Behelfsdeckung Behelfsabdichtung: Unterschied zwischen den Versionen

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Zusammenfassung laut Begriffsdefinition vom [[ZVDH]] im "[[Merkblatt für Unterdächer, Unterdeckungen und Unterspannungen / 1]]" vom 01-2010:
Eine Behelfsdeckung oder Behelfsabdichtung dient dem temporären Witterungsschutz der Dachkonstruktion während der Bauzeit.


===Behelfsdeckungen===
Behelfsdeckungen können bei besonders schützenswerten Konstruktionen (z. B. ausgebautes Dachgeschoss) erforderlich sein. <br />
Die Erfordernis für Behelfsdeckungen besteht ggf. auf zu Wohnzwecken genutzen / wärmegedämmten Dächern.
Behelfsdeckungen können durch Abplanen, Einhausen oder durch regensichernde Zusatzmaßnahmen ([[Unterspannung]]en, [[Unterdeckung]]en oder [[Unterdach|Unterdächer]]) geschaffen werden.  
* Die Schaffung von Behelfsdeckungen kann erfolgen durch Abplanen, Einhausen oder regensichernde Zusatzmaßnahmen.<br /> Diese Aussage weist, darauf hin, dass Behelfsdeckungen grundsätzlich als '''temporäre Maßnahme''' angesehen werden. 
* [[Unterdach|Unterdächer]] können die Funktion der Behelfsdeckungen erfüllen.
* [[Unterdeckung]]en und [[Unterspannung]]en können das Kriterium "Behelfsdeckung" erfüllen, wenn sie vorübergehend den regensichernden Schutz übernehmen können.


Zu beachten ist, dass ganz allgemein eine Behelfsdeckung nicht die Regensicherheit bieten kann, wie ein fertig eingedecktes Dach in Einheit mit einer regensichernden Zusatzmaßnahme darunter. Das hängt z. B. damit zusammen, dass Anschlüsse nur behelfsmäßig hergestellt werden können und Nageldurchdringungen in der wasserführenden Ebene vorhanden sind. Die Regenbelastung der Behelfsdeckung ist ungleich höher, als später die der regensichernden Zusatzmaßnahme im eingedeckten Zustand. Die Behelfsdeckung stellt also bestimmungsgemäß eine behelfsmäßige Maßnahme während der Bauzeit dar.


;Mit anderen Worten:
[[Unterdeckbahn|Unterdeck-]] und [[Unterspannbahn]]en gelten per se nicht als Behelfsdeckung. Diese Bahnen '''können''' aber bei entsprechenden Nachweisen und Systemfreigaben als Behelfsdeckung dienen. So sind Nachweise zu erbringen für: Widerstand gegen Schlagregen und • erhöhte Anforderungen an die Alterung. <br />
[[Unterdeckbahn|Unterdeck-]] und [[Unterspannbahn]]en gelten per se nicht als Behelfsdeckung, sondern sind zunächst rein regensichernde Zusatzmaßnahmen unterhalb der eigentlichen [[Dachdeckung]]. Diese Bahnen '''können''' aber bei entsprechend zusätzlichen Nachweisen und Systemfreigaben als Behelfsdeckung dienen. So sind Nachweise zu erbringen für:
Herstellerseits sind herauszugeben: Angaben zur [[Freibewitterung]]szeit (unter Zusicherung der Materialeigenschaften) und • geeignetes Systemzubehör.
* Widerstand gegen Schlagregen  
 
* erhöhte Anforderungen an die Alterung  
=== Planungshinweise ===
Herstellerseits sind herauszugeben:
Für Behelfsdeckungen im Sinne des ZVDH gelten im Sinne des ZVDH-Regelwerkes die folgenden Mindestdachneigungen:
* Angaben zur [[Freibewitterung]]szeit, unter Zusicherung der Materialeigenschaften
 
* geeignetes Systemzubehör.
* Dachziegel / Dachsteine <br />
: 14°: [[SOLITEX MENTO-Familie]] <br />
: 10°: [[SOLITEX WELDANO 3000]] <br />
:: &nbsp; [[SOLITEX QUANTHO 3000 connect]] (bis 13° mit Nageldichtband, ab 14° ohne Nageldichtband möglich)
 
* Andere geeignete Dacheindeckungen
: 3°: [[SOLITEX WELDANO 3000]]
 
Stöße und Nähte müssen entsprechend der pro clima Einsatz- und Verarbeitungsempfehlungen regensicher verklebt / verschweißt und die Nageldurchdringungen im Bereich der Konterlatten durch das Nageldichtband pro clima [[TESCON NAIDECK]] oder der nageldichtenden Funktion der Bahn ([[SOLITEX QUANTHO 3000 connect]]) abgedichtet werden (unabhängig von der erforderlichen regensichernden Zusatzmaßnahme nach ZVDH-Regelwerk im eingedeckten Zustand).
 
