Holzfaserwerkstoffe
Version vom 13. April 2010, 18:09 Uhr von Willink (Diskussion | Beiträge)
Holzfaserwerkstoffe
Mögliche Bestandteile
- Holzfasern, vorwiegend Fichte, Kiefer, Tanne, Birke, Buche, Pappel und Eukalyptus
- Fasern aus Einjahrespflanzen wie Flachs
- Bindemittel: Kunstharze, Naturharze
- Schutzmittel gegen Schädlinge und Feuer
- Hydrophobierungsmittel (Bitumen, Paraffin)
Herstellungsverfahren
Zur Herstellung von Holzfaserplatten unterscheidet man zwei Verfahren:
- Nassverfahren: Hier werden in der Regel Weichholzfasern (Nadelholz) ohne Zugabe von Bindemitteln durch holzeigene Stoffe wie das Lignin verfilzt. Damit werden die Platten in der Nutzung- und Entsorgungsphase besonders umweltverträglich. In der Produktion werden große Mengen an Wasser und Energie benötigt. Herstellerwerke verfügen über unterschiedlich ausgeprägte Verfahren das Wasser zu recyceln. Der Primärenergieaufwand ist je nach lokaler Energiegewinnungs- (Skandinavische Werke arbeiten vorwiegend mit elektr. Energie aus Wasserkraft) und Energieeinsparungssysteme zu bewerten.
- Trockenverfahren: Bindemittel wie Kunstharzleime werden zugegeben. In Fachkreisen sind diese Zusätze umstritten. Baubiologen verweisen z.B. auf das Ausgasungspotenzial gesundheitsgefährdender Isocyanate.
Untergruppierungen der Holzfaserwerkstoffe
Gemäß DIN EN 622 wird unterschieden in
- Hochdichte Faserplatten (HDF) - high density fibreboard: Mindestrohdichte 950 kg/m³
- Mitteldichte Faserplatten (MDF) - medium density fibreboard: Rohdichte ca. 600 - 900 kg/m³
- Holzfaserdämmstoffe (WF) - wood-fibre: poröse Platten (Rohdichte ~150 - 250 kg/m³), Matten oder Holzwolle, lose Holzfasern (als Einblasdämmstoff)
Darüber hinaus existieren Bezeichnungen wie Harte Faserplatten (HFH) - hard fibreboard: Rohdichte ca. 700 - 1000 kg/m³
- Keine Holzfaserwerkstoffe sind
Siehe Holzwerkstoffe