Luftdichtung innen mit Dampfbremsen aus Folie oder Baupappe: Unterschied zwischen den Versionen

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===Anschluss Fenster===
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'''Vor der Montage des Fensters''' - Abb.1  
'''Vor der Montage des Fensters''' - Abb.1  

Version vom 17. Juni 2016, 13:32 Uhr

Anschluss allgemein

Anschlüsse sind das sensibelste Detail der Luftdichtung. Fugen in diesem Bereich führen meist zu Bauschäden mit erheblichen Folgen. Die Dampfbremsen aus Folie werden auf raue Untergründe mit dem Luftdichtungsanschlusskleber pro clima ORCON F / ORCON CLASSIC angeschlossen. Für Dampfbremsen aus Baupappe ECO COLL verwenden.

Der Untergrund ist mit einem Besen von Staub und Verschmutzungen zu befreien. Mit pro clima Luftdichtungsanschlussklebern können Unebenheiten von bis zu 2 cm Tiefe ausgefüllt werden, also auch raue Betonplatten. Nicht tragfähige und sandende Untergründe ggf. grundieren (z. B. mit TESCON PRIMER RP). Beim Anschluss von stark diffusionshemmenden Folien (z.B. PE oder Alu) auf Betonoberflächen empfiehlt sich das Trockenverfahren.

Auf glatten Untergründen können die Dampfbremsbahnen mit einem der pro clima Klebebänder angeschlossen werden. Es kann sowohl eines der einseitigen Klebebänder verwendet werden, als auch das doppelseitige DUPLEX Band.

Auf ungeschützten Metallteilen, wie z.B. Eisen, sollen wegen Korrosionsgefahr nur Klebebänder verwendet werden.

Bei allen Konstruktionen ist die möglichst perfekte Luftdichtung entscheidend.
Deshalb ist die Überprüfung der Luftdichtheit mit einem pro clima WINCON oder einer BLOWER-DOOR-Messung zu empfehlen.

Verklebung der Bahnenüberlappungen

Verlegung parallel zum Sparren.
Verklebung mit UNI TAPE oder TESCON VANA / TESCON No.1.
(zum Download: PNG / SVG)
verklebung der bahnenüberlappung quer

Dampfbrems- und Luftdichtungsbahnen wie INTELLO oder DB+ können sowohl parallel als auch quer zu den Sparren verlegt werden.
Der Sparrenabstand darf maximal 100 cm betragen.
Die Verlegung der Dampfbremsen längs zur Tragkonstruktion, z.B. längs der Sparren, bietet den Vorteil, dass sich die Überlappung auf einer festen Unterlage befindet. Die Klebebänder können mit hohem Anpressdruck verlegt werden. Auf die Überlappung wirken keine statischen Kräfte durch den Wärmedämmstoff. Es wird eine optimale Verklebung erreicht.

Bei der Verlegung der Bahnen quer zur Tragkonstruktion, z.B. quer zu den Sparren, sollen die Dampfbremsbahnen INTELLO und INTELLO PLUS straff gespannt werden, um einen möglichst hohen Anpressdruck der Klebebänder bei der Montage zu ermöglichen. Da der Dämmstoff auf der Überlappung aufliegen und diese statisch belasten kann, ist auf eine mittige Verlegung des Bandes zu achten. Mindestbreite des Klebebandes 5 cm.

Bei Verwendung von Einblasdämmungen ist die Längsverlegung zu bevorzugen. Bei Querverlegung sollen sich unterhalb der Verklebung parallel Latten befinden, um eine statische Belastung der Dämmung auf die Verklebung zu verhindern. Alternativ sollten zusätzlich Klebebandstreifen quer zur Überlappung im Abstand von 30 cm angebracht werden.

Perforation Luftdichtung

Sind Nägellöcher in Luftdichtungen abzukleben?

Die Perforation der Luftdichtungsbahnen durch Befestigungsmittel (Tackerklammern in Sparren) sind für die Luftdichtheit grundsätzlich ohne Bedeutung.
Die Perforation durch Nägel und Schrauben (stiftförmige Befestigungsmittel) gelten als ausreichend dicht, wenn eine Pressung oder Abdeckung (z. B. durch eine Lattung) vorliegt. (vergl. DIN 4108-7:2011-01, Abschnitt 6.1.2)

Mehr zum Thema und dem Sonderfall Justierschrauben siehe: Perforation Luftdichtung.


Anpresslatte

Fordert die DIN die Verwendung von Anpresslatten bei Bahnenanschlüssen?

Nach der DIN 4108-7 von Jan. 2011 ist der Anschluss von Luftdichtheitsbahnen mit Klebebändern oder Klebemassen ohne weitere Befestigungsmittel zulässig.

