Holzfaserdämmstoff: Unterschied zwischen den Versionen
K |
K |
||
Zeile 14: | Zeile 14: | ||
|Druckfestigkeit: | |Druckfestigkeit: | ||
| align="right" | gering | | align="right" | gering | ||
|- | |||
|[[Primärenergie|Primärenergieverbrauch]] (Herstellung) | |||
| align="right" | 600-785 kWh/m³ | |||
|- | |- | ||
|Materialkosten: <br />flexible Platten<br />stabile Platten <br />(Orientierungswert Jan. 2008) | |Materialkosten: <br />flexible Platten<br />stabile Platten <br />(Orientierungswert Jan. 2008) |
Version vom 22. April 2010, 13:45 Uhr
Holzfaser | ||
---|---|---|
Wärmeleitfähigkeit λ [W/(mK)]: | 0,038 - 0,055 | |
Dampfdiffussionswiderstand μ : | 1 - 5 | |
Brandverhalten, Baustoffklasse : | n. DIN 4102: B2 n. DIN EN 13501: E | |
Druckfestigkeit: | gering | |
Primärenergieverbrauch (Herstellung) | 600-785 kWh/m³ | |
Materialkosten: flexible Platten stabile Platten (Orientierungswert Jan. 2008) |
150 €/m³ 215 €/m³ |
Kurzbeschreibung
Holzfaser-Werkstoffe bestehen zu über 90 % aus Weichholzfasern (Fichte, Tanne, Kiefer).
Holzfaserdämmstoffe (WF - wood-fibre, umgangssprachlich: HFD ) beinhalten mitunter und zu geringen Teilen auch Einjahrespflanzen wie Flachs.
Produktionsprozess
Bei der Herstellung von Holzfaserdämmplatten unterscheidet man zwei Verfahren:
- Nassverfahren: Die harzhaltigen Nadelhölzer werden mechanisch zerfasert und mit Wasser zu einem Brei vermengt, getrocknet und zu Platten geschnitten. Die Bindung erfolgt in der Regel durch holzeigene Inhaltsstoffe (Lignin) und während der Trocknung werden zwischen den Zellulosemolekülen Wasserstoffbrückenbindungen aufgebaut.
- Trockenverfahren: Mechanische Zerfaserung und Zugabe synthetischer Bindemittel in Form von flüssigem Bindemittel oder in Form von Klebefasern (Bindefasern)
Bei Hartfaserplatten erfolgt die Bindung über starken Druck beim Verpressen, holzeigenen Inhaltsstoffen (Lignin) und Zugabe von teils synthetischen Bindemitteln.
Die Behandlung zum vorbeugenden Brandschutz sowie gegen Schädlinge erfolgt mit Ammoniumsulfat oder Borsalz.
Hinweise zur Verarbeitung
Bei Herstellung und Verarbeitung entstehen beim Schneiden und Sägen Feinstäube, welche die Atemwege belasten können. Die Hersteller bieten für den Zuschnitt geeignetes Werkzeug und Vorrichtungen an und verweisen auf den Gebrauch von Absaugungen und Mundschutz. Imprägnierte Platten sollten nur im Außenbereich eingesetzt und verarbeitet werden. Beim Schneiden und Sägen sollte Spezialwerkzeug eingesetzt werden (z. B. Wellenschliffmesser oder Tischkreissäge mit großem Auswurf), damit die Verarbeitung möglichst mühelos und mit sauberen Schnittkanten erfolgen kann. Unbeschädigte Platten können nach Rückbau wieder eingesetzt werden.
Einsatzbereiche
Die verschiedenen Produkte sind durch ihre Vielfalt am Bau nahezu universell einsetzbar. Es gibt flexible Dämmplatten für die Zwischensparrendämmung in Dach, Wand und Decke, stabile und feuchtigkeitsabweisende (hydrophobiert, latexiert oder bituminiert) Dämmplatten zur flächigen Anwendung als Aufsparren- und Fassadendämmung, unterschiedlich druckfeste Produkte als Trittschalldämmung für den Fußbodenbereich, Dämmplatten für Flächenheizsysteme in Wand und Fußboden, sowie wetterbeständige Fassadenplatten.
Baubiologische Stellungnahme
Ein hervorragendes und vielseitig einsetzbares heimisches Produkt, diffusionsoffen und klimaregulierend mit guten Wärmedämmeigenschaften sowie Schutz vor sommerlicher Hitze und guten Eigenschaften zur Schalldämmung. Die gesamte Produktpalette ist mit dem NaturePlus-Siegel im Fachhandel erhältlich. Im Brandfall entstehen ähnliche Produkte wie bei Verbrennung von Holz - CO2, CO, Wasser und additivabhängige Stoffe.
Siehe auch
Quelle (maßgeblich)
- Autor:
- Herbert Danner, Baubiologe (IBN)
- Planungs- und Beratungsbüro für energieeffizientes, ökologisches und gesundes Bauen und Sanieren.
- Stand: Juli 2009 - in Teilen modifiziert durch Wissens-Wiki Redaktion: April 2010