Anschlüsse und Durchdringungen sind regensicher herzustellen. <br />
Dies kann bei Verwendung der SOLITEX MENTO Unterdeck- und Unterspannbahnen z. B. durch [[ROFLEX]] Rohrmanschetten für Rohrdurchdringungen, Allround-Klebeband [[TESCON VANA]] an glatte Untergründe (z. B. Dachfensterrahmen) oder dem Anschlusskleber [[ORCON F]] an raue, mineralische Untergründe (z. B. Schornstein) erfolgen. <br />
Bei Verwendung der [[SOLITEX WELDANO 3000]], können Durchdringungen mit homogen verschweißbaren Formteilen (z. B. [[WELDANO ROFLEX]] oder [[WELDANO INVEX]]) hergestellt werden. In Bereichen, wo stehendes Wasser auftreten könnte (z. B. oberhalb von Dachfenstern oder Schornsteinen), sind entsprechende Wasserabweiser (z. B. Folienrinnen) vorzusehen, um anfallendes Wasser gezielt in den ungestörten Bereich abzuführen. <br />
 
Die maximale Dauer für den Einsatz als Behelfsdeckung, ist den technischen Informationen zu den jeweiligen Bahnen zu entnehmen.





Aktuelle Version vom 3. Mai 2024, 09:43 Uhr

Eine Behelfsdeckung oder Behelfsabdichtung dient dem temporären Witterungsschutz der Dachkonstruktion während der Bauzeit.

Behelfsdeckungen können bei besonders schützenswerten Konstruktionen (z. B. ausgebautes Dachgeschoss) erforderlich sein.
Behelfsdeckungen können durch Abplanen, Einhausen oder durch regensichernde Zusatzmaßnahmen (Unterspannungen, Unterdeckungen oder Unterdächer) geschaffen werden.

Zu beachten ist, dass ganz allgemein eine Behelfsdeckung nicht die Regensicherheit bieten kann, wie ein fertig eingedecktes Dach in Einheit mit einer regensichernden Zusatzmaßnahme darunter. Das hängt z. B. damit zusammen, dass Anschlüsse nur behelfsmäßig hergestellt werden können und Nageldurchdringungen in der wasserführenden Ebene vorhanden sind. Die Regenbelastung der Behelfsdeckung ist ungleich höher, als später die der regensichernden Zusatzmaßnahme im eingedeckten Zustand. Die Behelfsdeckung stellt also bestimmungsgemäß eine behelfsmäßige Maßnahme während der Bauzeit dar.

Unterdeck- und Unterspannbahnen gelten per se nicht als Behelfsdeckung. Diese Bahnen können aber bei entsprechenden Nachweisen und Systemfreigaben als Behelfsdeckung dienen. So sind Nachweise zu erbringen für: • Widerstand gegen Schlagregen und • erhöhte Anforderungen an die Alterung.
Herstellerseits sind herauszugeben: • Angaben zur Freibewitterungszeit (unter Zusicherung der Materialeigenschaften) und • geeignetes Systemzubehör.

Planungshinweise

Für Behelfsdeckungen im Sinne des ZVDH gelten im Sinne des ZVDH-Regelwerkes die folgenden Mindestdachneigungen:

  • Dachziegel / Dachsteine
14°: SOLITEX MENTO-Familie
10°: SOLITEX WELDANO 3000
  SOLITEX QUANTHO 3000 connect (bis 13° mit Nageldichtband, ab 14° ohne Nageldichtband möglich)
  • Andere geeignete Dacheindeckungen
3°: SOLITEX WELDANO 3000

Stöße und Nähte müssen entsprechend der pro clima Einsatz- und Verarbeitungsempfehlungen regensicher verklebt / verschweißt und die Nageldurchdringungen im Bereich der Konterlatten durch das Nageldichtband pro clima TESCON NAIDECK oder der nageldichtenden Funktion der Bahn (SOLITEX QUANTHO 3000 connect) abgedichtet werden (unabhängig von der erforderlichen regensichernden Zusatzmaßnahme nach ZVDH-Regelwerk im eingedeckten Zustand).

Anschlüsse und Durchdringungen sind regensicher herzustellen.
Dies kann bei Verwendung der SOLITEX MENTO Unterdeck- und Unterspannbahnen z. B. durch ROFLEX Rohrmanschetten für Rohrdurchdringungen, Allround-Klebeband TESCON VANA an glatte Untergründe (z. B. Dachfensterrahmen) oder dem Anschlusskleber ORCON F an raue, mineralische Untergründe (z. B. Schornstein) erfolgen.
Bei Verwendung der SOLITEX WELDANO 3000, können Durchdringungen mit homogen verschweißbaren Formteilen (z. B. WELDANO ROFLEX oder WELDANO INVEX) hergestellt werden. In Bereichen, wo stehendes Wasser auftreten könnte (z. B. oberhalb von Dachfenstern oder Schornsteinen), sind entsprechende Wasserabweiser (z. B. Folienrinnen) vorzusehen, um anfallendes Wasser gezielt in den ungestörten Bereich abzuführen.

Die maximale Dauer für den Einsatz als Behelfsdeckung, ist den technischen Informationen zu den jeweiligen Bahnen zu entnehmen.


Siehe auch: Vordeckung

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