VOC: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 29. Juni 2009, 11:58 Uhr

VOC engl.: volatile organic compounds - deutsch: flüchtige organische Verbindungen

Die bekanntesten VOCs sind Alkane, Alkene, Aromate, Terpene, Halogenkohlenwasserstoffe, Ester, Aldehyde und Ketone. Als Verbraucher kennen sie auch als eau de Cologne, aus dem Geruch eines Neuwagens oder von Ausgasungen diverser Kleber und Lacke.

Die toxische, irritative oder allergene Wirkung der VOCs ist unterschiedlich. Benzol gilt als krebserregend. Als harmloser werden VOCs natürlichen Ursprungs betrachtet: Terpene aus Naturharzen, Naturölen oder Naturfarben, die jedoch in höherer Konzentration oder bei lang anhaltender Einwirkung allergen wirken können.

TVOC

TVOC engl.: total volatile organic compounds - deutsch: Summe aller flüchtigen organische Verbindungen

In der Regel wird der VOC-Summenwert zur Raumluftbewertung herangezogen. Dazu dienen die Methoden und Grenzwerte der Innenraumexperten Molhave und Seifert. Der Summenwert berücksichtigt nicht die unterschiedliche Toxizität beziehungsweise das irritative, allergene Potenzial der Einzelkomponenten, sondern orientiert sich an Erfahrungswerten bauüblicher Mischungsverhältnisse. Die pauschalisierende Betrachtung wird herangezogen, da für viele VOCs allgemein wissenschaftlich anerkannte Gefahrenwerte noch fehlen. Lediglich die Einhaltung der Grenzwerte einzelner, zum Beispiel bekannt hochtoxischer Stoffe wie Benzol, werden in einer detaillierten Nachbetrachtung zusätzlich berücksichtigt.

Raumschadstoffe VOCs

Die massive Zunahme durch Wohngifte verursachte Krankheitsmeldungen in Wohnungen, Büros, Schulen, Kindergärten und Arbeitsplätzen führt zu einer allgemeinen Sensibilisierung der Öffentlichkeit.

Während die gesundheitlichen Risiken von Formaldehyd seit Jahren bekannt sind, besteht noch immer Uneinigkeit in der Gesundheitsgefährdung zahlreicher VOCs. Seitens der Medizin wird das Belastungspotential durch VOCs zunehmend für die wachsende Zahl von Allergikern (über 25 % in Deutschland) erkannt und werden Allergiker bewusst auf das Minimierungsgebot von Emissionen bei der Auswahl von Wohnraum verwiesen.

Das führte unter Anderem zur Erstellung der "Empfehlungen für Innenraumluft" durch das Umweltbundesamt (UBA). Bislang besitzt diese nur einen "empfehlenden" Charakter, findet aber zunehmende Beachtung bei öffentlichen Gebäuden und im privaten Wohnungsbau (Sentinel-Haus®).