Aufstocken: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 5. Mai 2009, 22:48 Uhr

Die Aufstockung beschreibt die Ergänzung eines bestehenden Gebäudes um ein oder mehrere zusätzliche Geschosse. Im Gegensatz zum (Dachgeschoss-)Ausbau geht es dabei um die Vergrößerung der Gebäudehülle durch Erhöhung und nicht allein um die Erweiterung (verbesserte Nutzung) der Wohnfläche innerhalb des Hüllflächenbestandes.

Aufstockung von Flachdachbauten

Die Aufstockung von Flachdachbauten ist heute eine der gängigsten Bauerweiterungsformen. Im Gegensatz zu allen Steildachformen muss bei diesen Baukörpern regulär kein Rückbau des Dachstuhls vorgenommen werden.
Gerade eingeschossige Flachdach-Bungalows der 70er Jahre werden aufgestockt insbesondere, wenn ohnehin Sanierungsmaßnahmen der Dachhaut anstehen. Häufig erhalten diese Gebäude einen entsprechend großzügiges Steildach. Dies ist eine beliebte Art um einer zusätzlichen Einliegerwohnung den erforderlichen Raum zu schaffen.
Aber auch beim mehrgeschossigen Wohnbau in Reihenhaussiedlungen (Flachdach) werden Aufstockungen vorgenommen. Dies ist besonders bei den Wohnungsbaugesellschaften eine beliebte Art die Mietflächen zu erhöhen. In diesem Fall erhält der aufgesetzte Baukörper zumeist wieder ein Flachdach. Nicht selten werden hierbei hochwertige Penthouse-Wohnungen mit entsprechenden Dachgarten / Terrassenflächen geschaffen, die auch durch ihre ruhige (Höhen-)Lage und günstige Ausblicke zusätzliche Werte generieren.

Bautechnische Konsequenzen

Die vorrangige Fragestellung ist die der statischen Belastbarkeit des Baubestandes durch die zusätzlich neu auftretenden Lasteinwirkungen. Bei der Wahl der Bauweise führt diese Thematik meist konsequent zur leichten Holzrahmenbauweise. Die ergänzenden Vorzüge des Holzrahmenbaus kommen hierbei besonders gut zur Geltung. Diese sind:

  • Hoher Vorfertigungsgrad großer Bauteile verkürzen die Bauzeit erheblich und ersparen mitunter anderenfalls erforderliche aufwendigere Notdachabdeckungen.
  • Die statische Scheibenwirkung der Bauteile ermöglichen die leichte Überbrückung unzureichender Teilgrundlagen und ersparen aufwendige Eingriffe in tiefer gelegene Geschosse.
  • Gegebenenfalls erforderliche brandschutztechnische Zusatzmaßnahmen dürften den modernen Holzbautechnologien, auch angesichts der Lockerung überkommener Bauvorschriften, hierbei nur noch in Einzelfällen ein echtes Hemmniss darstellen.
  • Die hohe Dämmwirkung der Holzrahmenkonstruktion, bei dennoch schlanker Dimensionierung, auf begrenzt vorgegebener Grundfläche, erhöhen die Wirtschaftlichkeit der investiven Maßnahme signifikant, besonders in den urbanen Ballungsräumen (Gewinn vermietbarer Wohnflächen).

Copyright: Marcus Willink