Sonnenkollektor: Unterschied zwischen den Versionen

8 Bytes hinzugefügt ,  11:36, 17. Mai 2010
K
keine Bearbeitungszusammenfassung
K
K
Zeile 35: Zeile 35:
|valign="top"|[[Bild:Umwelt energie sonnenkollektor schallschutz.jpg|thumb|250px|Zwei Fliegen mit einer Klappe: solare Wärme und lärmgeschützte Wohngebiete]]  
|valign="top"|[[Bild:Umwelt energie sonnenkollektor schallschutz.jpg|thumb|250px|Zwei Fliegen mit einer Klappe: solare Wärme und lärmgeschützte Wohngebiete]]  
|}
|}
Für diese Zwecke sind erheblich größere Speicher und auch Kollektorflächen nötig. Hierzu gibt es in Europa eine Vielzahl von Demonstrationsprojekten. Die derzeit größte deutsche Anlage in Neckarsulm wird im Endausbau 1.200 Wohnungen auch im Winter mit solarer Wärme aus 15.000 m² [[Kollektor]]en und einem 150.000 m³ großen Speicher versorgen. Die [[Kollektor]]en befinden sich teils auf den Dächern der Schule, der Sporthalle und einigen Wohngebäuden, teils wurden sie über Parkplätzen oder entlang eines Lärmschutzwalls installiert. Für die in derartigen Projekten eingesetzten saisonalen Speicher müssen kostengünstige Lösungen gefunden werden, da sie im Unterschied zu den normalen Speichern in den Heizungskellern nur einmal im Jahr be- und entladen werden. Neben dem Neckarsulmer Ansatz, den vorhandenen Lehmboden mittels Erdsonden als billiges Speichermedium zu verwenden, gibt es noch weitere vielversprechende Entwicklungslinien. Hierzu gehört die Wärmeeinspeisung in unterirdische, wasserführende Schichten (Aquifere), die Nutzung von Schüttungen aus grobkörnigem Kies und Wasser oder die Konstruktion von wenigstens teilweise ins Erdreich versenkten, wassergefüllten Betonbehältern. Jedes dieser Speicherkonzepte hat seine Vor- und Nachteile. Eine erfolgreiche Entwicklung kostengünstiger Langzeitspeicher wird der Solarenergie Anwendungsfelder erschließen, die weit über die heute noch vorherrschende sommerliche Brauchwassererwärmung hinausgehen.
Für diese Zwecke sind erheblich größere Speicher und auch Kollektorflächen nötig. Hierzu gibt es in Europa eine Vielzahl von Demonstrationsprojekten. Die derzeit größte deutsche Anlage in Neckarsulm wird im Endausbau 1.200 Wohnungen auch im Winter mit solarer Wärme aus 15.000 m² [[Kollektor]]en und einem 150.000 m³ großen Speicher versorgen. Die [[Kollektor]]en befinden sich teils auf den Dächern der Schule, der Sporthalle und einigen Wohngebäuden, teils wurden sie über Parkplätzen oder entlang eines Lärmschutzwalls installiert. Für die in derartigen Projekten eingesetzten saisonalen Speicher müssen kostengünstige Lösungen gefunden werden, da sie im Unterschied zu den normalen Speichern in den Heizungskellern nur einmal im Jahr be- und entladen werden. Neben dem Neckarsulmer Ansatz, den vorhandenen Lehmboden mittels Erdsonden als billiges Speichermedium zu verwenden, gibt es noch weitere vielversprechende Entwicklungslinien. Hierzu gehört die Wärmeeinspeisung in unterirdische, wasserführende Schichten (Aquifere), die Nutzung von Schüttungen aus grobkörnigem Kies und Wasser oder die Konstruktion von wenigstens teilweise ins Erdreich versenkten, wassergefüllten Betonbehältern. Jedes dieser Speicherkonzepte hat seine Vor- und Nachteile. Eine erfolgreiche Entwicklung kostengünstiger Langzeitspeicher wird der [[Solarenergie]] Anwendungsfelder erschließen, die weit über die heute noch vorherrschende sommerliche Brauchwassererwärmung hinausgehen.


