Leadership in Energy and Environmental Design

Allgemeines

Das amerikanische Zertifizierungssystem LEED® (Leadership in Energy and Environmental Design) ist das international bekannteste System zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Gebäuden. Es wurde durch den U.S. Green Building Council (USGBC) entwickelt, einer NGO und Non-Profit-Organisation, die im Jahre 1993 mit Sitz in Washington D.C. gegründet wurde.

Systemlandschaft

Das USGBC bietet verschiedene Systemvarianten für ein maßgeschneidertes Zertifikat an. So kann beispielsweise nach der Art des Projektes (Neubau, Bestand etc.) oder der Gebäudenutzung (Büro, Wohnen, Schulen etc.) unterschieden werden. Diese Unterscheidungsmerkmale sind in den spezifischen Guidelines bzw. Regelwerken explizit erfasst und bestimmen, welche Systemvariante für das jeweilige Projekt angewendet werden kann.

Auszeichnungsstufen

Die LEED-Bewertung weist nachfolgende Erfüllungsgrade auf:

  • Certified: 40-49 Points
  • Silver: 50-59 Points
  • Gold: 60-79 Points
  • Platinum: 80+ Points

Schwerpunkte

Das internationale Zertifizierungssystem LEED basiert auf den sog. „Scorecards“ (Checklisten), welche im Regelfall sieben Themenfelder adressiert. Jedes Themenfeld besitzt, abhängig von der jeweiligen Systemvariante, unterschiedlich viele „Credits“ (Kriterien), die es zu bewerten gilt.

  • SS - Sustainable Sites / Standort und Lage des Gebäudes
    Bewertung der Wirkungen und Belastungen auf die lokale Umwelt (Grundstück) durch den Bauprozess sowie durch das Gebäude selbst.
  • WE - Water Efficiency / Wassereffizienz
    Bewertung des spezifischen Medienverbrauchs von Trinkwasser, der im Gebäude und auf dem Grundstück minimiert werden soll.
  • EA - Energy and Atmosphere / Energie
    Ganzheitliche Betrachtung des Energiebedarfs und -verbrauchs. Bewertet werden u.a. die Energieeffizienz des Gebäudes, der Anteil an regenerativen Energieträgern, die geordnete Inbetriebnahme der Anlagentechnik sowie das zur Klimatisierung verwendete Kältemittel.
  • MR - Materials and Resources / Materialien und Ressourcen
    Der lebenszyklusorientierte Ansatz in Bezug auf Ressourceneffizienz bei der Gewinnung und Verarbeitung, Transport, Rückbaubarkeit und Recyclingfreundlichkeit der eingesetzten Materialien wird entsprechend bewertet.
  • IEQ - Indoor Environmental Quality / Innenraumluftqualität
    Die Bewertung des sog. „Nutzerkomforts“ erfolgt in den entsprechenden Einzelkriterien Innraumluftqualität, visueller, thermischer und akustischer Komfort sowie dem Nachweis für ein rauchfreies Gebäude.
  • IO - Innovation and Design Process / Innovationen und Planungsprozess
    Der Einsatz von innovativen und neuen Technologien im Projekt sowie ein ausgebildeter LEED-Spezialist (LEED AP) im Projektteam werden positiv bewertet.
  • RP - Regional Priority Credits / Regionalität
    Priorisierung und Bewertung von geografischen und lokalspezifischen Umweltaspekten.

Anwendung

LEED basiert auf US Standards, einschließlich ASHRAE, ASTM, ANSI. Unter Einbeziehung der regionalen Vertretungen und Tochtergesellschaften identifiziert LEED regionalspezifische Nachhaltigkeitsthemen. In Deutschland ist die German Green Building Association (GGBA e.V.) offizieller Kooperationspartner des USGBC. Die GGBA unterstützt die Verbreitung von LEED in Deutschland und vertritt deren Interessen in der D-A-CH-Region. Des Weiteren entwickelt die GGBA das LEED System weiter und setzt sich für entsprechende Euronormen als akzeptierte Standards beim USGBC ein, das die Umsetzung von LEED-Projekten deutlich vereinfacht.

Quelle

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www.alpha-ee.de - Abgerufen: 13.07.2016

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