Lüftung: Unterschied zwischen den Versionen

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===Lüftungsarten===
===Lüftungsarten===
Man unterscheidet zwischen
Man unterscheidet
* '''[[kontrollierte Lüftung]]''' (siehe Link) und  
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* '''manuelle Lüftung''':
* '''manuelle Lüftung''':
Idealer Weise soll regelmäßig alle 2 Stunden eine Stoßlüftung für ca. 10 Minuten durchgeführt werden. Das ist in einer Bevölkerung, die überwiegend tagsüber außer Haus arbeitet und nachts nicht extra aufstehen will kaum möglich. Daher wird sehr häufig eine Dauerlüftung (zB gekippte Fenster) durchgeführt. Die Menge des auf diese Weise erzielten Luftaustauschs übertrifft jedoch die erforderliche Menge um ein Vielfaches. ...  
Idealer Weise soll regelmäßig alle 2 Stunden eine Stoßlüftung für ca. 10 Minuten durchgeführt werden. Das ist in einer Bevölkerung, die überwiegend tagsüber außer Haus arbeitet und nachts nicht alle 2 Stunden aufsteht kaum möglich. Daher wird häufig eine Dauerlüftung (zB gekippte Fenster) durchgeführt. Die Menge des so erzielten Luftaustauschs übertrifft jedoch den tatsächlichen Bedarf um ein Vielfaches und führt zu entsprechend hohen Energieverlusten.
 
'''Warum wird das Thema: Lüften heute stärker beachtet als früher?'''
Eines der Gründe: Bis in die 80er Jahre wurden Gebäude wesentlich undichter gebaut. Die Energiepreise lagen verhältnismäßig niedrig und somit wurde wenig auf [[Luftdichtheit]] geachtet. Über die Fugen und Ritzen, vom Keller bis zum Dach und an Fenster und Türen, fand laufend ein überhöhter Luftaustausch statt (Zugerscheinungen waren ein verbreitetes Phänomen). Auch hat sich das Nutzerverhalten im letzten Jahrhundert sehr verändert. So werden heute überwiegend alle Räume auf Wohntemperatur geheizt und die Wohnungen werden tagsüber vermehrt nicht belebt und gelüftet.
Vorteil der Stoßlüftung: Die Oberflächentemperaturen des Raumes bleiben warm und erwärmen die Raumluft sehr schnell. Die Dauerlüftung erzielt keine große Wirkung und sorgt allenfalls für hohe Energieverluste auch durch auskühlende Bauteile.
Vorteil der Stoßlüftung: Die Oberflächentemperaturen des Raumes bleiben warm und erwärmen die Raumluft sehr schnell. Die Dauerlüftung erzielt keine große Wirkung und sorgt allenfalls für hohe Energieverluste auch durch auskühlende Bauteile.
Eine Entfeuchtung des Raumes kann über den Luftaustausch mit trockenerer Außenluft vorgenommen werden. Im Winter ist dies besonders effizient, da die kalte Außenluft sehr trocken ist. Die kalte Außenluft hat zwar hohe relative Luftfeuchtigkeitswerte (%), absolut betrachtet sind die Werte aber gering, da kalte Luft generell deutlich weniger Feuchte speichern kann als warme Luft. So wird die feuchte gegen trockene Luft ausgetauscht, erwärmt sich im Innenraum und bietet nunmehr ein großes Potential Feuchte von Raumoberflächen oder Einrichtungsgegenständen 'aufzusaugen'.
Eine Entfeuchtung des Raumes kann über den Luftaustausch mit trockenerer Außenluft vorgenommen werden. Im Winter ist dies besonders effizient, da die kalte Außenluft sehr trocken ist. Die kalte Außenluft hat zwar hohe relative Luftfeuchtigkeitswerte (%), absolut betrachtet sind die Werte aber gering, da kalte Luft generell deutlich weniger Feuchte speichern kann als warme Luft. So wird die feuchte gegen trockene Luft ausgetauscht, erwärmt sich im Innenraum und bietet nunmehr ein großes Potential Feuchte von Raumoberflächen oder Einrichtungsgegenständen 'aufzusaugen'.

Version vom 6. Juli 2009, 11:07 Uhr

Die Lüftung sorgt für den Austausch der Raumluft bzw. den Luftwechsel gegen Außenluft. Die bekannteste Weise zu lüften erfolgt durch das Öffnen von Türen und Fenster. Darüberhinaus bietet die moderne Gebäudetechnik mechanische Lüftungssysteme.

Frische Luft

Meistens geht es beim Lüften um die Frischluftzufuhr. Dabei wird der durch Atmung reduzierte Sauerstoffgehalt 'aufgefrischt' bzw. der entsprechend angestiegene Kohlenstoffdioxid (CO2)-Gehalt auf das gesunde Maß angehoben. Ferner dient das Lüften emittierende Schadstoffe (zB Formaldehyd, VOCs) bzw. unangenehme Gerüche zum Beispiel aus Einrichtungsgegenständen oder Bauteilen aus geschlossenen Räumen zu entfernen.

