Energiestandard: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. Juli 2010, 16:57 Uhr
In den verschiedenen Energiestandards für Gebäude ist die Obergrenze des Energiebedarfs definiert. In erster Linie werden die Zielwerte durch entsprechende Ausführung der Gebäudehüllfläche und Haustechnik erreicht. Das individuelle Nutzerverhalten wird hierbei nicht berücksichtigt.
Energiestandards
Es gibt eine Vielzahl von Energiestandards und Bezeichnungen. Davon gelten einige als allgemein anerkannt. Zur Kontrolle liegen regulär entsprechende Zertifizierungs- und Qualitätssicherungskonzepte vor.
Niedrigenergiehaus
Die Auslegung der Definition für Niedrigenergiehäuser (NEH) variiert. Ursprünglich: Unterschreitung nach alter WSVO 1995 max. zul. Primärenergiebedarf QP um min. 20 % und Transmissionswärmeverlust HT´ um min. 30 %. Zudem Gebäudeausrüstung mit definierten mechan. Be- und Entlüftungsanlage sowie ein Jahresheizwärmebedarf: 40 – 79 kWh/(m²a).
Drei-Liter-Haus
Das 3 Liter Haus liegt mit seinem Jahresheizwärmebedarf bei 16 – 39 kWh/(m²a).
Passivhaus
Ein Passivhaus zeichnet sich durch hohe Behaglichkeit und geringem Energieverbrauch aus. Die Raumtemperaturregulierung kommt ohne herkömmliches (aktives) Heizsystem aus.
- Primärenergiebedarf einschließlich Warmwasser und Haushaltstrom: < 120 kWh/(m²a).
- Jahresheizwärmebedarf: < 15 kWh/(m²a).
Der Schweizer Minergie-P-Standard weicht nur leicht von diesen Anforderungen ab.
Plusenergiehaus
Die zukunftsträchtigen Plusenergiehäuser (auch Aktivhaus) erzeugen mehr Energie als sie verbrauchen. Diese positive Energiebilanz erreichen Plusenergiehäuser, indem sie die Kraft der Sonne konsequent nutzen und beziehen somit dauerhaft unabhängig ihre Energie. Die Hüllfläche des Gebäudes wird zum Solarkraftwerk, produziert sauberen Strom und finanziert sich selbst. Nebenkosten werden zu Nebeneinnahmen, der "Solarrente", die Umwelt und Klima schützt und wirtschaftlich Sinn macht.
KfW-Programme
Das KfW-Effizienzhaus bezeichnet Standards der KfW für entsprechende Programme zur Förderung von energieeffizientem Bauen. Nachfolgend die Übersicht der durch KfW-Förderprogramme geprägten Begriffe:
KfW-Förderprogramme | Bezeichnung
ab 01.10.2009 |
zulässiger Höchstwert
zum Referenzgebäude nach EnEV2009 |
KfW Programm Neubau / Sanierung | ||||||||||||||||||||||||||||||
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QP | H'T | ||||||||||||||||||||||||||||||||
KfW-Effizienzhaus 130 1) | 130 % | 145 % | ... / 4311) | ||||||||||||||||||||||||||||||
KfW-Effizienzhaus 115 | 115 % | 130 % | ... / 1512), 4302), 431 | ||||||||||||||||||||||||||||||
KfW-Effizienzhaus 100 | 100 % | 115 % | ... / 1512), 4302), 431 | ||||||||||||||||||||||||||||||
KfW-Effizienzhaus 85 | 85 % | 100 % | ... / 1512), 4302), 431 | ||||||||||||||||||||||||||||||
KfW-Effizienzhaus 70 | 70 % | 85 % | 153 / 1513), 4303), 4313) | ||||||||||||||||||||||||||||||
Passivhaus | PHPP 4) | PHPP 4) | 153 / ... | ||||||||||||||||||||||||||||||
KfW-Effizienzhaus 55 | 55 % | 70 % | 1533) / 1513), 4303), 4313) | ||||||||||||||||||||||||||||||
KfW-Effizienzhaus 40 | 40 % | 55 % | 1533) / ... |
- 1) Förderstufe für Sanierung endet am 30.06.2010
- 2) Konditionsänderungen f Sanierung seit 01.07.2010
- 3) Start: 01.07.2010
- 4) PHPP: Passivhaus Projektierungspaket
Historie
- Das KfW-Effizienzhaus 70 nach EnEV2007 löste das bis 31.03.09 gültige Programm KfW-60 Haus ab.
- Das KfW-Effizienzhaus 55 nach EnEV2007 löste das bis 31.03.09 gültige Programm KfW-40 Haus ab.
Die Zahl nach dem Begriff KfW-Effizienzhaus verweist auf den maximalen Energiebedarf in prozentualer Relation gegenüber dem Standard-Neubau der jeweils aktuell gültigen EnEV:
- Das KfW-Effizienzhaus 130 nach EnEV2009 löst das bis 30.09.09 gültige KfW-Effizienzhaus 100 nach EnEV2007 ab.
- Das KfW-Effizienzhaus 100 nach EnEV2009 löst das bis 30.09.09 gültige KfW-Effizienzhaus 70 nach EnEV2007 ab.
Mehr Information zu energetischer Förderstandards für energieeffizientes Bauen und Sanieren der KfW-Bank:
KfW Förderinfo EnEV 2009
klima:aktiv
Der klima:aktiv Gebäudestandard ist ein Qualitätsmerkmal für Wohngebäude in Österreich. Es wird unterschieden in:
- klima:aktiv Haus: Heizwärmebedarf ca. 35 % unter üblichem Niveau für Neubauten
- klima:aktiv Passivhaus: Heizwärmebedarf min. 80 % unter üblichem Niveau für Neubauten
Weiteres in dieser Form in Deutschland noch unbekanntes Kriterium:
- Niedrigste Schadstoffemissionen in Herstellung und Betrieb für Umwelt und BewohnerInnen.
KlimaHaus
Der KlimaHaus (CasaClima) Gebäudestandard ist ein Qualitätssiegel für Wohngebäude, das seine Wurzeln in Südtirol hat und in ganz Italien zunehmend an Bedeutung gewinnt. Dem Endverbraucher stehen folgende Stufen zur Verfügung:
- KlimaHaus Gold: Heizenergiebedarf unter 10 kWh/(m²a)
- KlimaHaus A: Heizenergiebedarf unter 30 kWh/(m²a)
- KlimaHaus B: Heizenergiebedarf unter 50 kWh/(m²a)
- KlimaHausplus: Zusatzauszeichnung für ökologische Bauweise und Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung sowie ein Heizenergiebedarf unter 50 kWh/(m²a).
MINERGIE
Der Minergie-Haus Gebäudestandard ist ein Qualitätsmerkmal für Wohngebäude in der Schweiz. Es wird unterschieden in:
- MINERGIE®-Standard Neubau:
- Energiekennzahl: 38 kWh/m²
- Primäranforderung nach SIA 380/1:2009: Qh ≤ 90% Qh,li
- Minergie-P® Neubau:
- Energiekennzahl: 30 kWh/m²
- Primäranforderung nach SIA 380/1:2009: Qh ≤ 60% Qh,li oder Qh ≤ 15 kWh/m²
Dieser Standard ähnelt der Definition vom deutschen Passivhaus.
10 kWh/(m²a) entsprechen rund 1 l Heizöl bzw. 1 m³ Erdgas pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche im Jahr.
Siehe auch
- Bund, D - Förderprogramme - Übersicht
- KfW-Förderangebot Privatpersonen, Bau - Übersicht