Passivhaus Institut

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Passivhaus Institut: Hocheffiziente Energienutzung bei Gebäuden

Das Passivhaus Institut (PHI) ist ein unabhängiges Forschungsinstitut unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Feist.

Grundsätze des PHI

Das Passivhaus Institut PHI hat eine internationale Spitzenposition bei Forschung, Entwicklung und Verbreitung von Baukonzepten, Baukomponenten, Planungswerkzeugen und Validierung bei besonders energieeffizienten Gebäuden. Insbesondere wurde die Entwicklung des Passivhauskonzeptes maßgeblich gestaltet.

Das PHI führt die Internationalen Passivhauskonferenzen durch, und leitet seit 1996 den Arbeitskreis kostengünstige Passivhäuser, der Bauträger, Architekten und Haustechnikplaner mit aktuellen Forschungsergebnissen, Hilfsmitteln und Informationen für den Bau von Passivhäusern und hochenergieeffiziente Sanierungen ausstattet. Aus diesem Arbeitskreis sind zahlreiche in Deutschland realisierte Passivhaus-Bauprojekte initiiert worden. Bis heute tagte der Arbeitskreis 40 mal zu jeweils aktuellen Forschungs- und Umsetzungsthemen. Die für die Praxisanwendung aufgearbeiteten Protokollbände können beim Passivhaus Institut bezogen werden.

Das PHI hatte unter anderem die bauphysikalische Beratung und wissenschaftliche Begleitung beim ersten Passivhaus-Bürogebäude (Cölbe bei Marburg), der ersten Passivhaus Fabrik (Bensheim bei Darmstadt), der ersten Passivhausschulen sowie den ersten Passivhaussanierungen (in Nürnberg, Frankfurt, Ludwigshafen) durchgeführt; das PHI hat für eine Reihe dieser innovativen Projekte außerdem die wissenschaftliche Auswertung übernommen bzw. war daran wesentlich beteiligt. Neue innovative Projekte (Passivhaus-Sporthallen, Passivhaus-Schwimmbäder) werden aktuell begleitet.

Beim PHI lag die wissenschaftliche Leitung beim europäischen CEPHEUS-Projekt (Cost Efficient Passive Houses as European Standards), das von der EU im Rahmen des Thermie-Programms und vom Bundesland Hessen gefördert wurde. Innerhalb CEPHEUS wurden in Europa insgesamt mehr als 220 Wohneinheiten als Passivhäuser gebaut und ausgewertet (www.cepheus.de). Das PHI war wesentlich beteiligt an Projekten der Europäischen Union im Programmbereich „Intelligente Energie Europa “: „Promotion of European Passive Houses (PEP)“, „Passive On“ und „Certified European Passive House Designer (CEPH)“. Es ist außerdem Partner bei den IEA Tasks 28 („Sustainable Solar Housing“) und 37 („Advanced Building Renovation“).

Das Passivhaus Institut entwickelt Algorithmen und eigene Software sowohl für die dynamische Gebäudesimulation, Berechnung von Energiebilanzen sowie für die Planung von Passivhäusern (Passivhaus Projektierungspaket PHPP). Neben Gebäuden zertifiziert das Passivhaus Institut passivhausgeeignete Baukomponenten (Bau- und Dämmsysteme, Fenster, Türen, Anschlüsse, Lüftungsanlagen, Kompaktgeräte) und berät die Hersteller bei der Entwicklung.

Das Passivhaus Institut veranstaltet seit 1996 jährliche internationale Passivhaustagungen, die sich zu einer zentralen Plattform für Wissenschaft, Architektur, Technik und Produktentwicklung im Bereich des hochenergieeffizienten Bauens und Sanierens entwickelt haben (www.passivhaustagung.de) . Die beiden letzten Tagungen fanden in Frankfurt (2009) und Nürnberg (2008) statt und verzeichneten jeweils mehr als 1100 Teilnehmer.

Für die Entwicklung des Passivhauskonzeptes wurde Wolfgang Feist im Jahre 2001 von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet. Im Jahre 2003 wurde ihm der internationale Umweltpreis der Stadt Göteborg zusammen mit dem schwedischen Architekten Hans Eek verliehen. Damit wurde deren gemeinsame „Pionierarbeit zu Passivhäusern gewürdigt, die zu einer großen Reduktion beim Verbrauch von fossilen Brennstoffen beitragen und dadurch den Ausstoß an Ausstoß an CO2 verringern.“

Tätigkeitsfelder des Passivhaus Instituts: Forschung, Entwicklung, Beratung und Qualitätssicherung

