Auzug aus: KfW - Energieeffizienzberatung

Ein Programm der KfW Bankengruppe:

Energieeffizienzberatung (EEB)

Aktualitätshinweis

Gesichert aktuelle Informationen und vor allem (ggf.) dargestellte Zinssätze sind nur auf der KfW-Website abrufbar.


Mit Energie aktiv werden

Sie haben die Zeichen der Zeit erkannt? Sie wollen Ihren Energieverbrauch senken? Entdecken Sie ungenutzte Sparpotenziale in Ihrem Unternehmen! Sie profitieren von umfassender, professioneller Beratung zur Energieeffizienz, gefördert durch die KfW: Finden Sie die optimalen Maßnahmen und Möglichkeiten für Ihr Unternehmen. Werden Sie aktiv!

Ihre Vorteile

  • Zuschuss zu den Beraterkosten
  • konkrete Sparmöglichkeiten erkennen
  • Informationslücken schließen
  • mit kleinen Schritten viel erreichen

Sie profitieren von diesem Programm als Freiberufler und privatwirtschaftliches in- oder ausländisches Unternehmen. Wichtig ist, dass Sie die EU-Kriterien für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erfüllen und die Beratung für einen Standort in Deutschland in Anspruch nehmen.

Ihren Antrag stellen Sie bitte bei einem Regionalpartner der KfW.

Nicht gefördert werden

Sanierungsfälle, Unternehmen in Schwierigkeiten oder in Sektoren mit Sonderbedingungen des EU-Beihilferechts sowie Stiftungen, Institutionen und Vereine, die überwiegend gemeinnützig tätig sind.

Außerdem können Umschuldungen und Nachfinanzierungen bereits begonnener Vorhaben nicht gefördert werden.

Nicht förderfähig sind Beratungen

  • für Erweiterungen oder Neubau von Gewerbeimmobilien
  • für Gebäude, die überwiegend zu Wohnzwecken genutzt werden
  • die sich auf die Untersuchung des Fahrzeugbestandes beziehen
  • die gutachterliche Stellungnahmen ohne unmittelbare Auswirkungen auf den Energieverbrauch beinhalten
  • in deren Rahmen Waren oder Dienstleistungen angeboten werden
  • mit Akquisitions- und Vermittlungstätigkeiten
  • die mit anderen öffentlichen Zuschüssen finanziert werden.


Was wird gefördert?

Ein Energieberater analysiert im Rahmen einer Initialberatung die Schwachstellen des Energieeinsatzes in Ihrem Unternehmen. In einem zweiten Schritt, der Detailberatung, erhalten Sie ganz konkrete Verbesserungsvorschläge und Maßnahmenpläne zur effizienten Energienutzung und Kosteneinsparung.

Initialberatung

Im Rahmen der Initialberatung identifizieren Sie mit ihrem Energieeffizienzberater auf Basis vorhandener energietechnischer Daten und einer Betriebsbesichtigung die Schwachstellen in Ihrem Unternehmen. Das Ergebnis der Prüfung dokumentiert Ihr Berater in einem standardisierten Abschlussbericht. Dieser umfasst alle Aspekte des Energiebedarfs und Energieverbrauchs in Ihrem Unternehmen:

  • eine Beschreibung der Ausgangssituation
  • die Beschreibung bestehender Mängel
  • Vorschläge für Energieeffizienzmaßnahmen
  • Hinweise auf Fördermöglichkeiten.


Detailberatung

In der Detailberatung wird die Energieanalyse vertieft und ein konkreter Maßnahmenplan erarbeitet. Die Bereiche in Ihrem Unternehmen mit den größten energetischen Schwachstellen und größten Effizienzpotenzialen, werden zuerst behandelt. Der schriftliche Abschlussbericht umfasst folgende Details:

  • Mengen und Kosten des gesamten Ist-Energieverbrauchs
  • Ist-Zustand auf Basis aktueller Energiebedarfsberechnungen
  • Schwachstellen und Einsparpotenziale
  • Prioritäten zur effizienten Energieanwendung
  • Vorschläge für Energieeinsparmaßnahmen
  • Vorschläge zum möglichen Einsatz erneuerbarer Energien
  • wirtschaftliche Bewertung der Vorschläge
  • konkrete Handlungsempfehlungen mit detaillierter Anleitung
  • Hinweise auf Fördermöglichkeiten.


Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen

Die von Ihrem Berater empfohlenen Energieeffizienzmaßnahmen können Sie mit einem Investitionskredit im Rahmen des ERP-Umwelt- und Energieeffizienzprogramms - Programmteil B - Sonderfonds (238, 248) zinsgünstig finanzieren.

