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==Quelle== | |||
: | :Herbert Danner, Baubiologe (IBN), [[Bauzentrum München]], [http://www.muenchen.de/media/lhm/_de/rubriken/Rathaus/rgu/beratung_foerderung/bauzentr/pdf/2010/06_10/oekolog_waermedaemmstoffe_v_2_pdf.pdf Ökologische Wärmedämmstoffe im Vergleich 2.0], Juni 2010, S. 60 | ||
==Siehe auch== | |||
* '''[[Wärmedämmstoff#Wärmedämmstoffe_im_Überblick|Wärmedämmstoffe im Überblick]]''' | |||
[[Kategorie:Wärmedämmstoffe]][[Kategorie:Baumaterial]][[Kategorie:Stoffkunde]][[Kategorie:Glossar]] | [[Kategorie:Wärmedämmstoffe]][[Kategorie:Baumaterial]][[Kategorie:Stoffkunde]][[Kategorie:Glossar]] |
Aktuelle Version vom 12. Mai 2017, 08:41 Uhr
Kalzium-Silikat | ||
---|---|---|
Wärmeleitfähigkeit λ [W/(m·K)]: | 0,045 | |
Dampfdiffusionswiderstand μ : | 3 | |
Baustoffklasse (Brandschutz): | n. DIN 4102: A1/A2 | |
Druckfestigkeit: | -- |
Kurzbeschreibung
Kalzium-Silikat-Platten bestehen aus Kalzium- und Siliziumoxid sowie meist ca. 10 % Zellulosefasern. Kalziumsilikat ist nicht brennbar – Baustoffklasse A1 und A2. Zwischen 320 – 350° C beginnt die thermische Zersetzung der Zellulose, die Schmelztemperatur liegt bei ca. 1150°C.
Produktionsprozess
Die Rohstoffe werden zunächst mit Wasser aufgeschlämmt und reagieren dabei zu Kalziumsilikat. Anschließend wird die Masse zu Platten geformt. Bei der Trocknung entstehen durch Hydrothermalreaktion feine Poren, aus denen das Wasser entweicht. Zellulose sorgt für die nötige Flexibilität und Kantenstabilität. Treibmittel oder organische Additive werden bei der Herstellung nicht eingesetzt.
Hinweise zur Verarbeitung
An massiven Wänden können die Platten durch kleben und/oder dübeln befestigt werden, an
Holzständerwänden durch Holzschrauben. Die Platten sind sehr starr und brechen leicht bei unsachgemäßer Handhabung oder unebenen Untergründen. Beim Sägen der Platten (z. B. mit Holzbearbeitungswerkzeug/-maschinen) können Feinstäube mit Belastung für die Atemwege entstehen.
Deshalb werden für diese Arbeitsschritte vorsorglich Atemschutzmasken bzw. Absauggeräte empfohlen. Die Oberfläche kann diffusionsoffen weiterverarbeitet werden – z. B. verputzt, gestrichen oder tapeziert. Der Dämmstoff muss trocken gelagert und vor Säuren geschützt werden. Säurekontakt führt zur Auflösung.
Einsatzbereiche
Wärme-, Schall- und Hohlraumdämmung im Innenausbau,Brandschutzkonstruktionen.
Baubiologische Stellungnahme
Der mineralische + diffussionsfähige Dämmstoff hat einen hohen Ph-Wert >12 und eignet sich dadurch sehr gut zur Innenraumdämmung bei größtmöglicher Resistenz vor Schimmelbefall. Im Laufe der Zeit können sich dennoch organische Substanzen ablagern und dadurch das erhöhte Schimmelpilzrisiko von Innenraumdämmungen noch steigern. In diesem Fall sollte die Oberfläche mit einem Kalk- oder Silikatanstrich aufgefrischt werden. Der Dämmstoff kann als Füllstoff wiederverwendet oder unter Beachtung örtlicher Vorschriften als Bauschutt entsorgt werden. Der Dämmstoff ist für eine großflächige Anwendung leider sehr teuer. Bei Brandbeanspruchung entstehen keine giftigen Gase.
Quelle
- Herbert Danner, Baubiologe (IBN), Bauzentrum München, Ökologische Wärmedämmstoffe im Vergleich 2.0, Juni 2010, S. 60