Unterdeckbahn: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Unterdeckbahnen''' (s.a. '''[[DIN EN 13859]]''') werden Bahnen genannt, die im Dachbereich auf festen Unterdeckungen, wie [[Vollholzschalung]]en und festen [[Wärmedämmstoffen]] oder [[Holzwerkstoffplatten]] verlegt werden. Sie stellt als zweite wasserführende Ebene den Schutz der Dachkonstruktion vor Feuchtebelastungen  von außen während der Nutzung (abtropfendes Kondenswasser von der [[Dacheindeckung]], Flugschneebelastung und Regeneintritt durch fehlerhafte Dacheindeckungen) und der Zeit der Freibewitterung während der Bauphase sicher. Als Unterschied zu einer [[Unterspannbahn]] werden höhere Anforderungen an die Schlagregendichtheit gestellt. Die Regentropfen treffen mit unverminderter Härte auf, da die feste Unterdeckung ein abfedern des Regendruckes verhindern. Unterdeckbahnen müssen einer stehenden Wassersäule von min. 1500 mm standhalten. Eine Unterdeckbahn muss die Konstruktion durch gute bauphysikalische Eigenschaften vor [[Tauwasserausfall]] schützen und hoch[[diffusionsoffen]] sein. Dies ist besonders wichtig bei hohen Luftfeuchtigkeiten in den Wintermonaten. In dieser Zeit findet die [[Diffusion]] von innen (der warmen Seite) nach außen (der kalten Seite) statt. Ist in der Konstruktion durch z.B. feucht eingebaute Baumaterialien, oder Undichtigkeiten in der [[Luftdichtung]] mehr Feuchtigkeit als angenommmen, besteht die Gefahr von Tauwasserausfall an der Unterseite der Bahn. Ein stehender Wasserfilm hat einen hohen [[Wasserdampfdiffusionswiderstand|Diffusionswiderstand]]. Friert dieser Wasserfilm, so bildet die Eisschicht eine [[Dampfsperre]] und ein Feuchtetransport nach außen ist nicht mehr möglich. Die Feuchtigkeit kann die Konstruktion nicht verlassen und zu Schimmelbildung und Bauschäden führen. Auch bei hohen [[Luftfeuchtigkeit]]en und einem stehenden Wasserfilm auf der Unterseite der Bahn muss die Feuchtigkeit schnell und sicher nach außen abgeführt werden können. Monolitische [[TEEE-Membran]]en mit aktiven Feuchtetransport bieten dabei den hervorragenden Schutz, da der Feuchtetransport nach außen aktiv durch [[Diffusion]] stattfindet und anders als bei [[mikroporöse Membran|mikroporösen Membranen]] keine Luftbewegungen notwendig sind.
Die '''Unterdeckbahn (UDB)''' ist eine Zusatzmaßnahme zur Regensicherheit unter [[Dachdeckung]]en. Sie ist somit Teil der [[Hüllfläche]] eines Gebäudes und dient der [[Außendichtung]] bzw. [[Winddichtung außen]]. Grundlagen der Begriffsdefinition: siehe '''[[Unterdeckung]]'''.


