Luftdichtungs-Studie: Unterschied zwischen den Versionen

K
 
(22 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 7: Zeile 7:
: <span style="font-size:120%;>  – Dach, Wand, Decke –  </span>
: <span style="font-size:120%;>  – Dach, Wand, Decke –  </span>


 
  Computergestützte Simulationsberechnung des gekoppelten Wärme- und Feuchtetransports von Dach- und Wandkonstruktionen unter Berücksichtigung der natürlichen Klimabedingungen und innerbaustofflichen Flüssigkeitstransporte.
  Computergestützte Simulationsberechnung des gekoppelten Wärme- und Feuchtetransports  
von Dach- und Wandkonstruktionen unter Berücksichtigung der natürlichen Klimabedingungen und innerbaustofflichen Flüssigkeitstransporte.




Zeile 533: Zeile 531:
|+ id="Ü-id" |  <span style="font-size:130%;">  Ermittlung der Gebrauchstauglichkeit für Bauteile <br> nach Abb. 11 </span>  
|+ id="Ü-id" |  <span style="font-size:130%;">  Ermittlung der Gebrauchstauglichkeit für Bauteile <br> nach Abb. 11 </span>  
|- id="K-id"
|- id="K-id"
|align="center" width="460px" | '''26. Gebrauchstauglichkeit Steildach (40°/ Mineralwolle 035''' (INTELLO 400 mm; DB+ 200 mm) / Holzkirchen) [[Bild:BPhys GD 2Studie 26 Gebrtglk 40-400.jpg|center|400px|26. Gebrauchstauglichkeit Steildach (40°/ Mineralwolle 035 (INTELLO 400 mm; DB+ 200 mm) / Holzkirchen)</small>]]
| width="460px" | '''26. Gebrauchstauglichkeit Steildach 40° <br> (Mineralwolle 035 (INTELLO 400 mm; DB+ 200 mm) / Holzkirchen)''' [[Bild:BPhys GD 2Studie 26 Gebrtglk 40-400.jpg|center|400px|26. Gebrauchstauglichkeit Steildach (40°/ Mineralwolle 035 (INTELLO 400 mm; DB+ 200 mm) / Holzkirchen)</small>]]
|-
|-
| '''27. Gebrauchstauglichkeit Kiesdächer (Mineralwolle 035 (INTELLO 300 mm; DB+ 200 mm) / Holzkirchen)''' [[Bild:BPhys GD 2Studie 27 Gebrtglk Kies 300.jpg|center|400px|27. Gebrauchstauglichkeit Kiesdächer (Mineralwolle 035 (INTELLO 300 mm; DB+ 200 mm) / Holzkirchen)</small>]]
| '''27. Gebrauchstauglichkeit Kiesdächer <br> (Mineralwolle 035 (INTELLO 300 mm; DB+ 200 mm) / Holzkirchen)''' [[Bild:BPhys GD 2Studie 27 Gebrtglk Kies 300.jpg|center|400px|27. Gebrauchstauglichkeit Kiesdächer (Mineralwolle 035 (INTELLO 300 mm; DB+ 200 mm) / Holzkirchen)</small>]]
|-
|-
| '''28. Gebrauchstauglichkeit Gründächer (Mineralwolle 035 (INTELLO 200 mm; DB+ 180 mm) / Holzkirchen)''' [[Bild:BPhys GD 2Studie 28 Gebrtglk Gruen 200.jpg|center|400px|28. Gebrauchstauglichkeit Gründächer (Mineralwolle 035 (INTELLO 200 mm; DB+ 180 mm) / Holzkirchen) </small>]]
| '''28. Gebrauchstauglichkeit Gründächer <br> (Mineralwolle 035 (INTELLO 200 mm; DB+ 180 mm) / Holzkirchen)''' [[Bild:BPhys GD 2Studie 28 Gebrtglk Gruen 200.jpg|center|400px|28. Gebrauchstauglichkeit Gründächer (Mineralwolle 035 (INTELLO 200 mm; DB+ 180 mm) / Holzkirchen) </small>]]
|}
|}
Neben dem Bauschadens-Freiheits-Potenzial ist es weiterhin entscheidend, welche Feuchtigkeitsgehalte sich im Bauteil im Gebrauchszustand einstellen. Bei einer feuchtetechnischen Bemessung wird zunächst ermittelt, welche Schichten im Bauteil einer kritischen Betrachtung unterzogen werden müssen. Im Regelfall sind diese Schichten außen angeordnete Holzschalungen oder Holzwerkstoffplatten (OSB- oder 3-Schicht-Platten). Sind diese identifiziert werden instationäre Berechnungen durchgeführt und das Bauteil im Bemessungsprozess erforderlichenfalls so lange durch eine wachsende Zusatzdämmung oberhalb der Tragkonstruktion ergänzt bis sich die Feuchtegehalte in der oder den kritischen Schichten unterhalb von zulässigen Werten einstellen.
