AgBB: Gesundheitliche Bewertung der Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC und SVOC) aus Bauprodukten (2012*)

Letzte Änderung: 06.03.2013
*Der AgBB beschloss in seiner Sitzung am 20.2.2008, dass bei Veröffentlichung von überarbeiteten Neufassungen des AgBB-Schemas sowie auch der aktualisierten NIK-Werte-Listen die jeweils alten Fassungen noch ein Jahr weiter gelten sollen. Dies wurde beschlossen, um den betroffenen Herstellern von Bauprodukten ausreichend Zeit zur Anpassung ihrer Produkte an die neuen Anforderungen zu geben.
Wichtiger Hinweis 2010: Diese Übergangsregelung gilt nicht für den neuen NIK-Wert von Naphthalin.

Bauprodukte können eine bedeutsame Quelle für die Belastung der Innenraumluft durch flüchtige organische Verbindungen (VOC) darstellen. Um die Grundlage für eine einheitliche und nachvollziehbare gesundheitliche Bewertung von Bauprodukten in Deutschland bereitzustellen, hat der "Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten" (AgBB) Prüfkriterien erarbeitet und daraus ein Bewertungsschema für VOC-Emissionen aus innenraumrelevanten Bauprodukten entwickelt. Das Bewertungsschema setzt gesundheitsbezogene Qualitätsmaßstäbe für die zukünftige Herstellung von Bauprodukten für den Innenraum und soll die Entwicklung besonders emissionsarmer Produkte unterstützen.

Die Vorgehensweise bei der Produktprüfung, ihre Hintergründe und Bewertung mit den 177 NIK-Werten finden Sie ausführlich erläutert im

NIK-Werte:
Die Hilfsgrößen der gesundheitsbezogenen Einzelstoffbewertung bei der Produktemission, die sog. NIK-Werte werden in jährlichem oder längerem Turnus aktualisiert. Um Missinterpretationen vorzubeugen werden sie nur innerhalb des kompletten Textes des AgBB-Bewertungsschemas veröffentlicht. Die Aktualität ist an der Jahreszahl sichtbar. In der Bearbeitungsliste PDF / 8 KB finden Sie die zur Zeit diskutierten oder bereits beschlossenen Änderungen zu Ihrer Information vor dem nächsten Update. Für noch nicht gelistete Stoffe besteht die Möglichkeit, die Ableitung eines NIK-Wertes beim AgBB unter Vorlage vorhandener Daten zu beantragen siehe UBA-Website. Das Gleiche gilt für begründete Anträge auf Änderung eines bestehenden NIK-Wertes.

Der Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten:
Der AgBB wurde 1997 von der Länderarbeitsgruppe "Umweltbezogener Gesundheitsschutz" (LAUG) der Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesgesundheitsbehörden (AOLG) ins Leben gerufen. Vertreten sind im AgBB neben den Ländergesundheitsbehörden auch das Umweltbundesamt (UBA), das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt), die Bauministerkonferenz – die Konferenz der für Städtebau, Bau- und Wohnungswesen zuständigen Minister und Senatoren der Länder (ARGEBAU), die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und der Koordinierungsausschuss 03 für Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz des Normenausschusses Bauwesen im DIN (DIN-KOA 03). Die Geschäftsstelle des AgBB ist im Umweltbundesamt im Fachgebiet II 1.3 Gesundheitsbezogene Exposition, Innenraumhygiene angesiedelt.
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Der AgBB beschloss in seiner Sitzung am 20.2.2008, dass bei Veröffentlichung von überarbeiteten Neufassungen des AgBB-Schemas sowie auch der aktualisierten NIK-Werte-Listen die jeweils alten Fassungen noch ein Jahr weiter gelten sollen. Dies wurde beschlossen, um den betroffenen Herstellern von Bauprodukten ausreichend Zeit zur Anpassung ihrer Produkte an die neuen Anforderungen zu geben.

Fachgespräche

Im Mai 2001 fand ein 1. Fachgespräch mit den betroffenen Kreisen zur Einführung in die Emissionsmessung von Bauprodukten statt. Zum Austausch der Erfahrungen, die in der Einführungsphase des AgBB-Bewertungsschemas in 2002 bis 2004 gewonnen wurden, fand am 25. November 2004 ein 2. Fachgespräch im Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) statt, an dem 70 VertreterInnen aus Industrie, Hersteller- und Verbraucherverbänden, Messinstituten, Behörden und Ministerien teilnahmen.

Im Juni 2007 fand im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft eine zweitägige internationale Konferenz zu "Construction Products and Indoor Air Quality" in Berlin statt. Über 100 Teilnehmer aus 16 Ländern haben die bisherigen Erfahrungen mit der Verbesserung der Innenraumluftqualität, verschiedenen emissionsbezogenen Gütekennzeichnungen und Strategien zur Produktoptimierungen diskutiert und den Bedarf einer europäischen Harmonisierung im Bereich Bauproduktemissionen betont.

Der AgBB hat seit Einführung des Bewertungsschemas für VOC-Emissionen aus Bauprodukten geplant, auch die von Bauprodukten ausgehenden Gerüche im Beurteilungsverfahren zu berücksichtigen. In den vergangenen Jahren wurde die Methodik für die Messung von Gerüchen erarbeitet, standardisiert und jetzt in der ISO 16000-28 bereitgestellt. In einer Pilotphase soll nun im Verbund mit den Herstellern erprobt werden, inwieweit mit diesem Know-how eine Geruchsbewertung von Bauprodukten vorgenommen werden kann. Bevor diese Pilotphase beginnt, wurde am 5. Dezember 2011 in einem 1. Fachgespräch zur Geruchsprüfung bei Bauprodukten im DIBt mit den Verbänden, Hersteller, Messinstitutionen, Behörden und Wissenschaftlern über die vorhandenen Erfahrungen bei der Erfassung und Bewertung von Gerüchen aus Bauprodukten diskutiert, um so eine gemeinsame und zielgerichtete Plattform für die Pilotphase zu schaffen.

Quelle


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