Kalzium-Silikat: Unterschied zwischen den Versionen

143 Bytes entfernt ,  19:08, 20. Jun. 2011
K
keine Bearbeitungszusammenfassung
K
K
Zeile 4: Zeile 4:
| width="200" | [[Wärmeleitfähigkeit]] λ [W/(mK)]:  
| width="200" | [[Wärmeleitfähigkeit]] λ [W/(mK)]:  
| width="120" align="right" | 0,045  
| width="120" align="right" | 0,045  
| rowspan="5" width="200" | [[Bild:Daemm_kalzium-silikat.jpg|200px|Kalzium-Silikat]]
| rowspan="4" width="200" | [[Bild:Daemm_kalzium-silikat.jpg|200px|Kalzium-Silikat]]
|-
|-
|[[Dampfdiffusionswiderstand]] μ :  
|[[Dampfdiffusionswiderstand]] μ :  
| align="right" | 3
| align="right" | 3
|-
|-
| Brandverhalten, [[Baustoffklasse]] :  
| [[Baustoffklasse]] (Brandschutz):  
| align="right" | ''n. [[DIN 4102]]:''  A1/A2
| align="right" | ''n. [[DIN 4102]]:''  A1/A2
|-
|-
|Druckfestigkeit:  
|Druckfestigkeit:  
| align="right" | --
| align="right" | --
|-
|Materialkosten: <br />(Orientierungswert Jan. 2008)
| align="right" | 1000 €/m³
|-
|}
|}




===Kurzbeschreibung===
===Kurzbeschreibung===
'''Kalzium-Silikat-Platten''' bestehen aus Kalzium- und Siliziumoxid sowie meist ca. 10 % Zellulosefasern. Kalziumsilikat ist nicht brennbar – [[Baustoffklasse]] A1 und A2. Zwischen 320 – 350° C beginnt die thermische Zersetzung der Zellulose, die Schmelztemperatur liegt
'''Kalzium-Silikat-Platten''' bestehen aus Kalzium- und Siliziumoxid sowie meist ca. 10 % Zellulosefasern. Kalziumsilikat ist nicht brennbar – [[Baustoffklasse]] A1 und A2. Zwischen 320 – 350° C beginnt die thermische Zersetzung der Zellulose, die Schmelztemperatur liegt bei ca. 1150°C.
bei ca. 1150°C.


===Produktionsprozess===
===Produktionsprozess===
Zeile 32: Zeile 25:
===Hinweise zur Verarbeitung===
===Hinweise zur Verarbeitung===
An massiven [[Wand|Wänden]] können die Platten durch kleben und/oder dübeln befestigt werden, an
An massiven [[Wand|Wänden]] können die Platten durch kleben und/oder dübeln befestigt werden, an
Holzständerwänden durch Holzschrauben. Beim Sägen der Platten (z. B. mit Holzbearbeitungswerkzeug/-
Holzständerwänden durch Holzschrauben. Die Platten sind sehr starr und brechen leicht bei unsachgemäßer Handhabung oder unebenen Untergründen. Beim Sägen der Platten (z. B. mit Holzbearbeitungswerkzeug/-maschinen) können [[Feinstaub|Feinstäube]] mit Belastung für die Atemwege entstehen.<br />
maschinen) können [[Feinstaub|Feinstäube]] mit Belastung für die Atemwege entstehen.<br />
Deshalb werden für diese Arbeitsschritte vorsorglich Atemschutzmasken bzw. Absauggeräte empfohlen. Die Oberfläche kann [[diffusionsoffen]] weiterverarbeitet werden – z. B. verputzt, gestrichen oder tapeziert. Der Dämmstoff muss trocken gelagert und vor Säuren geschützt werden. Säurekontakt führt zur Auflösung.
Deshalb werden für diese Arbeitsschritte vorsorglich Atemschutzmasken bzw. Absauggeräte empfohlen. Die Oberfläche kann [[diffusionsoffen]] weiterverarbeitet werden – z. B. verputzt, gestrichen oder tapeziert. Der Dämmstoff muss trocken gelagert und vor Säuren geschützt werden. Säurekontakt führt zur Auflösung.