Mehr dazu siehe: Anpresslatte.


Anschlüsse

Anschluss Drempel

Anschluss Drempel.
Verklebung am Ringbalken.
Anschluss Drempel bei Rähm.

Die Dampfbremsbahn über die Fußpfette verlegen und mit ORCON F / ORCON CLASSIC auf dem Ringanker verkleben, um auch die Fuge zwischen Fußpfette und Ringanker abzudichten.

Auf glatten Untergründen wie z.B. auf OSB-Platte am Rähm mit TESCON PROFIL anschließen.


Anschluss Ortgang

Hinweis

Wichtig: Bahn mit Dehnschlaufe anschließen, um Bauwerksbewegungen auszugleichen.

Datei:1 g k ld dbb ortgang verputzt vek.svg
Anschluss an geputzte Giebelwand mit
ORCON F / ORCON CLASSIC (bzw. ECO COLL nur bei DB+).

Anschluss an geputzte Giebelwand mit ORCON F / ORCON CLASSIC oder ECO COLL. Die Dampfbremse mit einer Dehnschlaufe verlegen, so dass Bauwerksbewegungen ausgeglichen werden können. Anpresslatten sind für Anschlüsse mit ORCON F / ORCON CLASSIC / ECO COLL nicht erforderlich. Sie sind dann zu empfehlen, wenn die Verlegung der Dampfbremse bei Frost erfolgt und eine Austrocknung des Wassers aus dem Kleber verzögert wird oder wenn der Untergrund nicht tragfähig ist.

Datei:2 g k ld dbb ortgang unverputzt 02.svg
Anschluss an zu verputzende Giebelwand mit CONTEGA PV, hier mit Streichsparren.
Datei:3 g k ld dbb ortgang unverputzt 02.svg
Anschluss an zu verputzende Giebelwand mit CONTEGA PV, hier mit Stützlatte.

CONTEGA PV wird am Mauerwerk durch Ankleben mit ORCON F / ORCON CLASSIC oder Annageln punktuell befestigt. Bei weichen Untergründen, z.B. Gasbeton, Bims, Hohlblock kann in die Steine, bei harten Steinen in die Mauerwerksfugen genagelt werden. Die Befestigung erfolgt idealerweise direkt unterhalb des integrierten Klebestreifens, mit dem das Band an der Dampfbrems- und Luftdichtungsebene befestigt wird.

Das luftdichte CONTEGA PV Vlies wird später z. B. vom Stuckateur in die Mittellage des Putzes eingebettet. Das Hohlliegen des Bandes ist zu vermeiden.

Hinweis

Gipsputze haften sehr gut auf dem CONTEGA Vlies. Für Kalk- und Zementputze muss eine Haftbrücke, z.B. ein Armierungsmörtel verwendet werden.

Streichsparren: Mit dem CONTEGA PV Putzanschlussband wird ein definierter Übergang Dampfbremse / Putz geschaffen. Die Dampfbremse wird mit dem luftdichten CONTEGA PV Vlies durch das integrierte Klebeband verbunden. Durch das Einbetten des Vlieses in die Mittellage des Putzes wird der Übergang zur luftdichten Putzschicht des Mauerwerks hergestellt.

Stützlatte: CONTEGA PV kann auch auf einer Stützlatte, die an der Wand angebracht wurde, befestigt werden.

Anschluss Mittelpfette

Abb.1: An gehobelte Mittelpfette
mit TESCON PROFIL.
Abb.2: An sägeraue Mittelpfette
mit ORCON F / ORCON CLASSIC oder ECO COLL.


Auf gehobelten Pfetten Dampfbremse luftdicht mit TESCON PROFIL an der Oberseite bzw. der Seite der Mittelpfette anschließen (s. Abb.1).

Auf sägerauen Pfetten ORCON F / ORCON CLASSIC oder ECO COLL verwenden (s. Abb.2).


Anschluss Decke / Bodenplatte massiv

Anschluss Sohle
mit ORCON F / ORCON CLASSIC oder ECO COLL.

Die Betonoberfläche mit einem Besen säubern. Ggf. den Feinstaub mit dem lösemittelfreien TESCON PRIMER AC binden. Dampfbremsen aus Folie mit pro clima ORCON F / ORCON CLASSIC an die Bodenplatte ankleben. Bei Dampfbremsen aus Baupappe ECO COLL verwenden. Bei Winkeln und Schrauben die Unebenheiten mit Luftdichtungsanschlusskleber ausfüllen.


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Anschluss Innenwand

Anschluss Innenwand.

Im Bereich von Innenwänden sollte die Luftdichtungsebene nicht unterbrochen werden.

