Lösemittelfreiheit: Unterschied zwischen den Versionen

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„Eine Reihe von [[Glykole|Glykolverbindungen]], insbesondere die Ethylen-Glykolether und ihre Acetate, haben sich im Tierversuch als embryotoxisch und Missbildungen erzeugend erwiesen. Darüber hinaus haben sie das Potential, die Fortpflanzungsorgane zu schädigen. Da sich die giftigen Abbauprodukte dieser Substanzen im Stoffwechsel nach ihrer Aufnahme nur langsam aus dem Körper ausscheiden, kann bei einer lang andauernden Exposition eine Anreicherung im Körper stattfinden. 2-Butoxy-Ethanol – ein in Wasserlacken häufig verwendetes Lösemittel – ist augenreizend und gesundheitsschädlich beim Einatmen, Verschlucken und Berühren mit der Haut. Weiterhin kann es zu Schädigungen im Blutbild kommen und der Stoff steht unter dem Verdacht Leber und Nieren zu schädigen. Für andere Glykolverbindungen ist die Datenlage zur Beurteilung teilweise unzureichend. Trotzdem empfiehlt sich aus Vorsorgegesichtspunkten ein eingeschränkter Umgang mit den Glykolverbindungen.“ <br />
„Eine Reihe von [[Glykole|Glykolverbindungen]], insbesondere die Ethylen-Glykolether und ihre Acetate, haben sich im Tierversuch als embryotoxisch und Missbildungen erzeugend erwiesen. Darüber hinaus haben sie das Potential, die Fortpflanzungsorgane zu schädigen. Da sich die giftigen Abbauprodukte dieser Substanzen im Stoffwechsel nach ihrer Aufnahme nur langsam aus dem Körper ausscheiden, kann bei einer lang andauernden Exposition eine Anreicherung im Körper stattfinden. 2-Butoxy-Ethanol – ein in Wasserlacken häufig verwendetes Lösemittel – ist augenreizend und gesundheitsschädlich beim Einatmen, Verschlucken und Berühren mit der Haut. Weiterhin kann es zu Schädigungen im Blutbild kommen und der Stoff steht unter dem Verdacht Leber und Nieren zu schädigen. Für andere Glykolverbindungen ist die Datenlage zur Beurteilung teilweise unzureichend. Trotzdem empfiehlt sich aus Vorsorgegesichtspunkten ein eingeschränkter Umgang mit den Glykolverbindungen.“ <ref name="Q1" />
Quelle: [http://www.biomess.de/glykol.html www.biomess.de/glykol.html]


„Seit Beginn der 90er Jahre werden zunehmend lösemittelfreie Produkte eingesetzt, zunehmender Einsatz von hochsiedenden Produkten (z.B. Glykole).
„Seit Beginn der 90er Jahre werden zunehmend lösemittelfreie Produkte eingesetzt, zunehmender Einsatz von hochsiedenden Produkten (z.B. Glykole).
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"... flüchtige organische Stoffe sowie deren Mischungen mit einem Siedepunkt < 200°C, die bei Normalbedingungen (20°C und 1013 hPa) flüssig sind und dazu verwendet werden, andere Stoffe zu lösen oder zu verdünnen, ohne sie chemisch zu verändern."
"... flüchtige organische Stoffe sowie deren Mischungen mit einem Siedepunkt < 200°C, die bei Normalbedingungen (20°C und 1013 hPa) flüssig sind und dazu verwendet werden, andere Stoffe zu lösen oder zu verdünnen, ohne sie chemisch zu verändern."


„Diese Verbindungen verdampfen nur langsam, so dass die Raumluftkonzentrationen beim Gebrauch zwar niedriger liegen, nach dem Verarbeiten gelangen diese aber über einen längeren Zeitraum in die Raumluft.“ <br />
„Diese Verbindungen verdampfen nur langsam, so dass die Raumluftkonzentrationen beim Gebrauch zwar niedriger liegen, nach dem Verarbeiten gelangen diese aber über einen längeren Zeitraum in die Raumluft.“ <ref name="Q2" />
Quelle: [http://www.bzr-institut.de/files/pdf/vortraege/Emissionen_II.pdf www.bzr-institut.de/files/pdf/vortraege/Emissionen_II.pdf (Seite 10)]


