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„Nichtnotifizierter alter biozider Wirkstoff gemäß EU-Verordnung 1451/2007“ wegen seines reproduktions-toxischen | „Nichtnotifizierter alter biozider Wirkstoff gemäß EU-Verordnung 1451/2007“ wegen seines reproduktions-toxischen Potenzials gelistet. Derzeit wird im Rahmen der EU-Umweltgesetzgebung ein Verwendungsverbot von Borsäure über 5,5 % Anteil diskutiert. Als alternatives Flammschutzmittel wird von einigen Herstellern Ammoniumphosphat eingesetzt, das laut „ökologischem Baustofflexikon“ als vergleichsweise gesundheits- und umweltverträglich gilt, (Bewertung des [[Umweltbundesamt]]es, UBA-Texte 25/01: Anwendung unproblematisch). | ||
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:Herbert Danner, Baubiologe (IBN), [[Bauzentrum München]], [http://www.muenchen.de/ | :Herbert Danner, Baubiologe (IBN), [[Bauzentrum München]], [http://www.muenchen.de/media/lhm/_de/rubriken/Rathaus/rgu/beratung_foerderung/bauzentr/pdf/2010/06_10/oekolog_waermedaemmstoffe_v_2_pdf.pdf Ökologische Wärmedämmstoffe im Vergleich 2.0], Juni 2010, S. 38, 39, 46 | ||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== |
Aktuelle Version vom 12. Mai 2017, 08:40 Uhr
Flachs | ||
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Wärmeleitfähigkeit λ [W/(m·K)] : | 0,038 - 0,050 | |
Dampfdiffusionswiderstand μ : | 1 - 2 | |
Baustoffklasse (Brandschutz): | n. DIN 4102: B2 n. DIN EN 13501: E | |
Druckfestigkeit : | gering |
Kurzbeschreibung
Flachsfilze oder -vliese werden aus der traditionellen mitteleuropäischen Flachspflanze bzw. dem Faserlein hergestellt. Flachs ist somit um ein Produkt aus heimischer Landwirtschaft. Bei ca. 200° C kommt es zu einer Volumenabnahme von etwa 4 %, ab ca. 260° C treten Verfärbungen auf. Bei höheren Temperaturen verkohlt Flachs.
Produktionsprozess
Zur Herstellung von Vliesen wird getrocknetes Flachsstroh in einer sog. Riffelmaschine aufgefasert und anschließend weiterverarbeitet. Dicke Vliese werden entweder durch Einweben textiler Stützfasern oder durch schichtweises Verkleben dünner Vliese mit Bindemitteln auf Stärkebasis erstellt. Brandschutzklasse B2 wird durch den Zusatz von borathaltigen Stoffen, Ammoniumphosphat oder Ammoniumsulfat erreicht. Geringer Energieaufwand bei der Produktion und niedriger Primärenergieinhalt.
Hinweise zur Verarbeitung
Bei der Verarbeitung kann Feinstaub entstehen, deshalb wird vorsorglich das Tragen von Atemschutzmasken bzw. der Einsatz von Absauggeräten empfohlen. Belastbare Langzeiterfahrungen bezüglich einer Volumenänderung (zusammensacken) der Dämmstoffvliese liegen dem Verfasser derzeit nicht vor. Schneiden mit Wellenschliffmesser oder elektrischem Fuchsschwanz (Alligator).
Einsatzbereiche
Wärmedämmung in Decken, Aussenwandkonstruktionen und Trennwänden sowie zwischen Sparren, als Trittschall-, Akustik- und Stöpfdämmung.
Baubiologische Stellungnahme
Flachs ist diffusionsoffen und kann bis zu 20% seines Gewichtes Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben – dies wirkt sich positiv auf das Raumklima aus. Der hautfreundliche Dämmstoff, lässt sich angenehm verarbeiten und weist relativ günstige Eigenschaften beim sommerlichen Hitzeschutz auf. Der Flachs für die Dämmstoffverarbeitung kommt auf relativ kurzen Transportwegen vorwiegend aus Frankreich, Belgien und den neuen Bundesländern.
Die Flachspflanze ist relativ resistent gegen Schädlinge und kann deshalb mit geringem Spritzmitteleinsatz im ökologischen Landbau angebaut werden. Pflanzen aus kontrolliert biologischem Anbau sind bislang jedoch leider die Ausnahme.
Borathaltige Stoffe, siehe: Borate
Produktionsprozess von Flachs
Zur korrekten ökologischen Bewertung von Naturfaserdämmstoffen gehört auch ein Blick auf die Prozessketten. Daraus lassen sich bereits umweltfreundliche Produktionsweisen bzw. etwaige Umweltrisiken aus dem Herstellungsprozess ableiten.
Die Prozesskette zur Herstellung von Flachsdämmstoff ist denkbar einfach mit geringstem Rohstoff- und Energieeinsatz. Allerdings werden den meisten Flachsdämmstoffen borathaltige Flammschutzmittel beigefügt, die aus gesundheitlichen Gründen – insbesondere für die ausführenden Handwerker – in die Kritik geraten sind. So ist Borsäure als sogenannter „Nichtnotifizierter alter biozider Wirkstoff gemäß EU-Verordnung 1451/2007“ wegen seines reproduktions-toxischen Potenzials gelistet. Derzeit wird im Rahmen der EU-Umweltgesetzgebung ein Verwendungsverbot von Borsäure über 5,5 % Anteil diskutiert. Als alternatives Flammschutzmittel wird von einigen Herstellern Ammoniumphosphat eingesetzt, das laut „ökologischem Baustofflexikon“ als vergleichsweise gesundheits- und umweltverträglich gilt, (Bewertung des Umweltbundesamtes, UBA-Texte 25/01: Anwendung unproblematisch).
Quelle
- Herbert Danner, Baubiologe (IBN), Bauzentrum München, Ökologische Wärmedämmstoffe im Vergleich 2.0, Juni 2010, S. 38, 39, 46