Anschluss Fenster

Abb.1: Anschluss seitlich am Blendrahmen
mit CONTEGA SL oder CONTEGA IQ.
Abb.2: Anschluss auf Blendrahmen
mit TESCON PROFIL oder CONTEGA SL.

Vor der Montage des Fensters - Abb.1

CONTEGA SL oder CONTEGA IQ umlaufend seitlich am Blendrahmen fixieren.
In den Fensterecken Band auffalten. Nach Einbau der Luftdichtungsebene mit dieser luftdicht verkleben.


Nach der Montage des Fensters - Abb.2

TESCON PROFIL oder CONTEGA SL umlaufend auf dem Blendrahmen fixieren.
In den Fensterecken Band auffalten. Nach Einbau der Luftdichtungsebene mit dieser luftdicht verkleben.


siehe auch

Luftdichtung innen im Mauerwerksbau

Anschluss Dachflächenfenster

Dampfbremse umlaufend luftdicht mit TESCON PROFIL in der Nute des Dachflächenfensters verkleben.
Auf dem Anschluss darf keine Zugbelastung aus dem Gewicht der Wärmedämmung lasten. Ggf. muss die Dämmung durch eine Unterkonstruktion unterstützt werden.

Durchdringungen

Durchdringung Balken oder eckige Durchdringungen

Durchdringungen allseitig mit TESCON PROFIL luftdicht verkleben.

Durchdringung Rohr oder Kabel

Durchdringungen von Rohren oder Kabeln werden mit den Dichtmanschetten pro clima ROFLEX oder KAFLEX luftdicht und feuchtegeschützt abgedichtet. Die Manschetten haben einen selbstklebenden Träger oder werden mit einem beigelegten Streifen TESCON No.1 auf Dampfbremse verkleben (s. Abb.1).

Alternativ kann die Abdichtung von Rohren mit kurzen Streifen aus TESCON VANA / TESCON No.1 hergestellt werden (s. Abb.2).

Steckdosen ohne Installationsebene

Bei Konstruktionen ohne Installationsebene kann mit einer Installationsbox wie z. B. der pro clima INSTAABOX Raum für Gerätedosen o.a. geschaffen werden. Dazu wird sie auf der vorhandenen Dampfbrems- und Luftdichtungsebene (z. B. pro clima INTELLO oder DB+) positioniert und mit dieser luftdicht verbunden. Dabei werden die Anforderungen der DIN 4108-7, SIA 180 und ÖNORM B 8110-2 in Bezug auf die Luftdichtheit beim Einsatz herkömmlicher Gerätedosen erfüllt.

Anschluss Schornstein

Für den Anschluss der Schornsteine gelten die Bestimmungen der Muster Feuerungsverordnung (MFeuV) und der DIN V 18160-1: 2006-01. Brennbare Bauteile dürfen demnach wegen der Gefahr eines möglichen Schornsteinbrandes nicht direkt mit dem Schornstein verbunden werden. Eine Ausnahme bilden gemäß der oben angegebenen Verordnung und der Norm Bauteile mit geringer Berührungsfläche, wie z. B. Unterdeck-/Unterspannbahnen und Dampfbremsen.

Dampfbremsbahnen können deshalb im Regelfall direkt angeschlossen werden. Im Bedarfsfall ist der Bezirksschornsteinfeger hinzuzuziehen.

Anschluss der Dampfbremse an einen verputzten Schornstein oder an eine Kragplatte mit ORCON F / ORCON CLASSIC oder ECO COLL.
Anschluss Dampfbremse an glatte, porenfreie, nichtabsandende Fertigteil-Schornsteine mit TESCON PROFIL. Erforderlichenfalls den Untergrund mit TESCON PRIMER RP vorbehandeln.

Fertigteilschornsteine aus Beton sind von sich aus luftdicht. Schornsteine aus Formsteinen (z. B. Blähton) dagegen nicht. Dies hat zur Folge, dass, wenn Formsteine nicht verputzt, sondern nur mit Gipsbauplatten verkleidet werden, extrem große Luftundichtheiten entstehen, welche die Luftwechselrate eines Hauses erheblich verschlechtern. Es ist erforderlich, Schornsteine aus Formsteinen allseitig zumindest mit einer dünnen Putzschicht zu versehen. Wird der Schornstein direkt gegen eine angrenzende Wand gestellt, ist das Aufbringen der Putzschicht bereits vor dem Setzen der einzelnen Steine erforderlich.

weitere Brandschutztechnische Hinweise siehe: Schornstein/Abgasanlagen: Abstände zu brennbaren Bauteilen - Ausnahmeregelung: Bahnenanschlüsse