Neben dem Bauschadens-Freiheits-Potenzial ist es weiterhin entscheidend, welche Feuchtigkeitsgehalte sich im Bauteil im Gebrauchszustand einstellen. Bei einer feuchtetechnischen Bemessung wird zunächst ermittelt, welche Schichten im Bauteil einer kritischen Betrachtung unterzogen werden müssen. Im Regelfall sind diese Schichten außen angeordnete Holzschalungen oder Holzwerkstoffplatten (OSB- oder 3-Schicht-Platten). Sind diese identifiziert werden instationäre Berechnungen durchgeführt und das Bauteil im Bemessungsprozess erforderlichenfalls so lange durch eine wachsende Zusatzdämmung oberhalb der Tragkonstruktion ergänzt bis sich die Feuchtegehalte in der oder den kritischen Schichten unterhalb von zulässigen Werten einstellen.
Zeile 578: Zeile 576:
=== Flankendiffusion ===
=== Flankendiffusion ===
{|align="right" width="460px" style="border-style:solid; border-width:1px; margin: 0px 0px 0px 20px; padding: 5px 5px 5px 5px;" class="rahmenfarbe1" id="ganz_oben"  
{|align="right" width="460px" style="border-style:solid; border-width:1px; margin: 0px 0px 0px 20px; padding: 5px 5px 5px 5px;" class="rahmenfarbe1" id="ganz_oben"  
|+ id="Ü-id" | '''2-dimensionale Berechnung der Wärme- und Feuchteströme mit WUFI 2D'''
|+ id="Ü-id" | <span style="font-size:130%;">  2-dimensionale Berechnung der <br> Wärme- und Feuchteströme mit WUFI 2D </span>
|- id="K-id"
|- id="K-id"
| '''29. Konstruktionsaufbau: Einbindende Wand'''
| '''29. Konstruktionsaufbau: Einbindende Wand'''
|-
|-
| style="border-bottom:solid; border-width:1px; border-color:#aaaaaa;" | [[Bild:BPhys_GD_2Studie_26_komstruktionsaufbau.jpg|center|400px|]] <br />
| [[Bild:BPhys_GD_2Studie_26_komstruktionsaufbau.jpg|center|400px|]] <br> <br>
|-
|-
| '''30. Feuchteerhöhung mit einer [[PE]]-Folie <br /> &nbsp; &nbsp; &nbsp; ⇒ Auffeuchtung = Bauschaden'''
| '''30. Feuchteerhöhung mit einer [[PE]]-Folie <br> &nbsp; &nbsp; &nbsp; ⇒ Auffeuchtung = Bauschaden''' <br> <br>
|-
|-
| &nbsp; &nbsp; &nbsp; '''Feuchtereduzierung mit der [[INTELLO]] <br /> &nbsp; &nbsp; &nbsp; ⇒ Austrocknung = [[Bauschadensfreiheit]]'''
| &nbsp; &nbsp; &nbsp; '''Feuchtereduzierung mit der [[INTELLO]] <br /> &nbsp; &nbsp; &nbsp; ⇒ Austrocknung = [[Bauschadensfreiheit]]'''
|-
|-
| style="border-bottom:solid; border-width:1px; border-color:#aaaaaa;" | [[Bild:BPhys_GD_2Studie_27_Flankendiffusion.jpg|center|400px|]] <br />
| [[Bild:BPhys_GD_2Studie_27_Flankendiffusion.jpg|center|400px|]] <br />
|-
|-
| height="60px" align="center" style="background:#CD071E; border: 2px solid #CD071E; color: #FFF;" |'''Ansteigender Feuchtegehalt im Bauteil mit <br /> PE-Folie s<sub>d</sub>-Wert = 100 m konstant'''
| height="60px" align="center" style="background:#CD071E; border: 2px solid #CD071E; color: #FFF;" |'''Ansteigender Feuchtegehalt im Bauteil mit <br /> PE-Folie s<sub>d</sub>-Wert = 100 m konstant'''
Zeile 612: Zeile 610:


