Konstruktionsempfehlung - Neubau: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 23. Februar 2012, 10:41 Uhr
Konstruktionen
Auszug einer von MOLL bauökologische Produkte GmbH initiierten Studie[1]:
Die bauphysikalischen Untersuchungen mit realen Klimadaten zeigen das enorm große Bauschadensfreiheitspotential für die Konstruktionen bei Verwendung der Hochleistungs-Dampfbremse pro clima INTELLO mit dem besonders großen, in allen Klimabereichen wirksamenfeuchtevariablen Diffusionswiderstand und der seit mehr als 10 Jahren bewährtenfeuchtevariablen Dampfbremse pro clima DB+.
Mit pro clima DB+ und INTELLO erreichen die Konstruktionen auch bei erhöhten Feuchtebelastungen eine hohe Sicherheit gegen Bauschäden. Voraussetzung ist eine nicht verschattete Situation, d. h. keine Bäume oder beschattende Nachbargebäude.
Innenseitige Bekleidung
Voraussetzung für die Wirkung feuchtevariabler Dampfbremsen |
Voraussetzung für die hohen Sicherheitsreserven ist die ungehinderte Austrocknung in den Innenraum. Innenseitig der feuchtevariablen Dampfbremse angeordnete Bekleidungen mit diffusionshemmender Wirkung, wie Holzwerkstoffe (z. B. OSB- oder Mehrschichtplatten),reduzieren die Rücktrocknungsmenge an Feuchtigkeit nach innen und verringern dadurch das Bauschadensfreiheitspotential. Vorteilhaft sind Materialien mit offener Struktur,z. B. Profilbrettschalungen, Holzwolleleichtbauplatten mit Putz und Gipsbauplatten.
Konstruktionen mit diffusionsdichten Bauteilschichten auf der Außenseite sollten ausschließlich mit diffusionsoffenen Innenbekleidungen kombiniert werden. Dann erhalten die Bauteile eine maximale Sicherheit vor einem Bauschaden. (siehe: Bauschadensfreiheit und Flankendiffusion)
Permanent feuchte Räume
Feuchtevariable Dampfbremsen können nicht in dauerhaft feuchten Klimabedingungen, wie z. B. Schwimmbädern, Spas, Gärtnereien oder Großküchen, verwendet werden.
Wohn- und neubaubedingte Feuchtigkeit - Die 60/2-Regel
Durch Einhalten der 60/2-Regel werden Wärmedämmkonstruktionen in Neubauten, welche prinzipbedingt über eine erhöhte Raumluftfeuchtigkeit verfügen, wirksam geschützt. Die pro clima DB+ und INTELLO erfüllen beide diese Anforderung und fördern dadurch das hohe Bauschadensfreiheitspotential der Bauteile.
Feuchträume in Wohnungen
Nass- und Feuchträume in Wohngebäuden haben eine temporär erhöhte rel. Feuchtigkeit von 70 %. Die feuchtevariablen Dampfbremsen proclima DB+ und INTELLO bieten durch die Einhaltung der 60/2-Regel – bei 70 % Raumluftfeuchtigkeit und 50 % Feuchtigkeit in der Dämmebene (60 % mittlerer Feuchtigkeit), einen sd-Wert größer 2 m – auch für diese Räume einen optimalen Schutz. Damit ist die Konstruktion auch bei der bau- und wohnbedingten Neubaufeuchtigkeit ausreichend vor Feuchteeintrag aus der Raumluft und dadurch bedingt vor Schimmelbildung geschützt.
Dadurch haben Konstruktionen mit den feuchtevariablen Dampfbremsbahnen auch während der Bauphase einen guten Schutz gegen Schimmelbildung. Übermäßige Luftfeuchtigkeit während der Bauphase über einen zu langen Zeitraum kann grundsätzlich zu Auffeuchtungen in der Konstruktion führen. Feuchtigkeit soll zügig abgelüftet werden. Bautrockner helfen, die Feuchtelast zu verringern. Dauerhaft hohe relative Luftfeuchtigkeiten in der Bauphase werden dadurch vermieden.
