungswege aus oberer Gleichung in Korrektursummanden umgewandelt.
Ln,w | bewerteter Norm-Trittschallpegel der Trenndecke ohne Nebenwegübertragung | |
K1 | Korrektursummand für die Übertragung auf dem Weg Df | |
K2 | Korrektursummand für die Übertragung auf dem Weg DFf |
K1 und K2 werden in Abhängigkeit der Rohdecke, des Estrichaufbaus und der flankierenden Wände in nebenstehender Tabelle wiedergegeben. K2 wird hierbei als Funktion des Trittschallpegels Ln,w + K1 angegeben.
Quelle: Lignatur
Einzelnachweise
- ↑ Sound insulation of dwellings – Legal requirements in Europe and subjective evaluation of acoustical comfort. Proceedings DAGA 2003