Passivhaus

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Ein Passivhaus zeichnet sich durch hohe Behaglichkeit und geringem Energieverbrauch aus. Die Raumtemperaturregulierung kommt ohne herkömmliches (aktives) Heizsystem aus.

  • Ein Passivhaus benötigt für die Wärmeregulierung (Heizenergiebedarf) weniger als 15 kWh/(m²a).
  • Der Primärenergiebedarf einschließlich Warmwasser und Haushaltstrom liegt unter 120 kWh/(m²a).

Das entspricht weniger als 1,5 l Heizöl oder 1,5 m³ Erdgas pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche im Jahr.

Zum Vergleich Jahresheizwärmebedarf:

Das Passivhaus ist auch Bezeichnung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Gefördert werden in der Programmvariante KfW Energieeffizient Bauen (153) auch Gebäude, deren Jahres-Primärenergiebedarf (QP) und Jahres-Heizwärmebedarf (Qh) nach dem Passivhaus Projektierungspaket (PHPP) durch einen Sachverständigen nachgewiesen werden. Voraussetzung für eine Förderung ist:

  • Jahres-Primärenergiebedarf (QP): nicht mehr als 40 kWh pro m² Gebäudenutzfläche (AN)
  • Jahres-Heizwärmebedarf (Qh) nach PHPP: nicht mehr als 15 kWh pro m² Wohnfläche.


Möglichkeiten der Energieeinsparung

Minimierung der Wärmeverluste

Optimierung freier Wärmegewinne

Die Optimierung erfolgt beispielsweise durch:

  • Südorientierung von Bauöffnungen - optimierte Nutzung der Sonneneinstrahlung
  • Vorwärmung der Zuluft mit Wärmepumpen
  • Komfortlüftung mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung

Berücksichtigung innerer Wärmequellen

Da die erforderliche Heizleistung so gering ist, dass sie mit der Abwärme von Glühlampen gedeckt werden könnte, werden bei der Wärmebedarfsermittlung die inneren Wärmequellen berücksichtigt:

  • Abwärme der Personen (~ 60 Watt pro Stunde und Person)
  • Abwärme der technischen Geräte des Hausgebrauchs.

Behaglichkeit

Die gut wärmedämmende Gebäudehülle sorgt für:

  • gleichmäßig warme Oberflächen der Bauteile
  • konstantes Innenraumklima
  • keine Zugluft
  • Die Komfortlüftung liefert angenehme und hygienische Zuluft

Förderung

Passivhäuser sind umweltfreundlich und werden wegen der Energieeffizienz und dem damit gesenktem CO2-Ausstoss von der KfW mit entsprechenden Programmen gefördert:

KfW Fördermittel - Neubau

Ab 01.07.2010 neu für Passivhaus:

KfW Energieeffizient Bauen (153)
Kredit: 100 % der Baukosten bis 50.000 EUR pro Wohneinheit, Laufzeit: bis 30 Jahre, Zinsbindung: 10 Jahre, Zinssätze: siehe KfW Programm 153 oder direkt abfragen.
Bedingung für Passivhaus: Baubegleitung durch einen Sachverständigen
Tilgungszuschuss ab 01.07.2010 für Passivhaus: 5 %
Bei Selbstnutzung: Kombination auch mit KfW Programm 124. Keine Kombination mit KfW Programm 151, 152, 154 für dieselbe Wohneinheit.


KfW Fördermittel - Altbau

KfW Energieeffizient Sanieren - Kredit (151)
Kredit bis 75.000,- EUR pro Wohneinheit, Laufzeit: bis 30 Jahre, Zinsbindung: 10 Jahre, Zinssätze: siehe KfW Programm 151 oder direkt abfragen.
Tilgungszuschuß für Passivhaus neu ab 01.07.10: 12,5 %
Keine Kombination mit KfW Programm 152, 153, 154, 430 und 431 für dieselbe Wohneinheit.
Für andere Sanierungs- , Modernisierungsarbeiten: KfW Programme 141 oder 155.
Für Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien: siehe Marktanreizprogramm.


KfW Energieeffizient Sanieren - Investitionszuschuss (430)
Zuschuss für Selbstfinanzierer (alternativ zur Kreditfinanzierung in KfW Programm 151, 152) für Passivhaus:
neu ab 01.07.10: 17,5 % förderfähiger Kosten, bis 13.125 EUR pro Wohneinheit.
Kombination gem. "10 %-Regel": Summe anderer Zuschüsse/Zulagen größer als 10 % förderfähiger Kosten => anteilige Kürzung des Zuschussbetrages.
Kombination mit KfW Programm 431 möglich. Keine Kombination mit KfW Programm 151, 152
Für Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien: siehe Marktanreizprogramm, aber keine Kombination bei Heizungserneuerung als "Einzelmaßnahme bzw. Einzelmaßnahmenkombination".


KfW Energieeffizient Sanieren - Sonderförderung (431)
- Sachverständigen-Baubegleitung in der Sanierungsphase: Zuschuss: 50 % der Kosten, bis 2.000 Euro pro Vorhaben
- Abbau / Entsorgung von Nachtstromspeicheröfen: 150 EUR pro Gerät. Voraussetzg.: Anschluss förderf. Heizungsanlage gem. Progr.151, 152, 430 od. Marktanreizprogr..
- Optimierung der Wärmeverteilung bestehender Anlagen: 25 % der Kosten.
Voraussetzung: Kombination mit KfW Programm 151, 152 und 430.

Siehe auch

Weblinks