Perforation Luftdichtung

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Sind Nägellöcher in Luftdichtungen abzukleben?

Nach DIN 4108-7:2011-01 ist die Perforation der Luftdichtungsbahnen durch Befestigungsmittel (z.B. Tackerklammern in Sparren) für die Luftdichtheit grundsätzlich ohne Bedeutung. Dort steht unter Abschnitt 6.1.2 „Luftdichtheitsbahnen“ geschrieben: "Die Perforation durch die Befestigungsmittel der Bahnenmontage sind für die Luftdichtheit unbedeutend. Stiftförmige Befestigungsmittel für Bauteilanschlüsse sind ausreichend dicht, wenn eine Pressung oder Abdeckung vorliegt."

Es besteht also keine Erfordernis derartige Punkte zusätzlich abzukleben.
Davon ausgenommen bleiben zusätzliche Ausrisse, die möglicherweise im Rahmen der Montagearbeiten entstanden sind.

Sonderfall Justierschrauben

Im Dach-, Decken- und Wandbereich werden, zum Ausgleich von Unebenheiten, Installationslattungen auch mit Distanz- oder Justierschrauben befestigt. Bei diesem Vorgang werden die Schrauben justiert und somit immer wieder ein- und ausgedreht. Dadurch können Undichtigkeiten in der Luftdichtungsebene im Schraubenbereich entstehen.

Problemlösung

Bei vorheriger Planung

Bei vorheriger Planung kann, je nach Untergrund, diese Aufgabe durch folgende Möglichkeiten gelöst werden:

  • Vor Verlegung der Luftdichtungs- und Dampfbremsbahn, z.B. pro clima INTELLO PLUS, wird auf den gehobelten oder sägerauen Holzuntergründen (Sparren oder Ständerwerk) mittig eine Kleberraupe, Durchmesser ca. 8 mm, mit pro clima ORCON F, ORCON CLASSIC aufgebracht. Sollte die Kleberraupe bis zum Verlegen der Bahn getrocknet sein, so ist die Kleberraupe zuerst mit einem geeigneten Werkzeug, z.B. Spachtel, auf eine Materialdicke von ca. 1-2 mm zu verstreichen. Entsprechendes gilt auch für den ebenfalls möglichen Einsatz von ORCON LINE.
  • Alternativ kann auch pro clima TESCON NAIDEC oder BUDAX TOP auf die Unterkonstruktion verklebt werden. Die zweite Trennlage des Klebebandes wird entfernt.

Beachte: Je nach Beschaffenheit des Untergrundes kann ein Voranstrich mit TESCON PRIMER RP erforderlich sein.

Anschließend wird die Luftdichtungs- und Dampfbremsbahn verlegt und entsprechend den Verlegehinweisen mit Tackerklammern im Bereich des Klebebandes, bzw. der Kleberraupe mechanisch befestigt. Das Band, bzw. die Kleberraupe kann dabei als Fixierhilfe dienen. Die Verschraubung der Lattung findet im Bereich des Klebebandes bzw. der Kleberraupe statt.

Aufbringung nach Verlegen der Luftdichtungsbahn

Alternativ können (Abschnitte von) TESCON NAIDEC oder BUDAX TOP auch nachträglich auf die Luftdichtungsbahn aufgebracht werden. Hierbei sollte das zweite Trennpapier nicht abgezogen werden, um den Klebekontakt zur Lattung zu vermeiden.

Aufbringung nach Verlegen der Lattung

Falls die Frage zur Luftdichtheit erst nach Verarbeitung der Schrauben gestellt wird, können die Undichtigkeiten mit ORCON F / ORCON CLASSIC nachträglich gedichtet werden. Hierzu wird eine Kleberaupe auf der Luftdichtungsbahn um die Schraube gezogen. Bei zu geringem Abstand zwischen Lattung und Luftdichtungbahn wird ORCON F / ORCON CLASSIC im Schraubenbereich seitlich unter die Latte vollflächig eingepresst.


Generell ist zu beachten, dass Klebeverbindungen und mechanische Befestigungspunkte bei Luftdichtungs- und Dampfbremsbahnen nicht auf Zug belastet werden dürfen. Daher kann es, gerade bei der Verwendung von Einblasdämmstoffen oder Dämmstoffen die eine mechanische Sicherung der Dampfbrems- und Luftdichtungsebene benötigen, erforderlich sein eine Lattung quer zum Tragwerk anzubringen. Anschließend kann die Installationslattung mit Justierschrauben angebracht werden.


Nivellierung der Lattungsebene ohne Justierschrauben

Beim Einsatz nicht spaltbarer Distanzscheiben (z.B. Sperrholz in unterschiedlichen Dicken) kann durch den Pressdruck auf die Perforation, mit Teilgewindeschrauben, die Luftdichtheit ohne zusätzliche Klebemittel hergestellt werden.


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Siehe auch

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