Erhöhte Anforderung: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 4. März 2010, 11:48 Uhr

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Gemäß dem Regelwerk des Deutschen Dachdeckerhandwerks, herausgegeben vom Zentralverband des dt. Dachdeckerhandwerks – Fachverband Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik – e.V., wird die Ausführung der Unterdeckung in verschiedene Varianten unterteilt.

Grundlagen mit Neuerungen - gütig ab Januar 2010

Bei Planungen für die Ausführung musste seither und muss heute zuerst betrachtet werden, welche Dachdeckung verwendet wird und welche Anforderungen an diese gestellt werden.
Bei erhöhten Anforderungen und Beanspruchungen an die Dachdeckung sind Zusatzmaßnahmen erforderlich. Diese ergeben sich aus:

  • Dachneigung: Sofern die Regeldachneigung (in Abhängigkeit von Dachziegel- und Dachsteinform) unterschritten wird.
  • konstruktive Beanspruchungen: stark gegliederte Dachfläche, besondere Dachformen, große Sparrenlänge
  • Nutzung: insbesondere Wohnzwecke erfordern Zusatzmaßnahmen, unter Berücksichtigung bauphysikalischer Anforderungen.
  • klimatische Verhältnisse: exponierte Lage, extreme Standorte, schnee-, windreiche Gebiete, besondere Witterungsverhältnisse
  • örtliche Bestimmungen: Landesbauordnung, bauaufsichtliche Vorschriften, Städte-, Kreis-, Gemeindeverordnungen sowie Auflagen des Denkmalschutzes.

Heute werden durch die Änderung des Regelwerks in der Praxis schneller mehr erhöhte Anforderungen erreicht als bisher.
Die Nutzung des Dachgeschosses zu Wohnzwecken gilt nun, gemäß Fachregel für Dachdeckungen mit Dachziegeln und Dachsteinen 1.1.3.3, als 2 weitere "erhöhte Anforderungen".

Zusatzmaßnahmen

Die Zusatzmaßnahmen sind nunmehr in die Klassen 1 bis 6 eingeteilt, wobei die Klasse 1 der höchsten Schutzanforderung (wasserdichtes Unterdach) und Klasse 6 dem geringsten Schutz (lose überlappte Unterspannung) entspricht.

Neu ist die Definition einer naht- und perforationsgesicherten Unterspannung oder Unterdeckung. Bei dieser Zusatzmaßnahme ist ein Ab- oder Verkleben der Bahn oder der Platten; und je nach Werkstoff eine zusätzliche Nageldichtung erforderlich.

Übersicht angelehnt an Tabelle 1.1

Zuordnung von Zusatzmaßnahmen außer bei untergeordneten Gebäuden der Fachregel für Dachdeckungen mit Dachziegeln und Dachsteinen

Erhöhte Anforderung 2)

Vorlage:TabF2

Dach- neigung Nutzung - Konstruktion - klimatische Verhältnisse

Vorlage:TabF2 valign="top" |

keine weitere erhöhte Anforderung 2) eine weitere erhöhte Anforderung 2) zwei weitere erhöhte Anforderungen 2) drei weitere erhöhte Anforderungen 2)
RDN
(Regel- dach- neigung)
Klasse 6
3.3 Unterspannung

(USB-A)

UDP 4)

Klasse 5
2.4 überlappte /verfalzte Unterdeckung (UDB-A; UDB-B, wenn die Inizes 2), 3), 4), 5) im Produktdatenblatt erfüllt sind: USB-A)

UDP 4)

Klasse 4
[weitere Hinweise siehe nächste Zeile Klasse 4]
RDN -4° Klasse 4
2.2 verschweißte /verklebte Unterdeckung

2.3 überdeckte Unterdeckung Bitumenbahn

3.2 nahtgesicherte Unterspannung (USB-A; UDB-B, wenn die Inizes 2), 3), 4), 5) im Produktdatenblatt erfüllt sind: USB-A)

UDP 4)

Klasse 3
2.1 naht- und perforationsgesicherte Unterdeckung

3.1 naht- und perforationsgesicherte Unterspannung (UDB-A; UDB-B, wenn die Inizes 2), 3), 4), 5) im Produktdatenblatt erfüllt sind: USB-A)

UDP 4)