Das Lüften beschreibt den Vorgang an einem Innenraum einen Luftaustausch mit der Außenluft vorzunehmen. Hierfür gibt es generell zwei Methoden: mechanisch geregelte Lüftung - siehe kontrollierte Lüftung und manuelle Lüftung durch Öffnen von Fenster und Türen. Wohnräume sollen einer regelmäßigen Lüftung unterzogen werden.

Zweck der Lüftung

Raumlufthygiene

Um für die Bewohner eine ausreichende Raumluftqualität zu erzielen ist ein konstanter Luftaustausch erforderlich. Durch das Lüften wird an die Außenluft abgegeben: Kohlenstoffdioxid (aus der Atmung von Mensch und Tier), schadhafte Ausgasungen (VOCs) aus Baustoffen und Einrichtung, unangenehme Gerüche sowie überschüssige Luftfeuchtigkeit. Im Austausch wird Sauerstoff in die Innenräume geleitet.

Feuchteregulierung

Das Lüften dient auch der Feuchtigkeitsregulierung. Viele Bauten neigen zu überhöhter Luftfeuchte. Diese kann durch das Nutzerverhalten verursacht werden. In den meisten Fällen handelt es sich um technische Mängel der Baukonstruktion. Zum Beispiel: aufsteigende Feuchte aus Keller oder Fundament, Wärmebrücken, dampfdiffusionstechnische Fehler im Aufbau der Außenbauteile. In der Folge kann das zu Feuchteschäden und Schimmelbildung führen, die die Wohngesundheit beeinträchtigt.

Lüftungsarten

Man unterscheidet

Idealer Weise soll regelmäßig alle 2 Stunden eine Stoßlüftung für ca. 10 Minuten durchgeführt werden. Das ist in einer Bevölkerung, die überwiegend tagsüber außer Haus arbeitet und nachts nicht alle 2 Stunden aufsteht kaum möglich. Daher wird häufig eine Dauerlüftung (zB gekippte Fenster) durchgeführt. Die Menge des so erzielten Luftaustauschs übertrifft jedoch den tatsächlichen Bedarf um ein Vielfaches und führt zu entsprechend hohen Energieverlusten.

Warum wird das Thema: Lüften heute stärker beachtet als früher? Eines der Gründe: Bis in die 80er Jahre wurden Gebäude wesentlich undichter gebaut. Die Energiepreise lagen verhältnismäßig niedrig und somit wurde wenig auf Luftdichtheit geachtet. Über die Fugen und Ritzen, vom Keller bis zum Dach und an Fenster und Türen, fand laufend ein überhöhter Luftaustausch statt (Zugerscheinungen waren ein verbreitetes Phänomen). Auch hat sich das Nutzerverhalten im letzten Jahrhundert sehr verändert. So werden heute überwiegend alle Räume auf Wohntemperatur geheizt und die Wohnungen werden tagsüber vermehrt nicht belebt und gelüftet. Vorteil der Stoßlüftung: Die Oberflächentemperaturen des Raumes bleiben warm und erwärmen die Raumluft sehr schnell. Die Dauerlüftung erzielt keine große Wirkung und sorgt allenfalls für hohe Energieverluste auch durch auskühlende Bauteile. Eine Entfeuchtung des Raumes kann über den Luftaustausch mit trockenerer Außenluft vorgenommen werden. Im Winter ist dies besonders effizient, da die kalte Außenluft sehr trocken ist. Die kalte Außenluft hat zwar hohe relative Luftfeuchtigkeitswerte (%), absolut betrachtet sind die Werte aber gering, da kalte Luft generell deutlich weniger Feuchte speichern kann als warme Luft. So wird die feuchte gegen trockene Luft ausgetauscht, erwärmt sich im Innenraum und bietet nunmehr ein großes Potential Feuchte von Raumoberflächen oder Einrichtungsgegenständen 'aufzusaugen'.

Lüftungsverhalten im akuten Schadensfall

Wenn eine Stoßlüftung bereits nach etwa einer halben Stunde wiederholt wird, wird die mit Feuchte aus Raumoberflächen oder Einrichtungsgegenständen angereicherte Luft erneut getrocknet. Diesen Vorgang 1-2 mal täglich, über wenige Wochen wiederholt, führt zu signifikanter Reduzierung von Materialfeuchten.

kontrollierte Lüftung / mechanische Lüftung / Komfortlüftung

Die herkömmliche Lüftung über Fenster und Türen hat einige Nachteile. So gibt es kaum jemanden der regelmäßig alle 2 Stunden eine Stoßlüftung (so wie von Experten empfohlen, s.o.) durchführt. Häufig werden gerade Nachts die Fenster gekippt. Dementsprechend steigen die Verluste an Heizenergie ganz erheblich, - auch bei herunter gestellten Thermostaten. Um diese Verluste zu minimieren oder ganz zu vermeiden können kontrollierte Lüftungssysteme eingesetzt werden.

weitere, überkommene Lüftungsarten

  • Berliner Lüftung: Die Zuluft strömt durch durch Tür- und Fensterfugen.
  • Dortmunder Lüftung: Die Zuluft strömt über einen Schacht in die Diele. Durch die Beheizung der Diele wird Zugluft verhindert.
  • Kölner Lüftung: Zu- und Abluft strömen über zwei separate Schächte in den, meist fensterlosen, Raum.


Siehe auch