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Die [[Wärmedämmung]] der Gebäudehülle trennt im winterlichen Klima die warme Innenraumluft mit ihrem hohen Feuchtegehalt von der kalten Außenluft mit geringer absoluter [[Luftfeuchtigkeit|Feuchtigkeit]]. Dringt warme Innenraumluft in das Bauteil ein, kühlt sie sich auf ihrem Weg durch die Konstruktion ab. Aus dem in der Luft enthaltenen Wasserdampf kann dann flüssiges Wasser auskondensieren. Ursächlich für den Ausfall von Wasser ist das physikalische Verhalten der Luft: <br /> | Die [[Wärmedämmung]] der Gebäudehülle trennt im winterlichen Klima die warme Innenraumluft mit ihrem hohen Feuchtegehalt von der kalten Außenluft mit geringer absoluter [[Luftfeuchtigkeit|Feuchtigkeit]]. Dringt warme Innenraumluft in das Bauteil ein, kühlt sie sich auf ihrem Weg durch die Konstruktion ab. Aus dem in der Luft enthaltenen Wasserdampf kann dann flüssiges Wasser auskondensieren. Ursächlich für den Ausfall von Wasser ist das physikalische Verhalten der Luft: <br /> | ||
Warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen als kalte Luft ''(siehe auch: [[Luftfeuchtigkeit]])''. Bei höherer rel. Raumluftfeuchtigkeit (z. B. Neubauten mit 65 %) erhöht sich die | Warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen als kalte Luft ''(siehe auch: [[Luftfeuchtigkeit]])''. Bei höherer rel. Raumluftfeuchtigkeit (z. B. Neubauten mit 65 %) erhöht sich die Taupunkttemperatur und als unmittelbare Folge die Tauwassermenge (siehe Abb. 1 bis 3). <br /> | ||
Tauwasser kann im Bauteil anfallen, wenn die Taupunkttemperatur unterschritten wird und enthaltener Wasserdampf durch [[diffusionsdicht]]ere Bauteilschichten auf der Außenseite nicht aus dem Bauteil heraustrocknen kann. | Tauwasser kann im Bauteil anfallen, wenn die Taupunkttemperatur unterschritten wird und enthaltener Wasserdampf durch [[diffusionsdicht]]ere Bauteilschichten auf der Außenseite nicht aus dem Bauteil heraustrocknen kann. | ||
Das heißt: Bauphysikalisch ungünstig sind Bauteilschichten, die auf der Außenseite der Wärmedämmung diffusionsdichter sind als die Bauteilschichten auf der Innenseite. Sehr problematisch ist es, wenn feuchtwarme Luft durch [[Konvektion|konvektive Ströme]], d. h. infolge von Undichtheiten in der [[Luftdichtung]]sebene, in das Bauteil gelangen kann. <br /> | Das heißt: Bauphysikalisch ungünstig sind Bauteilschichten, die auf der Außenseite der Wärmedämmung diffusionsdichter sind als die Bauteilschichten auf der Innenseite. Sehr problematisch ist es, wenn feuchtwarme Luft durch [[Konvektion|konvektive Ströme]], d. h. infolge von Undichtheiten in der [[Luftdichtung]]sebene, in das Bauteil gelangen kann. <br /> | ||
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'''Tauwasserausfall''' (''Kondenswasser bzw. Kondensat'') tritt also auf, wenn beim Abkühlen der Luft die entsprechende | '''Tauwasserausfall''' (''Kondenswasser bzw. Kondensat'') tritt also auf, wenn beim Abkühlen der Luft die entsprechende Taupunkttemperatur erreicht wird, bzw. bei Überschreiten des Wasserdampfsättigungsdrucks. | ||
Bei der "Norm-Innenraumluft" (20 °C, 50 % rel. [[Luftfeuchtigkeit]] (rel LF)) liegt die | Bei der "Norm-Innenraumluft" (20 °C, 50 % rel. [[Luftfeuchtigkeit]] (rel LF)) liegt die Taupunkttemperatur bei 8,7 °C. | ||
* Aus einem Kubikmeter Luft, der in die [[Konstruktion]] eindringt und auf 0 °C abkühlt kondensieren 3,85 g Wasser (Abb. 1). | * Aus einem Kubikmeter Luft, der in die [[Konstruktion]] eindringt und auf 0 °C abkühlt kondensieren 3,85 g Wasser (Abb. 1). | ||
* Bei Abkühlung auf -5 °C (winterliche Außentemperatur) sind es sogar 5,35 g Wasser (Abb. 2). | * Bei Abkühlung auf -5 °C (winterliche Außentemperatur) sind es sogar 5,35 g Wasser (Abb. 2). | ||
* Bei höherer rel. Raumluftfeuchtigkeit 65 % (z. B. Neubauten) erhöht sich die | * Bei höherer rel. Raumluftfeuchtigkeit 65 % (z. B. Neubauten) erhöht sich die Taupunkttemperatur und als unmittelbare Folge die Tauwassermenge (Abb. 3). | ||
Erhöhte [[Baufeuchte]] kann den [[Wärmedämmwert]] mindern und zu Bauschäden (z. B. [[Schimmel]]) führen. | Erhöhte [[Baufeuchte]] kann den [[Wärmedämmwert]] mindern und zu Bauschäden (z. B. [[Schimmel]]) führen. |