BMU Bioenergienutzung
Auzug aus: www.erneuerbare-energien.de
Stand: März 2011
Förderprogramm zur Optimierung der energetischen Biomassenutzung
Das von der Bundesregierung beschlossene Integrierte Energie- und Klimaschutz-Programm definiert für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020 folgende Ziele: Steigerung des Anteils an der Stromerzeugung auf 30% und des Anteils an der Wärmeerzeugung auf 14%. Zur Erreichung dieser Ziele und für die Gestaltung einer nachhaltigen Energieversorgung ist die verstärkte Nutzung der Biomasse unverzichtbar. Die Nachhaltigkeit der Biomasse - als Energieträger zur Strom- und Wärmebereitstellung, als Biokraftstoff, als Rohstoff sowie als Nahrungs- und Futtermittel - ist eine der zentralen Herausforderungen für die Energie- und Umweltpolitik und erfordert eine umfassende tragfähige nachhaltige Biomassestrategie.
Vor diesem Hintergrund beabsichtigt das BMU mit der Bekanntmachung über die Förderung von Vorhaben zur Optimierung der energetischen Biomassenutzung die Weiterentwicklung der gegenwärtig in der Diskussion befindlichen offenen Fragen bei der Erzeugung von Strom, Wärme und Kraftstoffen aus Biomasse durch die Förderung geeigneter Vorhaben zu unterstützen.
Dazu konnten bis zum 1. September 2010 Projektskizzen beim Projektträger Jülich (PtJ) eingereicht werden.
Gegenstand der Förderung sind Untersuchungen sowie Pilot- und Demonstrationsprojekte aus sieben verschiedenen Themenfeldern:
- Die Bioenergiebereitstellung auf der Basis von Reststoffen stellt eine besonders vorteilhafte Option der Biomassenutzung dar, weil hierbei keine Nutzungskonkurrenzen auftreten. Dennoch ist eine solche Reststoffverwertung bis jetzt kaum verbreitet und noch von geringen Effizienzen gekennzeichnet.
- Themenfeld 1 knüpft genau hier an: Gefördert wird die Verbesserung und Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen und Technologien zur effizienten Erschließung und Nutzung biogener Reststoffe.
- Mit Themenfeld 2 sollen Systemstudien und internationale Kooperations-vorhaben zur Bereitstellung von nachhaltiger Biomasse und Bioenergieträgern gefördert werden. Deutschland importiert nicht nur fossile Energieträger, sondern auch Biomasse zur Energiebereitstellung. Insbesondere Osteuropa und Russland kommen hier wichtige Rollen zu. Um zu gewährleisten, dass vorhandene Potenziale voll ausgeschöpft werden und verfügbare Biomasse effizient genutzt wird, fördert das BMU auch den Aufbau von Kompetenznetzwerken zwischen deutschen Erfahrungsträgern und osteuropäischen oder russischen Partnern.
- Die Entwicklung und Demonstration von Biomasse-Vergasungstechnologien für die effiziente Bereitstellung von Strom und Wärme in Form der Kraft-Wärme-Kopplung ist Förder-Gegenstand von Themenfeld 3. Die dezentrale Vergasung zur gekoppelten Strom- und Wärmeerzeugung verfügt über ein großes Potenzial zur effizienten Rohstoffnutzung mit relativ geringen Emissionen. Jedoch besteht bei diesen Technologien noch erheblicher Entwicklungsbedarf. Das BMU fördert deshalb Messprogramme zur Problemanalyse sowie Konzepte und Machbarkeitsstudien. In einer zweiten Phase werden anschließend Pilot- und Demonstrationsvorhaben gefördert.
- Mit Themenfeld 4 soll die Entwicklung und Demonstration einer europäischen Biomethanstrategie voran gebracht werden. Ziel ist die Klärung von technischen, konzeptionellen und organisatorischen Fragen zur Bereitstellung und zum Import von Biomethan aus Mittel- und Osteuropa über Erdgaspipelines unter Berücksichtigung der Erdgasnetz-Struktur.
- Zentrales Anliegen von Themenfeld 5 ist die Verbesserung der Datenbasis für die Validierung und Weiterentwicklung der Kraftstoffstrategie, das Aufzeigen von Optimierungspotenzialen sowie die Entwicklung innovativer Verfahren und Anwendungsbereiche. Gefördert werden sollen u. a. Studien zur Verbesserung der Datenbasis gegenwärtiger und künftiger Kraftstoffnutzungspfade, u. a. auch zur Unterstützung bei der Umsetzung europäischer Vorgaben für die Sicherstellung der Nachhaltigkeit bei der Nutzung von Biokraftstoffen und Bioenergieträgern.
- Die Bioenergiebereitstellung hat infolge der dezentralen Rohstoffverfügbarkeit und der vielfältigen Konversionsmöglichkeiten einen starken regionalen Bezug. Wenn es gelingt, die Biomassenutzung auf die regionalen Rohstoffe und auf die regionalen Energieverbrauchs- und Nutzungsstrukturen abzustimmen, können die erzielbaren Klimaschutzeffekte deutlich gesteigert werden. Mit dem Themenfeld 6 sollen deshalb Vorhaben zur Anpassung und Optimierung von Biomassenutzungssystemen in Regionen mit weitgehend regenerativer Versorgung unterstützt werden. Förderfähige Vorhaben reichen von Studien zu technischen, ökonomischen und sozialen Hemmnissen bei der Umsetzung regionaler Bioenergie-Projekte bis zu Modellvorhaben und anwendungsorientierten Forschungsprojekten.
- Schwerpunkte von Themenfeld 7 sind die Entwicklung und wissenschaftliche Begleitung einer tragfähigen und nachhaltigen Biomassestrategie. Die sich aus den Themenbereichen 1 bis 6 ergebenden Forschungsergebnisse sollen zusammengeführt und ausgewertet werden und als Basis für die Ausgestaltung einer ausgewogenen, effizienten und tragfähigen Biomassestrategie dienen. Dabei gilt es auch Verknüpfungen zu aktuellen Tagesfragen im Spannungsfeld aus Agrar-, Umwelt- und Energiepolitik zu beachten.
Projektskizzen können an einem der nächsten Stichtage beim Projektträger Jülich (PtJ) eingereicht werden.
Die Einreichungsstichtage sind der 01. März 2010 und der 01. September 2010.
- Projektträger Jülich (PtJ)
- Forschungszentrum Jülich GmbH
- 52425 Jülich
- www.fz-juelich.de/ptj/klimaschutzinitiative
Quelle - Weblink
- www.erneuerbare-energien.de - abgerufen: 14.03.2011