Schaumglas Platten: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 23. April 2010, 09:02 Uhr
Schaumglas | ||
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Wärmeleitfähigkeit λ [W/(mK)]: | 0,040 – 0,055 | |
Dampfdiffussionswiderstand μ : | ∞ dampfdicht | |
Brandverhalten, Baustoffklasse : | n. DIN 4102: A1 | |
Druckfestigkeit: | hoch | |
Materialkosten: (Orientierungswert Jan. 2008) |
510 €/m³ |
Kurzbeschreibung
Schaumglas (Kürzel n. DIN: CG) setzt sich hauptsächlich zusammen aus Quarzsand, Kali-Feldspat, Kalk, Soda und Eisenoxid. Diese auch zur Glasherstellung benötigten natürlichen Rohstoffe sind nahezu unbegrenzt verfügbar. Als Basis für die Herstellung kann auch Altglas verwendet werden. Schaumglas ist nicht brennbar. Werden beim Brand angrenzender Baustoffe Temperaturen von über 600° C erreicht, beginnt Schaumglas zu erweichen, der Schmelzpunkt liegt bei ca. 1.000° C.
Produktionsprozess
Die Ausgangsstoffe werden zu Rohglas geschmolzen, anschließend wird das erkaltete Glaspulver zermahlen und unter Zugabe von Kohlenstoffen (ca. 0,15 Gewichtsprozent) in Formen gebracht und auf ca. 700 – 1100° C erhitzt. Durch die Oxidation des Kohlenstoffes bilden sich Glasblasen und wird der Schäumungsprozess in Gang gesetzt. Das Produkt wird anschließend in Platten geschnitten. Der überschüssige Kohlenstoff gibt dem Schaumglas seine dunkle Farbe.
Hinweise zur Verarbeitung
Der Dämmstoff sollte ausschließlich von Fachfirmen verarbeitet werden. Beim Schneiden kann durch den freiwerdenden Schwefelwasserstoff eine vorübergehende Geruchsbelästigung entstehen. Schaumglas ist nahezu dampfdicht, aber nicht gleichzeitig frost- und wasserbeständig und muss für solche Einsatzzwecke mit einer schützenden Beschichtung versehen werden.
Einsatzbereiche
Die stabilen und druckfesten Platten können gegen Erdreich (Kellerwände und Terrassen), auf Flachdächern sowie bei druckbelasteten Flächen (z. B. Industriefußböden oder Parkdecks) verbaut werden. Aufgrund des hohen Materialpreises, wird sich die Anwendung im Regelfall darauf beschränken. Abbruchmaterial kann im Straßenbau verwendet werden.
Baubiologische Stellungnahme
Der Energieaufwand ist aufgrund der hohen Temperaturen und des langen Erwärmungsprozesses sehr hoch. Sonstige Umweltbelastungen in der Herstellung sind nicht bekannt. Die Verklebung der Platten mit Emulsionsklebern bzw. Klebern auf Lösemittelbasis kann zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen für den Handwerker führen.
Siehe auch
Quelle
- Autor:
- Herbert Danner, Baubiologe (IBN)
- Planungs- und Beratungsbüro für energieeffizientes, ökologisches und gesundes Bauen und Sanieren.
- Stand: Juli 2009