Sanieren: Unterschied zwischen den Versionen
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Das '''Sanieren''' beinhaltet meist auch das [[Modernisieren]]. Dazu zählen Nutzungsanpassungen, technische Verbesserungen (zB Steigerung der Energieeinsparung) und andere Optimierungen zur Verbesserung des Wohn- und Lebensstandards. | |||
==Gebäudesanierung== | |||
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Darunter versteht man die Reparatur, Erneuerung von Bauteilen, Gebäudeabschnitten oder kompletter Bauwerke. | |||
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; Energetische Sanierung | |||
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* Optimierung der Heizanlagentechnik | |||
* häufig ergänzt um Komponenten der regenerativen Energietechnik | |||
; Fassadensanierung | |||
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* Austausch/Erneuerung von Putzen, Holzverschalungen oder anderen [[Vorhangfassade]]n | |||
; Fenstersanierung | |||
* Überarbeitung oder Austausch der F. für verbesserte [[Luftdichtheit]] und [[Wärmedämmung]] | |||
; Mauerwerkssanierung | |||
* Verstärkung, Austausch und/oder Anbringung zusätzlicher Schutzschichten | |||
; Betonsanierung | |||
* Erneuerung schadhafter oder in ihrer Tragfähigkeit eingeschränkter Betonbauteile oder von Sichtbetonflächen. | |||
; Kellersanierung, Kellerhalssanierung | |||
* Erneuerung der Bauwerksabdichtung unterhalb der Geländeoberkante gegen (drückendes)Wasser. | |||
* Verlegung von Drainagen | |||
* Verbesserung der [[Wärmedämmung|Wärmedämmeigenschaft]] | |||
; [[Schadstoffsanierung]] | |||
* Maßnahme zur Beseitigung von Schadstoffen, Wohngifte zum Beispiel [[VOC]]. Siehe auch: Schadstoffsanierung mit [[Aromadichte Bahnen]] | |||
; [[Schimmel]]sanierung | |||
* Maßnahme zur Beseitigung von [[Schimmel]]pilzen und Beseitigung verursachender Faktoren. | |||
; Asbestsanierung | |||
* Entfernung asbesthaltiger Baustoffe bzw. Austausch gegen unbedenkliche Baustoffe | |||
; Denkmalsanierung | |||
* Bei der Sanierung von Baudenkmäler sind Bestimmungen des Denkmalschutzes zu berücksichtigen | |||
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==Stadtsanierung== | |||
Die Stadtsanierung geht über die Sanierung einzelner Gebäude hinaus und hat die Beseitigung städtebaulicher und nicht selten sozialer Missstände zum Ziel, die dann zu Sanierungsgebieten erklärt werden. Demzufolge bedeutet der Begriff Altstadtsanierung oder Quartiersanierung die Durchführung umfassender planungs- und bauordnungsrechtlicher Maßnahmen, um die Qualität eines Stadtbereichs zu verbessern. | |||
==Sanierungsfolgen== | |||
Die Sanierung solcher Viertel geht deshalb oft mit der sozialen Verdrängung ganzer Bevölkerungsschichten einher. Geschieht dies in großem Maßstab und ohne Ausgleich besteht die Gefahr der Slumbildung oder Ghettoisierung in Stadtrandquartieren mit noch geringeren baulichen Standards. | |||
Da der Standard der sanierten Quartiere nach Abschluss der Maßnahmen nicht unerheblich steigt (Sanierungsziel), steigen auch die Mieten. Das hat wiederum einen gehobenen sozialen Status der Bewohnerstruktur zur Folge und führt nicht selten zu Vorzeige- oder Edelquartieren. Weiteres dazu in: Gentrifizierung. | |||
==Sanierungsgebiet== | |||
Ein Sanierungsgebiet kann gemäß Baugesetzbuch als Städtebauliche Sanierung durch die Gemeinde förmlich festgesetzt werden, wenn die im Baugesetzbuch beschriebenen Mängel eines Quartiers festgestellt wurden. | |||
Als erstes Sanierungsgebiet Deutschlands wird allgemein die in den dreißiger Jahren durch den Berliner Bürgermeister Ernst Reuter beschlossene Sanierung des Scheunenviertels durch großflächigen Abriss und Neubau des um den Rosa-Luxemburg-Platz entstandene neue Stadtquartier genannt. | |||
Als größtes Sanierungsgebiet Deutschlands wird meistens das, in den 1960er Jahren vom Berliner Bürgermeister Willy Brandt zu einem solchen erklärte, in Folge des Mauerbaus abgeschnittene Altbaugebiet Brunnenstraße bezeichnet. | |||
Diese Gebiete sind gleichzeitig typische Beispiele einer so genannten Kahlschlagsanierung: der großflächige Abriss eines ganzen Stadtviertels war die Voraussetzung für eine komplette Neubebauung. Nach massiven Bürgerprotesten wurde dieser Weg der Sanierung in der Folgezeit von den Gemeinden nicht mehr beschritten. | |||