Kombination mit anderen Finanzierungsangeboten

Wenn Sie verschiedene Beratungsförderungen in Anspruch nehmen, müssen sich deren Inhalte unterscheiden.

Konditionen

Wie hoch ist der Zuschuss?

Höchstens förderfähig ist ein Tageshonorar von 800 Euro. Auf diesen Wert bezieht sich die Berechnung des Zuschusses.

Für die Initialberatung erhalten Sie einen Zuschuss von 80 % des förderfähigen Tageshonorars, höchstens 640 Euro pro Tag. Gefördert werden bis zu zwei Tagewerke á 8 Stunden.

Für die Detailberatung erhalten Sie einen Zuschuss von 60 % des förderfähigen Tageshonorars von höchstens 480 Euro pro Tag. Gefördert werden bis zu zehn Tagewerke á 8 Stunden.

Zuschüsse für beide Abschnitte der Beratung können Sie einmal je Standort in Anspruch nehmen.

Welche Kosten trägt das Unternehmen?

Weitergehende Kosten wie ein höheres Tageshonorar oder zusätzliche Tagewerke tragen Sie selbst.

Außerdem zahlen Sie gegebenenfalls anfallende Fahrtkosten des Beraters und die Mehrwertsteuer auf den gesamten Nettorechnungsbetrag.

Unternehmen, die nicht zum Vorsteuerabzug berechtigt sind, können die Bruttosumme fördern lassen, so lange der Höchstbetrag noch nicht erreicht ist.

Die mögliche Höhe des Zuschusses bzw. Ihres verbleibenden Eigenanteils können Sie mit unserem Zuschussrechner vorab ermitteln.


Beispiele

Finanzierungsbeispiel

Energieberatung für kleines Geld

Bis zu fünf Prozent vom Umsatz machen die Energiekosten in vielen Betrieben aus. Doch besonders kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) fehlen oft Informationen über Einsparpotenziale. Die KfW bietet Zuschüsse zu Initial- und Detailberatungen von qualifizierten Energieberatern an, um diese Defizite zu beheben.

Ein Energieberater zeigt auf, wo sie den Hebel ansetzen können. Bei einer Initialberatung analysiert er die Ausgangssituation des gesamten Unternehmens auf Energiesparpotenziale, um bei einer anschließenden Detailberatung konkret die Maßnahmen zu erarbeiten, die zu den größten Kosteneinsparungen führen können – Investitionen, die sich spätestens beim nächsten Blick auf die Strom- und Gasrechnung lohnen.

Der Expertenrat rechnet sich also – zumal Unternehmer nur rund ein Drittel der Beratungskosten selber zahlen müssen. Bis zu 1.280 Euro bei einer Initialberatung und 4.800 Euro bei einer Detailberatung zahlt die KfW als Zuschuss. Wer will, kann auf die Initialberatung verzichten und sich nur die Detailberatung fördern lassen. Wer beide Komponenten in Anspruch nehmen will, muss zunächst den Zuschuss für eine Initialberatung beantragen, dann den Zuschuss für die Detailberatung.

Bei der Initialberatung werden 80 Prozent der Kosten für zwei volle Tageshonorare von je 800 Euro gefördert. Von den 1.600 Euro Gesamtkosten der Initialberatung zahlt ein Unternehmer also nur 320 Euro. Bei der Detailberatung werden 60 Prozent von maximal zehn Tageshonoraren von je 800 Euro gefördert. Von den maximal 8.000 Euro Gesamtkosten der Detailberatung zahlt ein Unternehmer also nur 3.200 Euro. Insgesamt zahlen Unternehmer dank der Zuschüsse aus Bundesmitteln für eine Initialberatung und die darauf folgende Detailberatung also nur 3.520 Euro der insgesamt förderfähigen Kosten von 9.600 Euro.

Die Beratung zu Sparpotenzialen im Unternehmen ziele dabei allerdings nicht nur auf die Empfehlung geeigneter Energieeffizienzmaßnahmen ab, erklärt Dr. Burkhard Touché, Leiter der KfW-Unternehmeragentur. "Der im ERP-Umwelt- und Energieeffizienzprogramm angebotene zinsgünstige Investitionskredit ermöglicht Unternehmern auch die zeitnahe Umsetzung dieser Maßnahmen." Erste Ansprechpartner für KMU bei der Energieeffizienzberatung sind die Regionalpartner der KfW wie Kammern, Wirtschaftsfördergesellschaften oder Energieagenturen. Sie kümmern sich um die Abwicklung vor Ort, nehmen Anträge entgegen und helfen auf Wunsch bei der Auswahl eines Energieberaters.