  • Forschung zur konzeptionellen Umsetzung sehr hoher Energieeffizienz bei unterschiedlichen Energieanwendungen, insbesondere bei Gebäuden
  • Programmentwicklung und dynamische Simulation des thermischen Verhaltens von Gebäuden, insbesondere DYNBIL
  • Baubegleitende Beratung, Qualitätssicherung und Zertifizierung von Passivhäusern und hochenergieeffizienten Sanierungen
  • Entwicklung und Zertifizierung von energieeffizienten, insbesondere Passivhaus geeigneten Baukomponenten, international anerkannte Qualitätssicherung
  • Wissenschaftliche Baubegleitung und Auswertung bei innovativen Schlüsselprojekten (s.u.).
  • Strömungssimulation (CFD), zwei- und dreidimensionale Berechnung von Wärmeströmen, Tageslichtsimulationen
  • Bauphysikalische Begleitforschung: Infrarot-Thermografie, Luftdichtheitsprüfungen,
  • Raumluftfeuchte, Energieverbrauchswerte, Wärmeströme, Temperatur- und Feuchtemessung
  • Lüftungsforschung: kontrollierte Wohnungslüftung, Quantifizierung von Luftaustausch und Luftströmung, Bewertung von Luftqualität und Lüftungssystem mit Indikatorgas-Untersuchungen
  • Entwicklung von Planungsinstrumenten für Architekten, Ingenieure, Bauträger und Investoren: Das PHPP ist das international eingeführte Tool zur Planung von Passivhäusern
  • Weiterbildung: Vorträge, Seminare und Tagungen für alle am Planungs- und Bauprozess Beteiligten, zertifizierter Passivhausplaner (www.passivhausplaner.eu)
  • Öffentliche Verbreitung in der Informationsgemeinschaft Passivhaus (www.ig-passivhaus.de) und in der International Passive House Association (www.passivehouse-international.org)
  • Internationale Passivhaustagungen (International Passive House Conference IPHC, www.passivhaustagung.de): Das PHI hat bisher acht der 14 Passivhaustagungen organisiert (Darmstadt, Düsseldorf, Kassel, Hamburg, Ludwigshafen, Hannover, Nürnberg, Frankfurt/M. Die mit Partnern gemeinsam durchgeführten Tagungen (Bregenz, Böblingen, Basel, Krems, Dresden), hatte das PHI die wissenschaftliche Leitung inne.


Relevante Projekte (Auswahl):

CEPHEUS: Cost Efficient Passive Houses as European Standard: Wissenschaftliche Leitung und Auswertung. Innerhalb von Cepheus wurden in Europa mehr als 220 Wohneinheiten als Passivhäuser gebaut und ausgewertet (www.cepheus.de).

Internationale Energieagentur IEA SHC Task 28/ ECBCS Annex 38 'Sustainable solar housing' Internationale Energieagentur IEA Task 37 'Advanced building renovation'

Arbeitskreis kostengünstige Passivhäuser (AKKP), gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, den Bundesländern Hessen, Sachsen, Nordrhein-Westfalen, sowie Wohnungsbaugesellschaften und Industriepartnern. Bisher wurden 40 Forschungsprojekte und Sitzungen durchgeführt und Protokollbände veröffentlicht. (siehe Publikationsliste unter www.passiv.de ) AKKP Phase I von 1996 bis 1998; AKKP Phase II von 1998 bis 2000 AKKP Phase III von 2000 bis 2004 ; AKKP Phase IV von 2006 bis 2008 AKKP Phase V Beginn Ende 2009.

SOLANOVA (Europa 6. Rahmenprogramm): Solar Supported Integrated Eco-Efficient Renovation of Large Residential Buildings and Heat Supply Systems.
Projekte im Rahmen des EU-Programms “Intelligente Energie Europa (IEE)„

  • PEP (Promotion of European Passive Houses)
  • Passive-On
  • E-Retrofit -Kit
  • CEPH (Certified European Passive House Designer)


Internationale Passivhauskonferenz (IPHC): International eingeführte Austauschplattform zu hochenergieeffizientem Bauen. www.passivehouseconference.org.
Diverse Begleitprojekte zu Passivhäusern und hochenergieeffizienten Sanierungen (Wohngebäude, Bürogebäude, Schulen, Kindergärten, Sporthallen, Schwimmbädern u.a.)
IG Passivhaus: Netzwerk für Information, Qualität und Weiterbildung (www.ig-passivhaus.de)
iPHA: International Passiv House Association (www.passivehouse-international.org)


Siehe auch


Adresse

Passivhaus Institut,
Dr. Wolfgang Feist
Rheinstr. 44/46
64283 Darmstadt
Tel.: +49 (0)6151 - 826 99-0
E-Mail: mail@passiv.de

Quelle - Weblink