Erhöhte Luftfeuchtigkeit in der Bauphase - Die 70/1,5-Regel
Die pro clima DB+ und die INTELLO erfüllen beide die 70/1,5-Regel und bieten für das Bauteil in der Bauphase gegen die Feuchtebelastungen einen hohen Schutz. Die sd-Werte sollten auch bei diesem erhöhten Feuchtigkeitsdruck oberhalb von 1,5 m liegen. INTELLO hat bei 70 % mittlerer rel. Luftfeuchtigkeit (90 % Raumluftfeuchtigkeit und 50 % Luftfeuchtigkeit in der Dämmung) einen sd-Wert von ca. 2 m (siehe Abbildung oben).
Dadurch haben Konstruktionen mit den feuchtevariablen Dampfbremsbahnen auch während der Bauphase einen guten Schutz gegen Schimmelbildung. Übermäßige Luftfeuchtigkeit während der Bauphase über einen zu langen Zeitraum kann grundsätzlich zu Auffeuchtungen in der Konstruktion führen. Feuchtigkeit soll zügig abgelüftet werden. Bautrockner helfen, die Feuchtelast zu verringern. Dauerhaft hohe relative Luftfeuchtigkeiten in der Bauphase werden dadurch vermieden.
Unterdach
Optimal ist die Wahl diffusionsoffener Werkstoffe als Unterdach (z. B. Holzfaser-Unterdachplatten oder SOLITEX Unterdeck- oder Unterspannbahnen mit porenfreier Membran), welche eine hohe Austrocknung nach außen ermöglichen. Konstruktionen mit diffusionsdichten Außenbauteilen, z. B. Bitumenbahnen, Flachdächer und Gründächer, sowie Dächer mit Blecheindeckungen, verringern die bauphysikalischen Sicherheiten des Bauteils. Vollholzschalungen bieten höhere Sicherheiten als Holzwerkstoffplatten (z. B. OSB), da Holz einen feuchtevariablen Diffusionswiderstand hat und kapillar leitend ist. INTELLO bietet durch die große Feuchtevariabilität ein sehr hohes Sicherheitspotential, auch bei Holzwerkstoffen. Bei der pro clima DB+ soll bei diffusionsdichtem Unterdach auf Holzwerkstoffplatten verzichtet werden.
Steildachkonstruktionen
Konstruktionen | DB+ | INTELLO |
außen diffusionsoffen | ohne Höhenbegrenzung | |
außen diffusionsdicht, ohne Hinterlüftung, (keine Beschattungen, innenseitig keine bremsenden Schichten) |
bis 1.000 m ü. NN außen keine Holzwerkstoffplatten |
bis 1.600 m ü. NN |
In Verbindung mit außen diffusionsoffenen Konstruktionen bestehen derartig hohe Trocknungsreserven, dass es bei Verwendung der Dampfbremsen pro clima DB+ und INTELLO keine Begrenzung der Höhenlage des Standorts gibt. Auch in Höhenlagen von über 3.000 m sind die Konstruktionen sicher. Für außen diffusionsdichte Steildachkonstruktionen (z. B. Vordeckung mit Bitumenbahnen) gelten die Begrenzungen in nebenstehender Tabelle.
Flachdach- und Gründachkonstruktionen
Konstruktionen | DB+ | INTELLO |
Flachdach mit max. 5 cm Kiesbelag ohne Hinterlüftung, (keine Beschattungen, innenseitig keine bremsenden Schichten) |
bis 800 m ü. NN außen keine Holzwerkstoffplatten |
bis 1.600 m ü. NN |
Gründach mit max. 15 cm Kies und Substrat ohne Hinterlüftung, (keine Beschattungen, innenseitig keine bremsenden Schichten) |
bis 800 m ü. NN außen keine Holzwerkstoffplatten |
bis 1.000 m ü. NN |
Flach- und Gründächer haben außenseitig immer eine diffusionsdichte Außenhaut, welche als Wasserdichtung und Wurzelschutz dient. Sie können in der Regel nicht wirksam hinterlüftet werden, da aufgrund der fehlenden Dachneigung kein Luftauftrieb gegeben ist. Je höher das Flachdach mit Kies oder Substrat (Gründach) belegt ist, um so geringer ist die Erwärmung der Dämmschicht durch die Sonneneinstrahlung. Die Rückdiffusion in den Innenraum und die Sicherheitsreserven verringern sich. Auch hier bietet die Hochleistungs-Dampfbremse INTELLO der Konstruktion durch den feuchtevariablen Diffusionswiderstand eine hohe Sicherheit gegen Bauschäden, z. B. bei unvorhergesehenen Feuchtebelastungen.
