Hagelgewitter: Ohne Gewitter kein Hagel. Umgekehrt gibt es viele Gewitter ohne Hagel, wenn entweder die atmosphärischen Bedingungen für eine Hagelbildung nicht ausreichen oder die Hagel- bzw. Graupelkörner so klein sind, dass sie beim Herunterfallen schmelzen und den Erdboden nur mehr als Platzregen erreichen.
Als grobe Faustregel gilt, dass etwa bei jedem zehnten Gewitter auch Hagel auftritt. Am größten ist die Hagelgefahr in Gebieten, in denen trockenkalte und feuchtwarme Luftmassen aufeinandertreffen und in Gebirgsregionen, wo die Konvektion durch Bergmassive zusätzlich verstärkt wird.
Die plötzlichen und intensiven vertikalen Umlagerungen in der Atmosphäre, aus denen sich die Gewitter entwickeln, entstehen entweder bei starker Sonneneinstrahlung über heißen Landflächen oder beim Aufeinandertreffen unterschiedlicher Luftmassen, vor allem bei der Beendigung sommerlicher Hitzeperioden durch eine großräumig vordringende Kaltfront. Voraussetzung ist dabei eine labile Schichtung der Atmosphäre.
Zur Entstehung großer Hagelkörner sind entsprechend hohe Aufwinde in der Gewitterwolke notwendig. Werden die Körner in der Schwebe gehalten, so können sie der umströmenden Wolkenluft die enthaltenen Wassertröpfchen und Eiskristalle entziehen und weiterwachsen.
Die Aufwinde sind meist in engen Schloten innerhalb des Gewitters konzentriert. Wenn der Auftrieb in einem Aufwindschlot plötzlich nachlässt, dann fällt die vorher in Schwebe gehaltene Tropfen- und Hagelmasse schlagartig aus.
Dasselbe Gewitter kann mehrere, räumlich voneinander getrennte Hagelschläge auslösen. Ein Hagelzug oder Hagelstrich, wie das zusammenhängende Hagelgebiet genannt wird, ist normalerweise ein paar Kilometer lang und weniger als einen Kilometer breit.

Hagelwiderstand

Das Schweizer Prüfverfahren des Verbandes der „Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF)“, beschreibt ein Verfahren wo mit definierten Eiskugeln die Bahn beschossen wird. Hier wird versucht eine der realen Ereignisse nahekommende Prüfung zu realisieren.

Der Hagelwiderstand wird in Klassen ausgedrückt, diese Klassen beschreiben die Prüfungsparameter, je höher die Klasse, umso höher die Prüfbelastung.

Klassifizierung Eiskugel Durchmesser Gewicht Geschwindigkeit Klassengrenze
HW1 10 mm 0,5 g 13,8 m/s 50 km/h 0,04 J
HW2 20 mm 3,6 g 19,5 m/s 70 km/h 0,7 J
HW3 30 mm 12,3 g 23,9 m/s 86 km/h 3,5 J
HW4 40 mm 29,2 g 27,9 m/s 99 km/h 11,1 J
HW5 50 mm 56,9 g 30,8 m/s 110 km/h 27,0 J

Hagelbeständigkeit

Das europäische Prüfverfahren nach EN 13583, beschreibt ein Prüfverfahren, wo mit einer definierten Kugel aus Polyamid (PA 6.6)
mit einem Durchmesser von 40 mm und einer Masse von 38,5 g ein Beschuss der Konstruktion erfolgt.
Dieser Beschuss mit der „kleinsten Schädigungsgeschwindigkeit Vd in m/s“ bewertet. Anders ausgedrückt wird die max. Beschussgeschwindigkeit angegeben, bei der die Konstruktion noch eine Dichtigkeit und keine Beschädigung / Perforation (der Bahn) vorweist.
Diese Norm kann auch auf Bauwerksabdichtungen angewendet werden.

pro clima: Übersicht Hagelbeständigkeit / Hagelwiderstand

Produkt Anwendung Hagelwiderstand Hagelbeständigkeit
VKF (AEAI)
Klasse
DIN EN 13583
SOLITEX MENTO 3000 Steildach / geschl. Fassade HW 5 -
SOLITEX MENTO 5000 Steildach / geschl. Fassade HW 5 -
SOLITEX MENTO PLUS Steildach / geschl. Fassade HW 5 -
SOLITEX MENTO ULTRA Steildach / geschl. Fassade HW 5 -
SOLITEX WELDANO 3000 /-S 3000 Steildach / geschl. Fassade HW 5 -
SOLITEX QUANTHO 3000 connect Steildach / geschl. Fassade HW 5 ETA-23/0532
SOLITEX ADHERO 1000 Steildach / geschl. Fassade HW 5 -
Decke / Wand - bestanden
SOLITEX ADHERO 3000 Steildach / geschl. Fassade HW 5 -
Decke / Wand HW 4 bestanden
SOLITEX ADHERO VISTO Decke / Wand HW 5 bestanden

Alle Angaben gelten auch für die jeweilige connect-Variante, sofern vorhanden.

Legende:
Steildach / geschl. Fassade, offizielles wording: "Als Unterdeckbahn im Schrägdach bzw. als Fassadenbahn bei geschlossenen Wandverkleidungen"
- VKF geprüft jeweils auf min. 60 mm Holzfaserdämmplatte
Decke / Wand, offizielles wording: "Als Luftdichtungs- und Witterungsschutzbahn bei Böden und Wänden"
- VKF geprüft jeweils auf min. 20 mm Holz bzw. Holzwerkstoffplatte, CLT usw.

Siehe auch

Quellen