==== Wandkonstruktionen ====
==== Wandkonstruktionen ====
{{{TabH1/2 r}} Temperaturverläufe Wand, Putzfassade hell
{|align="right" width="460px" style="border-style:solid; border-width:1px; margin: 0px 0px 0px 20px; padding: 5px 5px 5px 5px;" class="rahmenfarbe1" id="ganz_oben"
|-
|+ id="Ü-id" |  <span style="font-size:130%;"> Temperaturverläufe Wand, Putzfassade hell </span>
|- id="K-id"
| colspan="2" align="center" width="600px" | '''Holzkirchen'''
| colspan="2" align="center" width="600px" | '''Holzkirchen'''
|-
|-
| 31. Wandtemperatur Nordseite [[Bild:BPhys GD 2Studie 31 Wandtemp N Holzk.jpg|center|240px|31. Wandtemperatur Nordseite]]
| '''31. Wandtemperatur Nordseite''' [[Bild:BPhys GD 2Studie 31 Wandtemp N Holzk.jpg|center|260px|31. Wandtemperatur Nordseite]]
| 32. Wandtemperatur Südseite [[Bild:BPhys GD 2Studie 32 Wandtemp S Holzk.jpg|center|240px|32. Wandtemperatur Südseite]]
| '''32. Wandtemperatur Südseite''' [[Bild:BPhys GD 2Studie 32 Wandtemp S Holzk.jpg|center|260px|32. Wandtemperatur Südseite]]
|-
|-
|  colspan="2" align="center" | '''Davos'''
|  colspan="2" align="center" | <br> '''Davos'''
|-
|-
| 33. Wandtemperatur Nordseite [[Bild:BPhys GD 2Studie 33 Wandtemp N Davos.jpg|center|240px|33. Wandtemperatur Nordseite]]
| '''33. Wandtemperatur Nordseite''' [[Bild:BPhys GD 2Studie 33 Wandtemp N Davos.jpg|center|260px|33. Wandtemperatur Nordseite]]
| 34. Wandtemperatur Südseite [[Bild:BPhys GD 2Studie 34 Wandtemp S Davos.jpg|center|240px|34. Wandtemperatur Südseite]]
| '''34. Wandtemperatur Südseite''' [[Bild:BPhys GD 2Studie 34 Wandtemp S Davos.jpg|center|260px|34. Wandtemperatur Südseite]]
|}
|}
Wandkonstruktionen erfahren durch ihre senkrechte Ausrichtung eine geringere Erwärmung durch die Sonne als Dächer. Daher ist das [[Rücktrocknungspotenzial]] geringer. Im Regelfall sind Wände im Gegensatz zu Dächern außenseitig nicht diffusionsdicht. Es werden keine Bitumenbahnen verwendet, da im Gegensatz z. B. zu [[Flachdach|Flachdächer]]n und [[Gründach|Gründächer]]n keine hohen Anforderungen an die Wasserdichtheit bestehen. <br />
Wandkonstruktionen erfahren durch ihre senkrechte Ausrichtung eine geringere Erwärmung durch die Sonne als Dächer. Daher ist das [[Rücktrocknungspotenzial]] geringer. Im Regelfall sind Wände im Gegensatz zu Dächern außenseitig nicht diffusionsdicht. Es werden keine Bitumenbahnen verwendet, da im Gegensatz z. B. zu [[Flachdach|Flachdächer]]n und [[Gründach|Gründächer]]n keine hohen Anforderungen an die Wasserdichtheit bestehen. <br />
Zeile 637: Zeile 636:
=== Konstruktionen ===
=== Konstruktionen ===
{|align="right" width="460px" style="border-style:solid; border-width:1px; margin: 0px 0px 0px 20px; padding: 5px 5px 5px 5px;" class="rahmenfarbe1" id="ganz_oben"  
{|align="right" width="460px" style="border-style:solid; border-width:1px; margin: 0px 0px 0px 20px; padding: 5px 5px 5px 5px;" class="rahmenfarbe1" id="ganz_oben"  
|+ id="Ü-id" | '''Voraussetzung für die Wirkung feuchtevariabler Dampfbremsen'''
|+ id="Ü-id" | <span style="font-size:130%;"> Voraussetzung für die Wirkung <br> feuchtevariabler Dampfbremsen </span>
|- id="K-id"
|- id="K-id"
| '''35. Innenseitig dürfen sich nur diffusionsoffene Bauteilschichten befinden, um eine Austrocknung von Feuchtigkeit durch die Rückdiffusion zum Innenraum nicht zu behindern.'''
| '''35. Innenseitig dürfen sich nur diffusionsoffene Bauteilschichten befinden, um eine Austrocknung von Feuchtigkeit durch die Rückdiffusion zum Innenraum nicht zu behindern.'''
Zeile 682: Zeile 681:
Konstruktionen mit außenseitig diffusionsdichtem Aufbau, z. B. Bitumenbahnen, [[Flachdach|Flachdächer]] und [[Gründach|Gründächer]] sowie Dächer mit Blecheindeckungen, verringern die bauphysikalischen Sicherheiten des Bauteils. <br />
Konstruktionen mit außenseitig diffusionsdichtem Aufbau, z. B. Bitumenbahnen, [[Flachdach|Flachdächer]] und [[Gründach|Gründächer]] sowie Dächer mit Blecheindeckungen, verringern die bauphysikalischen Sicherheiten des Bauteils. <br />
[[Vollholzschalung]]en bieten höhere Sicherheiten als [[Holzwerkstoffplatte]]n (z. B. [[OSB]]), da Holz einen feuchtevariablen Diffusionswiderstand hat und kapillar leitend ist. <br />  
[[Vollholzschalung]]en bieten höhere Sicherheiten als [[Holzwerkstoffplatte]]n (z. B. [[OSB]]), da Holz einen feuchtevariablen Diffusionswiderstand hat und kapillar leitend ist. <br />  
Die INTELLO-Linie bietet durch die große Feuchtevariabilität ein sehr hohes Sicherheitspotenzial, auch bei [[Holzwerkstoff]]en.
Die INTELLO-Linie bietet durch die große Feuchtevariabilität ein sehr hohes Sicherheitspotenzial.