Energieberater ist weder ein geschützter Begriff noch ein regulärer Ausbildungsberuf oder Studiengang. Unter anderem können sich Architekten, Ingenieure und besonders qualifizierte Handwerker zum Energieberater weiterbilden lassen. Doch nicht jeder von ihnen ist automatisch zur Durchführung der von der KfW geförderten Beratung berechtigt. Wie finden Sie also einen qualifizierten und verlässlichen Berater, der zu Ihrem Unternehmen und Ihrer Fragestellung passt? Dieses Problem löst die Online-Beraterbörse, die die KfW in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) entwickelt hat. Die Datenbank umfasst ca.15.000 von der KfW gelistete Berater in ganz Deutschland.

Praxisbeispiel

Stromfresser raus, Stromrechnung runter

Das Schmelzen von Metall hat in Andernach Tradition – und ist von jeher eine energieaufwendige Angelegenheit. Die Mittelrheinische Metallgießerei Heinrich Beyer stellt in dem rheinland-pfälzischen Ort seit 1928 Nichteisen-Metallguss aus Kupfer- und Aluminiumlegierungen zur Weiterverarbeitung in Handwerk, Industrie und Maschinenbau her. In den vergangenen Jahren ist der Betrieb kontinuierlich gewachsen. 2008 produzierte das Familienunternehmen mit 185 Mitarbeitern rund 3.000 Tonnen Metallguss, zum Teil mit Schmelzanlagen, die nicht mehr dem Stand der Technik entsprachen.

Ersatz für die alten Öfen

Anfang dieses Jahres wurden drei alte Elektroöfen durch einen neuen, sogenannten Netzfrequenz-Induktionsrinnenofen ersetzt – finanziert mit einem Darlehen über 500.000 Euro aus dem ERP-Umwelt- und Energieeffizienzprogramm der KfW. Mit dem Programm unterstützt die KfW die Anschaffung neuer und energieeffizienter Produktionsanlagen, Antriebe und Maschinen, wenn sie mindestens 15 Prozent sparsamer sind als der Branchendurchschnitt. Ersatzanschaffungen müssen den Energieverbrauch gegenüber dem eigenen Durchschnitt der letzten drei Jahre um mindestens 20 Prozent reduzieren.

So wie bei der Mittelrheinischen Metallgießerei, bei der das Austauschgerät dieses Ziel sogar übererfüllt: Im Gegensatz zu den alten Elektroöfen begnügt sich der neue Netzfrequenz-Induktionsrinnenofen zum Schmelzen der Kupferlegierungen mit rund 27 Prozent weniger Energie. "Das wird sich auch in unserer Bilanz bemerkbar machen", sagt Ulrich Bach zuversichtlich. Die Stromrechnung, die 2008 noch im oberen sechsstelligen Eurobereich lag, werde jetzt erheblich niedriger ausfallen.

Sparpotenziale erkennen

Vergleichbare Einsparungen sind in vielen Unternehmen möglich. Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe haben errechnet, dass Industrie und Gewerbe in Deutschland allein beim Stromverbrauch in den kommenden zehn Jahren durch rationellere Nutzung bis zu 20 Prozent einsparen können. Das Problem an der Sache: Viele Unternehmer wissen überhaupt nicht, wo es Sparpotenziale gibt, beziehungsweise schätzen diese als zu gering ein, wie eine aktuelle Untersuchung der Deutschen Energie-Agentur (dena) zeigt. Gut die Hälfte der befragten kleinen und mittelständischen Unternehmer glaubt, den eigenen Energieverbrauch nur um weniger als fünf Prozent senken zu können. Die KfW bietet deshalb zusätzlich zum ERP-Umwelt- und Energieeffizienzprogramm eine Beratungskomponente an, bei der KMU einen Zuschuss von bis zu 1.280 Euro zu den Kosten einer Initialberatung sowie maximal 4.800 Euro zu den Kosten einer intensiveren Energieberatung erhalten.

Gutes Ergebnis

Auch die Mittelrheinische Metallgießerei hat die Beratungskomponente bei der Planung der neuen Ofenanlage genutzt. Über einen Regionalpartner der KfW, die Industrie- und Handelskammer Koblenz, wurde der kaufmännische Direktor Ulrich Bach an die Energieagentur Mittelrhein verwiesen. Gemeinsam mit den Experten hat er schließlich das Konzept für die neue Ofenanlage und deren Finanzierung erarbeitet. Mit dem Ergebnis können alle mehr als zufrieden sein. "Wir hatten zwar vorher auch schon regelmäßig Energieberater im Haus", sagt Bach, aber nach der erfolgreichen Zusammenarbeit mit der KfW und der Energieagentur Mittelrhein werden wir uns in Zukunft noch intensiver mit dem Thema Energieeffizienz beschäftigen und konsequent nach weiteren Sparpotenzialen suchen."



Quelle


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