Vielmehr wurde die behutsame Stadterneuerung in Berlin durch Hardt-Waltherr Hämer anlässlich der Internationale Bauausstellung 1979 - 1987 in Berlin ins Leben gerufen. Hierbei wurden zumindest die Vorderhäuser der Berliner Blockrandbebauung stehen gelassen und saniert. Hinterhäuser durften nur im Falle unzumutbarer Wohnverhältnisse im Hinblick auf Licht, Luft und Sonne abgerissen werden. | |||
==Spezielle Sanierungsformen== | |||
* Konservierung - Restaurierung und Haltbarmachung | |||
* Rekonstruktion - Wiederherstellung | |||
* Translozierung - Versetzung, also Abbau und originalgetreuer Aufbau an anderem Ort | |||
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==Literatur== | |||
* Jürgen Pöschk (Hrsg.): ''Energieeffizienz in Gebäuden - Jahrbuch 2008''. VME Energieverlag, Berlin, 2008, ISBN 978-3-936062-04-5. | |||
==Weblinks== | |||
* [[Modellvorhaben "Niedrigenergiehaus im Bestand"]] | |||
* [http://www.enob.info/sanierung/ Modellprojekte zu Energieoptimiertem Bauen in der Sanierung] | |||
<!--* Projekt-Information: Gebäudesanierung - Komponenten im Test--> | |||
* [http://www.denkmalakademie.de/ DenkmalAkademie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz] | |||
[[Kategorie:Baukonzepte]][[Kategorie:Glossar]] |
Aktuelle Version vom 5. Juli 2021, 14:54 Uhr
Sanieren (lat. sanare ‚heilen‘)
Unter der Sanierung versteht man die Erneuerung, Schadensbeseitigung, Instandsetzung vom Baubestand.
Soweit gilt dies auch für das Renovieren (lat. renovare ‚erneuern‘). Jedoch geht es beim Renovieren eher um die kleineren Schäden aufgrund von Abnutzung aus gewöhnlichem Gebrauch.
Das Sanieren beinhaltet meist auch das Modernisieren. Dazu zählen Nutzungsanpassungen, technische Verbesserungen (zB Steigerung der Energieeinsparung) und andere Optimierungen zur Verbesserung des Wohn- und Lebensstandards.
Gebäudesanierung
auch: Bauwerkssanierung / Altbausanierung
Darunter versteht man die Reparatur, Erneuerung von Bauteilen, Gebäudeabschnitten oder kompletter Bauwerke.
Typische Sanierungsmaßnahmen am Gebäude sind:
- Austausch der Eindeckung / Dachhaut (mit Unterdeckung)
- Einbau, Austausch oder Verbesserung der Wärmedämmung auch incl. Luft- und Dampfdichtung
- Austausch des kompletten Dachstuhls
- Ausbau des Dachraumes zur Wohnraumnutzung auch incl. Einbau von Gauben oder Dachflächenfenster
- Deckensanierung
- bei Holzbalkendecken: Verstärkung oder Austausch von Balken(-teilen)
- Maßnahmen zur Verbesserung der Schalldämmwerte
- Maßnahmen zur Erhöhung der Tragfähigkeit
- Erneuerung des Bodenbelags oder der Deckenuntersicht
- Energetische Sanierung
- siehe auch: Modellvorhaben_"Niedrigenergiehaus_im_Bestand"
- Verbesserung der Wärmedämmeigenschaft aller Hüllflächen (Dach, Fassade, Keller)
- Optimierung der Heizanlagentechnik
- häufig ergänzt um Komponenten der regenerativen Energietechnik
- Fassadensanierung
- Verbesserung der Wärmedämmeigenschaft an Wand und Bauöffnungen (Fenster und Türen)
- Austausch/Erneuerung von Putzen, Holzverschalungen oder anderen Vorhangfassaden
- Fenstersanierung
- Überarbeitung oder Austausch der F. für verbesserte Luftdichtheit und Wärmedämmung
- Mauerwerkssanierung
- Verstärkung, Austausch und/oder Anbringung zusätzlicher Schutzschichten
- Betonsanierung
- Erneuerung schadhafter oder in ihrer Tragfähigkeit eingeschränkter Betonbauteile oder von Sichtbetonflächen.
- Kellersanierung, Kellerhalssanierung
- Erneuerung der Bauwerksabdichtung unterhalb der Geländeoberkante gegen (drückendes)Wasser.
- Verlegung von Drainagen
- Verbesserung der Wärmedämmeigenschaft
- Maßnahme zur Beseitigung von Schadstoffen, Wohngifte zum Beispiel VOC. Siehe auch: Schadstoffsanierung mit Aromadichte Bahnen
- Maßnahme zur Beseitigung von Schimmelpilzen und Beseitigung verursachender Faktoren.
- Asbestsanierung
- Entfernung asbesthaltiger Baustoffe bzw. Austausch gegen unbedenkliche Baustoffe
- Denkmalsanierung
- Bei der Sanierung von Baudenkmäler sind Bestimmungen des Denkmalschutzes zu berücksichtigen
Literatur
- Jürgen Pöschk (Hrsg.): Energieeffizienz in Gebäuden - Jahrbuch 2008. VME Energieverlag, Berlin, 2008, ISBN 978-3-936062-04-5.