=== Steildachkonstruktionen ===
=== Steildachkonstruktionen ===
Zeile 704: Zeile 703:
Für Holzrahmenbau-Wandkonstruktionen mit [[WDVS|WDV-Systemen]] aus Schaumdämmstoffen oder für Innendämmungen von Konstruktionen aus Mauerwerk oder Beton können die feuchtevariablen Dampfbremsen ebenfalls eingesetzt werden. Für die feuchtetechnische Bewertung muss muss ein Bauphysiker beauftragt werden. Die technische Hotline von pro clima kann hier ebenfalls Unterstützung bieten.
Für Holzrahmenbau-Wandkonstruktionen mit [[WDVS|WDV-Systemen]] aus Schaumdämmstoffen oder für Innendämmungen von Konstruktionen aus Mauerwerk oder Beton können die feuchtevariablen Dampfbremsen ebenfalls eingesetzt werden. Für die feuchtetechnische Bewertung muss muss ein Bauphysiker beauftragt werden. Die technische Hotline von pro clima kann hier ebenfalls Unterstützung bieten.


{{Hinweis_TechnikHotline_flach}}<br clear="all" />
<br clear="all" />


=== Qualitätssicherung ===
=== Qualitätssicherung ===
Zeile 726: Zeile 725:
Die intelligente Funktionsweise von allen Bahnen der INTELLO-Linie und der DB+ unterstützt diese Sicherheitsregel und ermöglicht die Realisation von besonders sicheren Konstruktionen.
Die intelligente Funktionsweise von allen Bahnen der INTELLO-Linie und der DB+ unterstützt diese Sicherheitsregel und ermöglicht die Realisation von besonders sicheren Konstruktionen.
}}
}}
{{Hinweis_TechnikHotline_flach}}
<div style="clear: both;"></div>


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
Zeile 740: Zeile 743:
<ref name="Qu_10">WTA-Merkblatt 6-8: ''Feuchtetechnische Bewertung von Holzbauteilen – Vereinfachte Nachweise und Simulation''; Fraunhofer IRB-Verlag; 08/2016</ref>
<ref name="Qu_10">WTA-Merkblatt 6-8: ''Feuchtetechnische Bewertung von Holzbauteilen – Vereinfachte Nachweise und Simulation''; Fraunhofer IRB-Verlag; 08/2016</ref>
</references>
</references>
<br>
Stand: 12-2025


== Download dieser Studie ==
== Download dieser Studie ==