Wandheizungen sind wie Decken- oder Fußbodenheizungen Flächenheizungssysteme, die mit Niedertemperatur betrieben werden. Sie kommen sowohl im Neubaubereich als auch in der Altbausanierung zum Einsatz. Im Altbaubereich gelten sie primär als ein Baustein zur energetischen Verbesserung der Gebäude. Um den Wohnkomfort der alten Gebäude den Ansprüchen der heutigen Zeit anzupassen und den Energieverbrauch zu senken, gilt es auch die Heizungstechnik zu optimieren: Heizungsanlagen im Niedertemperaturbereich im Zusammenspiel mit Flächenheizungen sind inzwischen Standard.
Wandheizungen arbeiten nach dem Strahlungsprinzip, vergleichbar mit den Sonnenstrahlen oder einem Kachelofen. Die Infrarotstrahlung der Wandheizung erwärmt dabei vor allem die raumumschließenden Flächen und die im Raum befindlichen Objekte und sorgt so für eine gleichmäßige Wärmeverteilung im Raum. Dieses Wirkprinzip erweist sich als sehr angenehm für den Menschen und hat zusätzlich bauphysikalische Vorteile.

Vorteile der Wandheizung:

  • Durch die Anhebung der Oberflächentemperatur wird die Anlagerung von Feuchtigkeit aufgrund von Kondensation an den Außenwänden verhindert. So wird einer möglichen Schimmelbildung vorgebeugt.
  • Außerdem können Heizkosten eingespart werden. Das Wärmeempfinden hängt von der operativen Temperatur, dem Mittelwert aus Lufttemperatur und der durchschnittlichen Oberflächentemperatur der raumumfassenden Flächen ab. Je kälter die Oberflächentemperatur der Wände, desto wärmer muss die Raumtemperatur sein, um sich noch behaglich zu fühlen. Bei einer Erhöhung der Oberflächentemperatur ist daher eine Senkung der Raumtemperatur möglich. Dadurch werden u.a. Energieverluste durch Lüftungsvorgänge reduziert. Das Absenken der Raumlufttemperatur um ein Grad Celsius ermöglicht eine Heizkostenersparnis von bis zu 6 %.
  • Ein weiteres Plus der Wandheizung zeigt sich, wenn die Außenwände mit einer kapillar leitfähigen Innendämmung versehen werden. Hier übernimmt die Wandheizung eine Sicherheitsfunktion, indem sie dafür sorgt, dass die Konstruktion trocken bleibt und somit ihren optimalen Dämmwert erzielt.
  • Gebäude mit herkömmlichen Heizkörpern werden durch das Prinzip der Konvektion beheizt. Kalte Luft erwärmt sich an den Heizkörpern und steigt nach oben. Dort kühlt sie sich wieder ab und fällt zu Boden, so dass eine permanente Luftzirkulation stattfindet. Diese Luftwalze bringt einige Nachteile mit sich: Zum einen wird die Luftbewegung als negativ empfunden (Zugluft), zum anderen werden mit der Luft auch Partikel wie z.B. Hausstaub transportiert. Ein weiterer Nachteil ist die ungleiche Wärmeverteilung im Raum, unter der Decke ist es warm, nach unten wird es immer kälter. Die Wandheizung hingegen nutzt das Prinzip der Wärmestrahlung. Hierbei wird die Wärme direkt in Form von elektromagnetischen Wellen abgestrahlt, so dass die Luftzirkulation entfällt und eine gleichmäßige Wärmeverteilung im Raum vorliegt. So kann auch bei hohen Räumen ein behagliches Raumklima geschaffen werden.
  • Ein weiteres Plus ist die Gestaltungsfreiheit, die durch den Einsatz der Wandheizung entsteht. Die Heizung verschwindet im Wandaufbau, so dass die Raumstruktur nicht gestört wird.

Wandheizung kann zum einen als wasserführendes System und zum anderen als elektrisches System eingebaut werden. Die größte Verbreitung hat das wasserführende System, das elektrische hingegen wird vorzugsweise in saisonal genutzten Räumen eingesetzt, da die Beheizung durch Strom meist kostenintensiver ist.

Die WEM Wandheizungssysteme gibt es als elektrische und als wasserführende Systeme. Das elektrische ist als Trockenbausystem erhältlich, welches für spezielle Anwendungsgebiete vorgesehen ist.

Die wasserführenden Systeme basieren auf einem sauerstoffdichten Metallverbundrohr und werden als Nasssystem zum Verputzen und als Trockenbausystem angeboten.

WEM Wandheizung Nasssystem Beim Nasssystem werden die Wandheizungsrohre mit speziellen Kalk- oder Lehmputzen eingeputzt. Bei beiden Putzarten haben sich die raumklimatischen und verarbeitungstechnischen Vorteile sowie ihre gute Wärmeleitung bewährt. WEM Wandheizung Trockenbauelemente Beim Trockenbausystem werden fertige Wandheizungsplatten eingesetzt. Diese Trockenbauelemente bestehen aus einer Lehmbauplatte, in der das Wandheizungsrohr eingebettet ist. Sie werden auf dem tragfähigen Untergrund befestigt und dünnlagig verputzt.

Vorteil: Es wird keine zusätzliche Baufeuchte in den Baukörper eingebracht.


Flächenbedarf

Durch geprüfte Leistungsdaten der Wandheizungssysteme und eine genaue Kalkulation wird errechnet, wieviel Wand- oder Deckenfläche als Heizfläche notwendig ist. So wird beispielsweise bei einem Altbau, der nur moderat gedämmt ist, oftmals nur ca. 1/3 der Grundfläche als Wandheizungsfläche benötigt.

Platzierung

n der Altbausanierung wird die Wandheizung in der Regel auf die Innenseite der Außenwände angebracht. So kann die Wandheizung hier neben der Erwärmung des Raumes noch bauphysikalische Vorteile erfüllen:

  • In Kombination mit einer Innendämmung wird die Konstruktion trocken gehalten
  • in die Außenwand einbindende Balkenköpfe können geschützt werden, indem sie mit Heizschlaufen direkt temperiert werden.

Ein weiteres Plus ist die Anhebung der Oberflächentemperatur auf den Außenwänden, so dass diese nicht mehr als „Kälte abstrahlend“ empfunden werden.

Bei Neubauten oder auch von außen gedämmten Altbauten ist die Platzierung der Wandheizung sowohl auf den Innen- als auch auf den Außenwänden möglich. Hier können die Heizflächen je nach Behaglichkeitsanspruch an die Bedürfnisse der Bewohner optimal angepasst und geplant werden.


Quelle