Die '''Unterdeckbahn''' wird je nach Ausführung der Naht- und Stoßausbildung, mit und ohne Zubehör bzw. weiteren Zusatzmaßnahmen den '''Klassen 3 - 5''' gemäß dem "[[Merkblatt für Unterdächer, Unterdeckungen und Unterspannungen]]" vom [[ZVDH]] zugeordnet. 
Unterdeckbahnen werden im [[Dach]]bereich auf Unterlagen aus Holz (z. B.  [[Vollholzschalung]]), [[Holzwerkstoffplatte]]n oder auf ausreichend formstabilen [[Wärmedämmstoff]]en verlegt.
====Wasserführende Ebene====
Es bildet die zweite wasserführende Ebene unter der [[Dachdeckung]] (und ggf. vorhandener [[Hinterlüftung]]sebene), zum Schutz
der [[Dachkonstruktion]] vor [[Feuchte]]belastungen von außen. Geeignete Bahnen können eingesetzt werden zum Beispiel:
* in der Bauphase als [[Vordeckung]] (Witterungsschutz für die [[Konstruktion]]): im Zeitraum der [[Freibewitterung]].
* während der Nutzung:
:* abtropfendes [[Kondensat]] von der [[Dachdeckung]] (bei sommerlicher Nachtabkühlung)
:* Witterungseinflüsse wie: Flugschnee, Regeneintritt (z. B. fehlerhafte [[Dachdeckung]]), <br> Rückstau von Taunässe unter der Schneedecke bei gleichzeitiger Eisplattenbildung im [[Vordach]] (im Alpenraum verbreitet) 
====Winddichtung====
Bei gedämmten [[Konstruktion]]en liegt sie als [[Dämmschutzschicht]] oberhalb der [[Wärmedämmung]] und bildet somit zugleich die [[Winddichtung]] für die [[Wärmedämmung]] (verbessert die Dämmwirkung).
====Besondere Anforderungen====
Im Unterschied zu [[Unterspannbahn]]en werden höhere Anforderungen an die '''Schlagregendichtheit''' gestellt. Die Regentropfen treffen mit unverminderter Härte auf, da die feste Unterdeckung ein abfedern des Regendruckes verhindern. <br>
Unterdeckbahnen müssen einer stehenden [[Wassersäule]] von '''min. 1500 mm''' standhalten. <br>
Eine Unterdeckbahn muss die [[Konstruktion]] durch gute bauphysikalische Eigenschaften vor [[Tauwasserausfall]] schützen und hoch[[diffusionsoffen]] sein. Dies ist besonders wichtig bei hohen Luftfeuchtigkeiten in den Wintermonaten. In dieser Zeit findet die [[Diffusion]] von innen (der warmen Seite) nach außen (der kalten Seite) statt. Ist in der [[Konstruktion]] durch z. B. feucht eingebaute Baumaterialien, oder Undichtigkeiten in der [[Luftdichtung]] mehr [[Feuchtigkeit]] als angenommmen, besteht die Gefahr von [[Tauwasserausfall]] an der Unterseite der Bahn. Ein stehender Wasserfilm hat einen hohen [[Wasserdampfdiffusionswiderstand|Diffusionswiderstand]]. Friert dieser Wasserfilm, so bildet die Eisschicht eine [[Dampfsperre]] und ein [[Feuchtetransport]] nach außen ist nicht mehr möglich. Die [[Feuchtigkeit]] kann die [[Konstruktion]] nicht verlassen und zu [[Schimmel]]bildung und Bauschäden führen. Auch bei hohen [[Luftfeuchtigkeit]]en und einem stehenden Wasserfilm auf der Unterseite der Bahn muss die [[Feuchtigkeit]] schnell und sicher nach außen abgeführt werden können. Monolithische [[TEEE-Membran]]en mit aktiven [[Feuchtetransport]] bieten dabei den hervorragenden Schutz, da der Feuchtetransport nach außen aktiv durch [[Diffusion]] stattfindet und anders als bei [[mikroporöse Membran|mikroporösen Membranen]] keine Luftbewegungen notwendig sind.
====Verarbeitung====
Ebenfalls sind die Bahnen bei der Verlegung einer hohen Gehbelastung durch die Handwerker ausgesetzt und müssen sowohl bei Feuchte rutschsicher und besonders abriebfest und belastbar sein. Die Oberflächenfarbe muss eine Blendung durch Sonnenlicht der Verlegung verhindern. Ebenso sollten Sie leicht mit einem herkömmlichen Cuttermesser zu schneiden sein.
Ebenfalls sind die Bahnen bei der Verlegung einer hohen Gehbelastung durch die Handwerker ausgesetzt und müssen sowohl bei Feuchte rutschsicher und besonders abriebfest und belastbar sein. Die Oberflächenfarbe muss eine Blendung durch Sonnenlicht der Verlegung verhindern. Ebenso sollten Sie leicht mit einem herkömmlichen Cuttermesser zu schneiden sein.


=== pro clima Übersicht "Winddichtung außen" ===
{{PRODUKTUEBERSICHT_DICHTUNG_AUSSEN}}
==Siehe auch==
* [[Fachregel für Dachdeckungen mit Dachziegeln und Dachsteinen]]
* [[Konstruktionsdetails]]
* [[Unterdeckplatte]]
* [[Produktdatenblatt für Unterdeckbahnen und Unterspannbahnen]] (UDB / USB)
* [[Produktdatenblatt diffusionsoffene Unterdeckbahnen für erweiterte Anwendungen]] (UDB-eA)
* [[Merkblatt für Unterdächer, Unterdeckungen und Unterspannungen]]


{{Rechtshinweis}}


[[Kategorie:Außendichtung]][[Kategorie:Baumaterial]][[Kategorie:Bauphysik]][[Kategorie:Normung]][[Kategorie:Glossar]]
__NOTOC__
[[Kategorie:Außendichtung]][[Kategorie:Winddichtung außen]][[Kategorie:Baumaterial]][[Kategorie:Dach]][[Kategorie:Konstruktion]][[Kategorie:Glossar]]

Aktuelle Version vom 24. Mai 2024, 13:37 Uhr

Die Unterdeckbahn (UDB) ist eine Zusatzmaßnahme zur Regensicherheit unter Dachdeckungen. Sie ist somit Teil der Hüllfläche eines Gebäudes und dient der Außendichtung bzw. Winddichtung außen. Grundlagen der Begriffsdefinition: siehe Unterdeckung.