====Klebstoffe====
====Klebstoffe====
Allerdings ist zu bedenken, dass sich der Begriff „lösemittelfrei“ auf die Lösemitteldefinition der [[TRGS]] 610<ref name="Q1" /> bezieht. Danach enthalten lösemittelfreie Produkte keine Lösemittel mit einem Siedepunkt unter 200 °C.<br />
Allerdings ist zu bedenken, dass sich der Begriff „lösemittelfrei“ auf die Lösemitteldefinition der [[TRGS]] 610<ref name="Q3" /> bezieht. Danach enthalten lösemittelfreie Produkte keine Lösemittel mit einem Siedepunkt unter 200 °C.<br />
Um die Verarbeitbarkeit von Dispersionsklebstoffen zu verbessern, haben viele Hersteller geringe Anteile von Stoffen mit einem Siedepunkt über 200 °C zugegeben. Diese Stoffe werden als Hochsieder, Emulgatoren, [[Weichmacher]] usw. bezeichnet und verdunsten wesentlich langsamer als Lösemittel.
Um die Verarbeitbarkeit von Dispersionsklebstoffen zu verbessern, haben viele Hersteller geringe Anteile von Stoffen mit einem Siedepunkt über 200 °C zugegeben. Diese Stoffe werden als Hochsieder, Emulgatoren, [[Weichmacher]] usw. bezeichnet und verdunsten wesentlich langsamer als Lösemittel.


Für das Verlegen von Bodenbelägen mit derartigen Dispersionsklebstoffen bedeutet dies einerseits, dass während der Verlegearbeiten keine hohen Gefahrstoffkonzentrationen auftreten, andererseits aber, dass die Stoffe nach dem Verarbeiten langsam in die Raumluft entweichen und dort eventuell zu Geruchsbelästigungen beitragen können.<br />
Für das Verlegen von Bodenbelägen mit derartigen Dispersionsklebstoffen bedeutet dies einerseits, dass während der Verlegearbeiten keine hohen Gefahrstoffkonzentrationen auftreten, andererseits aber, dass die Stoffe nach dem Verarbeiten langsam in die Raumluft entweichen und dort eventuell zu Geruchsbelästigungen beitragen können.<br />
Um bei den Bodenlegern und den Bewohnern der Räume daher keine Verunsicherung aufkommen zu lassen, fordert die TRGS 610<ref name="Q1" />  ausdrücklich, den Begriff „lösemittelfrei“ nur in Verbindung mit der [[TRGS]] selbst („lösemittelfrei nach TRGS 610“) zu verwenden. <ref name="Q2" />
Um bei den Bodenlegern und den Bewohnern der Räume daher keine Verunsicherung aufkommen zu lassen, fordert die TRGS 610<ref name="Q3" />  ausdrücklich, den Begriff „lösemittelfrei“ nur in Verbindung mit der [[TRGS]] selbst („lösemittelfrei nach TRGS 610“) zu verwenden. <ref name="Q4" />




==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
<references>
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<ref name="Q1"> [[baua]]: [http://www.baua.de/nn_16782/de/Themen-von-A-Z/Gefahrstoffe/TRGS/pdf/TRGS-610.pdf TRGS-610.pdf] </ref>
<ref name="Q1"> Biomess: [http://www.biomess.de/glykol.html www.biomess.de/glykol.html]</ref>
<ref name="Q2"> Berufsgenossenschaften der Bauwirtschaft: ''[http://www.gisbau.de/service/brosch/Holzfuss.pdf Verlegen von Holzfußböden und Bodenbelägen], GISCODE für Vorstriche, Klebstoffe, Versiegelungen und Spachtelmassen'', Mai 2001 </ref>
<ref name="Q2"> [[BZR - Institut]], ''[http://www.bzr-institut.de/files/pdf/vortraege/Emissionen_II.pdf Emissionen II]'', (Seite 10)</ref>
<ref name="Q3"> [[baua]]: [http://www.baua.de/nn_16782/de/Themen-von-A-Z/Gefahrstoffe/TRGS/pdf/TRGS-610.pdf TRGS-610.pdf]  
</ref>
<ref name="Q4"> Berufsgenossenschaften der Bauwirtschaft: ''[http://www.gisbau.de/service/brosch/Holzfuss.pdf Verlegen von Holzfußböden und Bodenbelägen], GISCODE für Vorstriche, Klebstoffe, Versiegelungen und Spachtelmassen'', Mai 2001 </ref>
</references>
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