Asbest

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Auszug aus: Leitfaden für die Innenraumlufthygiene in Schulgebäuden - Im Wesentlichen lassen sich die Aussagen auf andere Innenräume übertragen


Asbest

Asbesthaltige Bauprodukte wurden auch in Schulgebäuden noch bis in die 1980er-Jahre eingesetzt, wobei zwischen Asbestzementprodukten (mit einem Asbestanteil von ca. 15 Gew.-%) und schwach gebundenen Asbestprodukten (z. B. Spritzasbest, mit einem Asbestanteil von mehr als 60 Gew.-%) unterschieden wird. Asbestzementprodukte wurden als Dach- und Fassadenplatten, Fensterbretter oder Blumenkästen, Wasserleitungsrohre und für Zwischenwände (Leichtbauwände) eingesetzt. Spritzasbeste wurden bevorzugt aus Feuerschutzgründen in Klimaanlagen und Schachtsystemen eingesetzt.

Durch Alterungsprozesse und nach jahrelanger Nutzung der Gebäude kommt es zum allmählichen Freisetzen von Fasern. Besonders in Klimaschachtsystemen, die mit Asbest ausgespritzt worden waren, konnten die freigesetzten Fasern mit dem Luftstrom direkt in angrenzende Räume gelangen.

Asbest wird als bekanntermaßen krebserzeugend für den Menschen eingestuft. Das Einatmen von Asbestfeinstaub kann hauptsächlich drei Erkrankungen hervorrufen:

  1. Asbestose: Punktuelle Verhärtungen des Lungengewebes.
  2. Lungenkrebs, häufig in Verbindung mit Asbestose, Latenzzeit (Zeit bis zum Auftreten der Erkrankung) 20–30 Jahre, Raucher sind besonders betroffen.
  3. Krebs des Rippen-/Bauchfells ( Mesotheliom), Latenzzeit 30–40 Jahre.

Diese durch Asbest bedingten Erkrankungen traten besonders bei Arbeitnehmern in der Asbestindustrie auf, an deren Arbeitsplätzen bis zu 100 Mio. Asbestfasern /m³ Luft gemessen wurden.

Die Bewertung und Sanierungsentscheidung für schwach gebundene Asbestprodukte in Gebäuden erfolgt grundsätzlich nicht durch Luftmessungen, sondern anhand der bauaufsichtlich eingeführten Asbest-Richtlinie aus dem Jahr 1996, in der nach einem Punktesystem die Sanierungsbedürftigkeit und deren Dringlichkeit ermittelt wird. Fasermessungen in der Luft werden erst zur Erfolgskontrolle der getroffenen Maßnahmen veranlasst.


Quelle


Siehe auch