===Technische Trends===
===Technische Trends===
Zeile 56: Zeile 56:
Dank des [[Marktanreizprogramm]]s der Bundesregierung, der Kampagne “Solar – na klar!” und vieler engagierter Bürger hat sich in den letzten beiden Jahren der Absatz von [[Kollektor]]en in Deutschland mehr als verdoppelt.
Dank des [[Marktanreizprogramm]]s der Bundesregierung, der Kampagne “Solar – na klar!” und vieler engagierter Bürger hat sich in den letzten beiden Jahren der Absatz von [[Kollektor]]en in Deutschland mehr als verdoppelt.


Trotzdem ist unser Land noch nicht Spitzenreiter bei der Nutzung der Solarenergie. Im Nachbarland Österreich ist je Kopf der Bevölkerung die fünffache Menge an Solarkollektoren installiert. Dort sind die [[Kollektor]]en außerdem bereits zu einem lukrativen Exportschlager geworden. Andere EU-Länder wie Frankreich, Italien oder England hinken dagegen der Entwicklung noch weit hinterher.
Trotzdem ist unser Land noch nicht Spitzenreiter bei der Nutzung der [[Solarenergie]]. Im Nachbarland Österreich ist je Kopf der Bevölkerung die fünffache Menge an Solarkollektoren installiert. Dort sind die [[Kollektor]]en außerdem bereits zu einem lukrativen Exportschlager geworden. Andere EU-Länder wie Frankreich, Italien oder England hinken dagegen der Entwicklung noch weit hinterher.


Ein weiterer Schub für die Marktausweitung kann durch eine Erhöhung der Nachfrage nach größeren Anlagen erhofft werden. Noch wird der ganz überwiegende Teil der Sonnenkollektoranlagen auf Dächern von Einfamilienhäusern installiert. Auf Mehrfamilienhäusern oder sonstigen großen Gebäuden finden sich bisher kaum Anlagen. Dabei können die Kosten für solare Wärme gerade bei Großanlagen deutlich gesenkt werden. Das Marketing für diese Anlagen ist dennoch schwieriger: <br /> Die solare Wärme kommt nicht mehr dem Eigentümer der Anlage, sondern den Mietern zugute. Hierdurch entfällt die Freude des Anlagenbesitzers beim Duschen mit selbst erzeugter Wärme aus einer unerschöpflichen Quelle. Statt dessen treten verstärkt wirtschaftliche Kriterien in den Vordergrund. Einige Wohnbaugesellschaften haben sich für '''Solaranlagen''' auf ihren Miethäusern entschieden, weil hierdurch die Vermietbarkeit verbessert und die Leerstände reduziert werden konnten.
Ein weiterer Schub für die Marktausweitung kann durch eine Erhöhung der Nachfrage nach größeren Anlagen erhofft werden. Noch wird der ganz überwiegende Teil der Sonnenkollektoranlagen auf Dächern von Einfamilienhäusern installiert. Auf Mehrfamilienhäusern oder sonstigen großen Gebäuden finden sich bisher kaum Anlagen. Dabei können die Kosten für solare Wärme gerade bei Großanlagen deutlich gesenkt werden. Das Marketing für diese Anlagen ist dennoch schwieriger: <br /> Die solare Wärme kommt nicht mehr dem Eigentümer der Anlage, sondern den Mietern zugute. Hierdurch entfällt die Freude des Anlagenbesitzers beim Duschen mit selbst erzeugter Wärme aus einer unerschöpflichen Quelle. Statt dessen treten verstärkt wirtschaftliche Kriterien in den Vordergrund. Einige Wohnbaugesellschaften haben sich für '''Solaranlagen''' auf ihren Miethäusern entschieden, weil hierdurch die Vermietbarkeit verbessert und die Leerstände reduziert werden konnten.