Ausgleichsfeuchte: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Ausgleichsfeuchte, oder auch Gleichgewichtsfeuchte, wird der Feuchtegehalt eines Stoffes bezeichnet, der vom Klima bestimmt wird und dem Feuchtegehalt der Umgebung entspricht. Da sich zwischen Umgebung und Baustoff temperaturabhängig ein Gleichgewicht zwischen der Aufnahme und der Abgabe von Wasserdampf einstellt, besitzt ein Stoff einen bestimmten Feuchtegehalt, abhängig von der Temperatur, dem Material und der [[Luftfeuchtigkeit]] in der Umgebung. Die Ausgleichsfeuchte stellt sich in der Praxis unter der normalen Umgebung ein und wird massebezogen oder volumenbezogen angegeben.
Die Ausgleichsfeuchte, <br />
auch '''Sorptionsfeuchte''', '''praktischer Feuchtegehalt''', '''Gleichgewichtsfeuchte''', '''Bilanzfeuchte''' genannt, <br />
bezeichnet den Feuchtegehalt eines Stoffes, der sich bei konstanter Temperatur und relativen Umgebungsfeuchte im Baustoff einstellt.
 
Ausgleichsfeuchte wird in Prozent, masse- oder volumenbezogen angegeben.
 
Nur hygroskopische, [[sorpitonsfähig]]e Materialien, können Ihren Feuchtegehalt ([[Materialfeuchte]]) aufgrund des Aufbaus (Art, Zahl, Verteilung von Hohlräumen) und bei ausreichend langer Aussetzung der Umgebungsfeuchte anpassen.
 
Sinnvoll ist der gezielte Einsatz dieser Eigenschaft bei der Materialauswahl, beispielsweise beim Ausgleich vorübergehender Feuchtigkeitspitzen der Raumluft. So kann der Wasserdampf, z. B. im Badezimmer, kurzfristig aufgenommen und später wieder abgegeben werden.
 
=== Sorpitonsfähige Materialien wie Holz, Lehm, Kalkputz können positiv auf das Raumklima wirken ===
 
* [[Lehm]] weist die eindeutig besten Werte auf. Ein Quadratmeter einer 15 mm Schicht nimmt in 48 Stunden bis zu 250 Gramm Wasser auf (s. [[Lehmputz]]).
* Auf dem zweiten Platz landet Holz (unbehandelt).
* Kalk-Zement-Putz schneidet besser ab als Gipsputz.
 
* Naturfaserdämmstoffe können Feuchtespitzen innerhalb des Bauteils regulieren.
 
 
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|colspan="3" | Beispiele praktischen Feuchtegehalts im Normklima <br />laut [[DIN 4108]]:
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| width="100"| Ziegel: || width="25" | 1,5 || Vol.-%
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| Beton: || 15 || Vol.-%
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| Porenbeton: || 3,5 || Masse-%
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| Holz: || 15 || Masse-%
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[[Kategorie:Bauphysik]][[Kategorie:Glossar]]
[[Kategorie:Bauphysik]][[Kategorie:Glossar]]

Aktuelle Version vom 31. Oktober 2024, 13:27 Uhr

Die Ausgleichsfeuchte,
auch Sorptionsfeuchte, praktischer Feuchtegehalt, Gleichgewichtsfeuchte, Bilanzfeuchte genannt,
bezeichnet den Feuchtegehalt eines Stoffes, der sich bei konstanter Temperatur und relativen Umgebungsfeuchte im Baustoff einstellt.

Ausgleichsfeuchte wird in Prozent, masse- oder volumenbezogen angegeben.

Nur hygroskopische, sorpitonsfähige Materialien, können Ihren Feuchtegehalt (Materialfeuchte) aufgrund des Aufbaus (Art, Zahl, Verteilung von Hohlräumen) und bei ausreichend langer Aussetzung der Umgebungsfeuchte anpassen.

Sinnvoll ist der gezielte Einsatz dieser Eigenschaft bei der Materialauswahl, beispielsweise beim Ausgleich vorübergehender Feuchtigkeitspitzen der Raumluft. So kann der Wasserdampf, z. B. im Badezimmer, kurzfristig aufgenommen und später wieder abgegeben werden.

Sorpitonsfähige Materialien wie Holz, Lehm, Kalkputz können positiv auf das Raumklima wirken

  • Lehm weist die eindeutig besten Werte auf. Ein Quadratmeter einer 15 mm Schicht nimmt in 48 Stunden bis zu 250 Gramm Wasser auf (s. Lehmputz).
  • Auf dem zweiten Platz landet Holz (unbehandelt).
  • Kalk-Zement-Putz schneidet besser ab als Gipsputz.
  • Naturfaserdämmstoffe können Feuchtespitzen innerhalb des Bauteils regulieren.


Beispiele praktischen Feuchtegehalts im Normklima
laut DIN 4108:
Ziegel: 1,5 Vol.-%
Beton: 15 Vol.-%
Porenbeton: 3,5 Masse-%
Holz: 15 Masse-%