===Einsatzbereiche===
===Einsatzbereiche===
Vorzugsweise für [[Innendämmung]] von Außenwänden, [[Wärmedämmung|Wärme-]], [[Schalldämmung|Schall-]] und Hohlraumdämmung im Innenausbau, [[Brandschutz]]konstruktionen.
[[Wärmedämmung|Wärme-]], [[Schalldämmung|Schall-]] und Hohlraumdämmung im Innenausbau,[[Brandschutz]]konstruktionen.


===Baubiologische Stellungnahme===
===Baubiologische Stellungnahme===
Der mineralische + diffussionsfähige Dämmstoff hat einen hohen Ph-Wert >12 und eignet sich dadurch sehr gut zur Innenraumdämmung bei größtmöglicher Resistenz vor [[Schimmel]]befall. Im Laufe der Zeit können sich dennoch organische Substanzen ablagern und dadurch das erhöhte [[Schimmelpilz]]risiko von Innenraumdämmungen noch steigern. In diesem Fall sollte die Oberfläche mit einem Kalk- oder Silikatanstrich aufgefrischt werden. Der Dämmstoff kann als Füllstoff wieder verwendet oder unter Beachtung örtlicher Vorschriften als Bauschutt entsorgt werden. Der Dämmstoff ist für eine großflächige Anwendung leider sehr teuer. Bei Brandbeanspruchung entstehen keine giftigen Gase.
Der mineralische + diffussionsfähige Dämmstoff hat einen hohen Ph-Wert >12 und eignet sich dadurch sehr gut zur Innenraumdämmung bei größtmöglicher Resistenz vor [[Schimmel]]befall. Im Laufe der Zeit können sich dennoch organische Substanzen ablagern und dadurch das erhöhte [[Schimmelpilz]]risiko von Innenraumdämmungen noch steigern. In diesem Fall sollte die Oberfläche mit einem Kalk- oder Silikatanstrich aufgefrischt werden. Der Dämmstoff kann als Füllstoff wiederverwendet oder unter Beachtung örtlicher Vorschriften als Bauschutt entsorgt werden. Der Dämmstoff ist für eine großflächige Anwendung leider sehr teuer. Bei Brandbeanspruchung entstehen keine giftigen Gase.


===Siehe auch===
* '''[[Wärmedämmstoff#Wärmedämmstoffe_im_Überblick|Wärmedämmstoffe im Überblick]]'''


===Quelle===
==Quelle==
:'''[[Bauzentrum München]]'''
:Herbert Danner, Baubiologe (IBN), [[Bauzentrum München]], [http://www.muenchen.de/cms/prod2/mde/_de/rubriken/Rathaus/70_rgu/03_beratung_foerderung/003_bauzentr/pdf/2010/06_10/oekolog_waermedaemmstoffe_v_2.pdf Ökologische Wärmedämmstoffe im Vergleich 2.0], Juni 2010, S. 60
:[http://www.muenchen.de/cms/prod2/mde/_de/rubriken/Rathaus/70_rgu/03_beratung_foerderung/003_bauzentr/pdf/oekolog_waermedaemmstoffe.pdf Ökologische Wärmedämmstoffe]


:'''Autor''':
==Siehe auch==
:Herbert Danner, Baubiologe (IBN)
* '''[[Wärmedämmstoff#Wärmedämmstoffe_im_Überblick|Wärmedämmstoffe im Überblick]]'''
:Planungs- und Beratungsbüro für energieeffizientes, ökologisches und gesundes Bauen und Sanieren.
 
:Stand: Juli 2009


[[Kategorie:Wärmedämmstoffe]][[Kategorie:Baumaterial]][[Kategorie:Stoffkunde]][[Kategorie:Glossar]]
[[Kategorie:Wärmedämmstoffe]][[Kategorie:Baumaterial]][[Kategorie:Stoffkunde]][[Kategorie:Glossar]]