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In diesem Fall wurde für die Berechnungen ein Dämmstoff für die Gefachdämmung ausgewählt, der einen Grenzwert der freien Wassersättigung von 255 kg/m³ besitzt. Als Luftdichtung hat sich die Dampfbremse pro clima [[DA]] als optimal herausgestellt. Sie wird flächig über die Sparren oder einer Schalung verlegt. Die Sparrengefache werden im Idealfall vorher voll ausgedämmt (z. B. mit flexibler Mineralfaserdämmung). Ggf. können die Gefache auch ungedämmt oder teilgedämmt bleiben (siehe Ergebnisdiskussion zu Fall 6). | In diesem Fall wurde für die Berechnungen ein Dämmstoff für die Gefachdämmung ausgewählt, der einen Grenzwert der freien Wassersättigung von 255 kg/m³ besitzt. Als Luftdichtung hat sich die Dampfbremse pro clima [[DA]] als optimal herausgestellt. Sie wird flächig über die Sparren oder einer Schalung verlegt. Die Sparrengefache werden im Idealfall vorher voll ausgedämmt (z. B. mit flexibler Mineralfaserdämmung). Ggf. können die Gefache auch ungedämmt oder teilgedämmt bleiben (siehe Ergebnisdiskussion zu Fall 6). | ||
==== Fall 6: Sanierungslösung mit Überdämmung aus Schaumdämmstoffen ==== | |||
{| align="right" width="300px" style="border-style:solid; border-width:1px; margin: 0px 0px 0px 15px;" class="rahmenfarbe1" | |||
| valign="top" | <br /> [[Bild:BPhys GD 3SS 08 2-1-Regel 6 PU.jpg|center|240px|]] | |||
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| Abb. 21: '''Fall 6''': 3:2 Sanierungslösung mit Überdämmung aus Schaumdämmstoffen (PUR) ohne Luftschicht im Gefach (ohne Schalung) | |||
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| Abb. 22: '''Fall 6''': Wassergehalt (kg/m³) im Auswertungsbereich der Gefachdämmung beispielhaft in der Klimazone HRY 7 | |||
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| valign="top" | <br /> [[Bild:BPhys GD 3SS 08 2-1-Regel 6 PU2.jpg|center|240px|]] | |||
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| Abb. 23: '''Fall 6''': 1:1 Sanierungslösung mit Überdämmung aus Schaumdämmstoffen mit Schalung | |||
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Bauteilaufbau (von innen nach außen) (siehe Abb. 21): | |||
* Bestand: Innenbeplankung (z. B. Gipsbauplatte), [[sd-Wert|s<sub>d</sub>-Wert]] ≥ 0,1 m | |||
* Bestand (optional): Lattung | |||
* Bestand: Sparren, 180 mm | |||
* Vollsparrendämmung mit nicht sorptionsfähigem Dämmstoff ([[Mineralwolle]]: WLZ 035), 180 mm | |||
* Dampfbremsbahn pro clima [[DA]], vollflächig luftdicht verlegt und angeschlossen | |||
* Überdämmung mit Schaumdämmstoff (z. B. WLZ 035), 120 mm | |||
* Unterdeckbahn (ggf. aufkaschiert) | |||
* Konterlattung und Traglattung | |||
* Dachziegel rot | |||
Entspricht dem Dämmdickenverhältnis 3:2 (Vollsparrendämmung : Überdämmung) | |||
Wassergehalt im Auswertungsbereich der Gefachdämmung beispielhaft in der Klimazone HRY 7 (siehe Abb. 22). <br /> | |||
In den Sommermonaten ist der Wassergehalt sehr gering und erreicht Werte bis zu 0,40 kg/m³ im Auswertungsbereich der Mineralfaserdämmung. Nur an wenigen Tagen im Winter ist ein Peak der Auswertungskurve zu erkennen, dessen Höchstwert von 209,10 kg/m³ unterhalb des Grenzwert für den hier gewählten Dämmstoff von 255 kg/m³ liegt. | |||
'''Ergebnisdiskussion zu Fall 6:''' <br /> | |||
Beim vorliegenden Dämmverhältnis von 3:2 von Gefachdämmung zu Überdämmung wird der Grenzwert von 255 kg/m³ in allen 11 HRY-Klimazonen unterschritten. <br /> | |||
Somit stellt sich diese Sanierungsvariante als sicher heraus. <br /> | |||
Befindet sich auf den Sparren (unter der Dampfbremsbahn) eine Vollholzschalung wird der Grenzwert bei o.g. Dämmverhältnis nicht mehr in allen HRY-Klimazonen eingehalten. | |||
Deshalb ist bei einer Vollholzschalung ein Dämmverhältnis (zwischen Gefachdämmung und Überdämmung) von 1:1 zu empfehlen. (siehe Abb. 23) <br /> | |||
Sollten die Gefache nicht oder nur teilweise gedämmt sein (z. B. durch vorhandene Schalung nicht erreichbar) (siehe Abb. 24), ist, ist wichtig, dass die Luftschichten in der | |||
Sparrenebene keine Öffnungen zum Außenbereich haben und somit keine Außenluft einströmen kann. <br /> | |||
Außerdem sollte dann (abweichend von o. g. Berechnungsergebnissen) die Überdämmung mindestens 2/3 der Gesamtdämmwirkung ([[R-Wert]]) erfüllen, um Kondensat in diesem | |||
Luftraum zu vermeiden. Das entspricht dem Dämmverhältnis 1:2 von Gefachdämmung zu | |||
Überdämmung (R-Wert). Bei abweichenden | |||
Randbedingungen muss eine objektbezogene | |||
Bauteilprüfung durchgeführt werden. | |||
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