RDN -8° Klasse 3
2.1 naht- und perforationsgesicherte Unterdeckung

3.1 naht- und perforationsgesicherte Unterspannung (UDB-A; UDB-B, wenn die Inizes 2), 3), 4), 5) im Produktdatenblatt erfüllt sind: USB-A)

UDP 4)

Klasse 3 3)
[weitere Hinweise wie sonst in Klasse 3]
RDN -12° Klasse 2
1.2 regensicheres Unterdach
Klasse 1
1.1 wasserdichtes Unterdach
Mindestdachneigung 10°
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1) Die in der Tabelle genannten Zusatzmaßnahmen sind Mindestmaßnahmen unter Berücksichtigung der Tabelle 1 des "Merkblatt für Unterdächer, Unterdeckungen, Unterspannungen".
2) Erhöhte Anforderungen bilden Kategorien gemäß Abschnitt 1.1.3. Weitere erhöhte Anforderungen können sich aus der Gewichtung innerhalb einer Kategorie gemäß Abschnitt 1.1.3 ergeben. Z. B. können klimatische Verhältnisse mehrere erhöhte Anforderungen ergeben.
3) Nur zulässig, wenn ein Nachweis hinsichtlich der Funktionssicherheit der verwendeten Produkte einschließlich des Zubehörs (Dichtbänder, Klebebänder, Dichtungsmassen, vorkonfektionierte Nahtsicherung u.a.) im Rahmen einer Schlagregenprüfung herstellerseitig erfolgt ist. Anderenfalls ist die nächsthöhere Klasse zu wählen.
4) Unterdeckplatten [UDP] sind gemäß der Klassifizierung im "Merkblatt für Unterdächer, Unterdeckungen, Unterspannungen" zuzuordnen.


Übersicht angelehnt an Tabelle 1

Einstufung der Zusatzmaßnahmen; Unterdach, Unterdeckung und Unterspannung des Merkblattes für Unterdächer, Unterdeckungen, Unterspannungen

Einstufung der Zusatzmaßnahmen; Unterdach, Unterdeckung und Unterspannung

Vorlage:TabF2

Art Ausführung Konterlatten-einbindung Naht- und Stoßausführung Klasse
1 Unterdach
1.1 Wasserdichtes Unterdach Bahnen gemäß Produktdatenblatt für Bitumenbahnen Tabelle 5 nr.2, 3 und 5 bis 10
und

Bahnen gemäß Produktdatenblatt für Kunststoff- und Elastomerbahnen Tabelle 5 Nr. 1 bis 4

über Konterlatte verschweißt oder verklebt 1
1.2 Regensicheres Unterdach unter Konterlatte mit Zusatzmaßnahmen 2
2 Unterdeckung
2.1 Naht- und perforationsgesicherte Unterdeckung Unterdeckplatte mit Zubehör
Unterdeckbahn gemäß Produktdatenblatt mit Zubehör
unter Konterlatte mit Zusatzmaßnahmen Verschweißt, verklebt mit Nahtband oder vorkonfektioniertem Dichtrand 3
2.2 Verschweißte oder verklebte Unterdeckung Unterdeckplatte mit Zubehör
Unterdeckbahn gemäß Produktdatenblatt
unter Konterlatte verschweißt oder verklebt 4
2.3 Überdeckte Unterdeckung mit Bitumenbahn Bahnen gemäß Produktdatenblatt für Bitumenbahnen Tabelle 5 nr. 1 bis 10 unter Konterlatte überdeckt und genagelt 4
2.4 Überlappte oder verfalzte Unterdeckung Unterdeckplatte
Unterdeckbahn gemäß Produktdatenblatt
unter Konterlatte lose überlappend oder verfalzt 5
3 Unterspannung
3.1 Naht- und perforationsgesicherte Unterspannung Gespannte oder frei hängende Unterspannung gemäß Produktdatenblatt unter Konterlatte mit Zusatzmaßnahmen Verschweißt, verklebt, mit Nahtband oder vorkonfektioniertem Dichtrand 3, wenn alle Anforderungen gemäß USB-A erfüllt sind
3.2 Nahtgesicherte Unterspannung unter Konterlatte 4
3.3 Unterspannung unter Konterlatte lose überlappend 6
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