Perforation Luftdichtung

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Sind Nägellöcher in Luftdichtungen abzukleben?

Nach DIN 4108-7 ist die Perforation der Luftdichtungsbahnen durch Befestigungsmittel (z. B. Tackerklammern in Sparren) für die Luftdichtheit grundsätzlich ohne Bedeutung. Dort steht unter Abschnitt 6.1.2 „Luftdichtheitsbahnen“ geschrieben:
"Die Perforation durch die Befestigungsmittel der Bahnenmontage sind für die Luftdichtheit unbedeutend."
Desweiteren heißt es: "Stiftförmige Befestigungsmittel für Bauteilanschlüsse sind ausreichend dicht, wenn eine Pressung oder Abdeckung vorliegt."
Mit anderen Worten: Auch die durch die Luftdichtung hindurch verschraubte oder genagelte Traglattung (für z. B. Gipskarton) muss im Bereich ihrer Bahndurchdringung nicht gesondert abgedichtet werden, sofern diese Lattung mit dem üblichen Anpressdruck auf die Bahn bzw. Unterkonstruktion befestigt ist und somit das in der Bahn entstandene Loch zugleich wieder abdichtet.

In der Regel bestehen also keine Erfordernis derartige Punkte zusätzlich abzukleben.
Davon ausgenommen bleiben Ausrisse, die möglicherweise im Rahmen der Montagearbeiten entstanden sind (: zukleben z. B. mit dem Allround-Klebeband pro clima TESCON VANA
und:

Sonderfall Justierschrauben

Zum Ausgleich von Unebenheiten (z. B. der Tragwerke im Altbau) werden Lattungen auch mit sog. 'Distanz-', 'Nivelier-' oder 'Justierschrauben' befestigt. Die somit entstehende Durchdringung der Luftdichtungsebene wird also nicht zwangsläufig durch die Lattung wieder abgedichtet:

Die Lösungsmöglichkeiten

Bei vorheriger Planung

Bei vorheriger Planung kann diese Aufgabe auf folgende Weise gelöst werden:

Eine erhöhte Treffsicherheit der Befestigungsmittel bei Lattenmontage erfordern folgende Alternativen:

  • Bei gehobeltem Untergrund kann auf die Holzoberfläche das doppelseitige Klebeband DUPLEX aufgeklebt werden.
  • Bei auch sägerauen Holzuntergründen mittig eine Kleberaupe der flüssig Anschlusskleber ORCON F oder ORCON CLASSIC aufbringen (Durchmesser ca. 8 mm).
  • Für eine Trockenverklebung steht ORCON CLASSIC zur Verfügung. Dabei wird die frische Kleberaupe (ca. 8 mm dick) mit einem geeigneten Werkzeug (z. B. Spachtel) auf eine Dicke von rund 1-2 mm verstrichen. Die Luftdichtungs- und Dampfbremsbahn kann zu einem späteren Zeitpunkt auf die flache und trocken-klebrige Kleberaupe angebracht werden. Zwischenzeitlich sind größere Staubentwicklungen / -ablagerungen zu vermeiden.
  • Alternativ steht auch ORCON MULTIBOND, der Anschlusskleber von der Rolle, zur Verfügung.

Hinweis: Je nach Beschaffenheit des Untergrundes kann ein Voranstrich mit TESCON PRIMER RP erforderlich sein.

Anschließend wird die Luftdichtungs- und Dampfbremsbahn verlegt und entsprechend den Verlegehinweisen mit Tackerklammern im Bereich des Klebebandes bzw. der Kleberaupe mechanisch befestigt. Das Band bzw. die Kleberaupe kann dabei als Fixierhilfe dienen. Die Verschraubung der Lattung findet im Bereich des Klebebandes bzw. der Kleberaupe statt.

Aufbringung nach Verlegen der Luftdichtungsbahn

Alternativ können (Abschnitte von) TESCON NAIDECK, TESCON NAIDECK mono oder einfach TESCON NAIDECK mono patch auch nachträglich auf die Luftdichtungsbahn aufgebracht werden. Hierbei sollte das zweite Trennpapier nicht abgezogen werden, um den Klebekontakt zur Lattung zu vermeiden.

Aufbringung nach Verlegen der Lattung

Falls die Frage zur Luftdichtheit erst nach Verarbeitung der Schrauben gestellt wird, können die Undichtigkeiten mit ORCON F / ORCON CLASSIC nachträglich gedichtet werden. Hierzu wird eine Kleberaupe auf der Luftdichtungsbahn um die Schraube gezogen. Bei zu geringem Abstand zwischen Lattung und Luftdichtungbahn wird ORCON F / ORCON CLASSIC im Schraubenbereich seitlich unter die Latte vollflächig eingepresst.


Generell ist zu beachten, dass Klebeverbindungen und mechanische Befestigungspunkte bei Luftdichtungs- und Dampfbremsbahnen nicht auf Zug belastet werden dürfen. Daher kann es, gerade bei der Verwendung von Einblasdämmstoffen oder Dämmstoffen die eine mechanische Sicherung der Dampfbrems- und Luftdichtungsebene benötigen, erforderlich sein eine Lattung quer zum Tragwerk anzubringen. Anschließend kann die Installationslattung mit Justierschrauben angebracht werden.

Nivellierung der Lattungsebene ohne Justierschrauben

Beim Einsatz nicht spaltbarer Distanzscheiben (z. B. Sperrholz in unterschiedlichen Dicken) kann durch den Pressdruck auf die Perforation, mit Teilgewindeschrauben, die Luftdichtheit ohne zusätzliche Klebemittel hergestellt werden.


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Siehe auch

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