Aus den Simulationsberechnungen mit realen Klimadaten ergeben sich die Anwendungsgrenzen in nebenstehend Tabelle. Flach- und Gründächer gehören zu den bauphysikalisch anspruchsvollsten und kritischsten Wärmedämmkonstruktionen im Baubereich. pro clima INTELLO bietet diesen Konstruktionen aufgrund der extrem großen Feuchtevariabilität des Diffusionswiderstandes die sicherste Lösung. Eventuell eingedrungene oder in der Konstruktion enthaltene Feuchtigkeit kann in besonders hohem Maße wieder austrocknen, ohne dass es zu einer schädlichen Wiederbefeuchtung kommt. Sollen Flach-- und Gründächer über höchste Sicherheitverfügen, sollte INTELLO als Dampfbremse verwendet werden.
Steildachkonstruktionen im Hochgebirge
Außen diffusionsdichte Steildachkonstruktionen können bis in 1.600 m Höhe mit INTELLO sicher ausgestattet werden und haben ein hohes Bauschadensfreiheitspotential. Bauvorhaben, die über 1.500 m über NN liegen, sind selten, kommen aber auch vor, z. B. in Skigebieten. Für die Berechnung des Bauschadensfreiheitspotentials stehen uns Klimadaten bis zu einer Höhe von 2.962 m (Zugspitze) zur Verfügung. Die Berechnungen zeigen, dass es für außen diffusionsdichte Steildächer selbst bei diesem Klima ein ausreichendes Bauschadensfreiheitspotential gibt. Es müssen dafür aber entsprechende planerische Vorgaben berücksichtigt werden (siehe Technik-Hotline).
Wände
Konstruktionen | DB+ | INTELLO |
Wände innenseitig keine diffusionshemmenden Bauteilschichten |
sd-Wert außen max. 6 m: bis 700 m ü. NN |
außen diff.-dicht, oh.Hinterlüftung: bis 700 m ü. NN |
sd-Wert außen max. 0,1 m: unbegrenzt |
sd-Wert außen max. 10 m: bis 1.600 m ü. NN | |
außen diffusionsoffen | ohne Höhenbegrenzung |
Durch die geringere Sonneneinstrahlung haben Wandkonstruktionen ein geringeres Rückdiffusionspotential und dadurch bedingt niedrigere Sicherheitsreserven. Für Wände gelten außenseitigder Dämmung Diffusionswiderstände entsprechend der Tabelle rechts.
Bei abweichenden Randbedingungen kontaktieren Sie bitte:
Tel: +49 (0) 62 02 - 27 82.45
Email: technik@proclima.de
Einzelnachweis
- ↑ Moll bauökologische Produkte GmbH: WISSEN 2010/11 "Studie „Berechnung des Bauschadensfreiheitspotential von Wärmedämmkonstruktionen in Holz- und Stahlbauweise“, 08/2006 , 2010, S. 62-63 - zum Download
Siehe auch
- Höhenlagen (Einsatzbereich), mit Hinweisen auf weitere Bahnen
Luftdichtung • Konvektion • Diffusion • Flankendiffusion • Einbaufeuchte
Feuchtetransport •
Diffusion-Berechnungsmodelle •
Dampfdurchlässigkeit •
Tauwasserausfall •
Feuchtevariabilität
60/2 und 70/1,5-Regel •
1:1, 2:1 & 3:1 Lösung •
Bauschadens-Freiheits-Potenzial
Studie •
Sanierungs-Studie /
Kurzfassung:
Dachsanierung von außen •
Konstruktionsdetails