Die Unterdeckbahn wird je nach Ausführung der Naht- und Stoßausbildung, mit und ohne Zubehör bzw. weiteren Zusatzmaßnahmen den Klassen 3 - 5 gemäß dem "Merkblatt für Unterdächer, Unterdeckungen und Unterspannungen" vom ZVDH zugeordnet.

Unterdeckbahnen werden im Dachbereich auf Unterlagen aus Holz (z. B. Vollholzschalung), Holzwerkstoffplatten oder auf ausreichend formstabilen Wärmedämmstoffen verlegt.

Wasserführende Ebene

Es bildet die zweite wasserführende Ebene unter der Dachdeckung (und ggf. vorhandener Hinterlüftungsebene), zum Schutz der Dachkonstruktion vor Feuchtebelastungen von außen. Geeignete Bahnen können eingesetzt werden zum Beispiel:

  • abtropfendes Kondensat von der Dachdeckung (bei sommerlicher Nachtabkühlung)
  • Witterungseinflüsse wie: Flugschnee, Regeneintritt (z. B. fehlerhafte Dachdeckung),
    Rückstau von Taunässe unter der Schneedecke bei gleichzeitiger Eisplattenbildung im Vordach (im Alpenraum verbreitet)

Winddichtung

Bei gedämmten Konstruktionen liegt sie als Dämmschutzschicht oberhalb der Wärmedämmung und bildet somit zugleich die Winddichtung für die Wärmedämmung (verbessert die Dämmwirkung).

Besondere Anforderungen

Im Unterschied zu Unterspannbahnen werden höhere Anforderungen an die Schlagregendichtheit gestellt. Die Regentropfen treffen mit unverminderter Härte auf, da die feste Unterdeckung ein abfedern des Regendruckes verhindern.
Unterdeckbahnen müssen einer stehenden Wassersäule von min. 1500 mm standhalten.
Eine Unterdeckbahn muss die Konstruktion durch gute bauphysikalische Eigenschaften vor Tauwasserausfall schützen und hochdiffusionsoffen sein. Dies ist besonders wichtig bei hohen Luftfeuchtigkeiten in den Wintermonaten. In dieser Zeit findet die Diffusion von innen (der warmen Seite) nach außen (der kalten Seite) statt. Ist in der Konstruktion durch z. B. feucht eingebaute Baumaterialien, oder Undichtigkeiten in der Luftdichtung mehr Feuchtigkeit als angenommmen, besteht die Gefahr von Tauwasserausfall an der Unterseite der Bahn. Ein stehender Wasserfilm hat einen hohen Diffusionswiderstand. Friert dieser Wasserfilm, so bildet die Eisschicht eine Dampfsperre und ein Feuchtetransport nach außen ist nicht mehr möglich. Die Feuchtigkeit kann die Konstruktion nicht verlassen und zu Schimmelbildung und Bauschäden führen. Auch bei hohen Luftfeuchtigkeiten und einem stehenden Wasserfilm auf der Unterseite der Bahn muss die Feuchtigkeit schnell und sicher nach außen abgeführt werden können. Monolithische TEEE-Membranen mit aktiven Feuchtetransport bieten dabei den hervorragenden Schutz, da der Feuchtetransport nach außen aktiv durch Diffusion stattfindet und anders als bei mikroporösen Membranen keine Luftbewegungen notwendig sind.

Verarbeitung

Ebenfalls sind die Bahnen bei der Verlegung einer hohen Gehbelastung durch die Handwerker ausgesetzt und müssen sowohl bei Feuchte rutschsicher und besonders abriebfest und belastbar sein. Die Oberflächenfarbe muss eine Blendung durch Sonnenlicht der Verlegung verhindern. Ebenso sollten Sie leicht mit einem herkömmlichen Cuttermesser zu schneiden sein.

pro clima Übersicht "Winddichtung außen"

Unterdeck-, Unterspannbahnen - hochdiffusionsoffen



selbstklebende Luftdichtungs- und Witterungsschutzbahn

System SOLITEX WELDANO - nahtgefügte Unterdeckung (UDB-eA), diff.offen

für Blecheindeckungen


Wandschalungsbahnen - diffusionsoffen


Siehe auch

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