Dynamische Simulation: Unterschied zwischen den Versionen

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====Die Klimadatensätze====
====Die Klimadatensätze====
Als Klimadatensätze werden Stundendaten der relevanten Parameter benötigt, die z.B. auf den Testreferenzjahren beruhen können. Verfügbar sind derzeit alle deutschen Testreferenzdaten, ausgewählte Messdaten bestimmter Jahre in Europa und Klimadatensätze, die auf dem Programm Meteonorm beruhen.
Als Klimadatensätze werden Stundendaten der relevanten Parameter benötigt, die z.B. auf den Testreferenzjahren beruhen können. Verfügbar sind derzeit alle deutschen Testreferenzdaten, ausgewählte Messdaten bestimmter Jahre in Europa und Klimadatensätze, die auf dem Programm [[Meteonorm]] beruhen.


Das Programm DYNBIL wurde später einem ausführlichen Vergleichstest mit gemessenen Temperaturverläufen und Wärmeströmen im Passivhaus Darmstadt-Kranichstein unterworfen [Feist 1997<ref name="Feist 1997" />] . Daraus liegt ein validiertes Simulationsmodell vor, mit welchem mit hoher Zuverlässigkeit Aussagen über die Temperaturverläufe im Passivhaus gemacht werden können.
Das Programm DYNBIL wurde später einem ausführlichen Vergleichstest mit gemessenen Temperaturverläufen und Wärmeströmen im Passivhaus Darmstadt-Kranichstein unterworfen [Feist 1997<ref name="Feist 1997" />] . Daraus liegt ein validiertes Simulationsmodell vor, mit welchem mit hoher Zuverlässigkeit Aussagen über die Temperaturverläufe im Passivhaus gemacht werden können.
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Die Verläufe stimmen qualitativ und quantitativ gut überein, solange die Randbedingungen für das Computer-Modell wie bei den Messungen gewählt werden konnten. Ab etwa 20. April haben die Bewohner des Hauses zusätzlich zur vorhandenen Lüftung über die Anlage auch Fenster zum Lüften geöffnet; diese Fensteröffnungen wurden nicht protokolliert. In der Randbedingung für die Simulation wurde der „Winterbetrieb“ mit geschlossenen Fenstern einfach beibehalten. So erklärt sich die hohe Abweichung am Ende der Kurven.
Die Verläufe stimmen qualitativ und quantitativ gut überein, solange die Randbedingungen für das Computer-Modell wie bei den Messungen gewählt werden konnten. Ab etwa 20. April haben die Bewohner des Hauses zusätzlich zur vorhandenen Lüftung über die Anlage auch Fenster zum Lüften geöffnet; diese Fensteröffnungen wurden nicht protokolliert. In der Randbedingung für die Simulation wurde der „Winterbetrieb“ mit geschlossenen Fenstern einfach beibehalten. So erklärt sich die hohe Abweichung am Ende der Kurven.


Der hier dokumentierte Vergleich zeigt damit, dass das eingesetzte Modell für die systematische Untersuchung der Sommerklimabedingungen geeignet ist. Ähnlich gute Übereinstimmungen zwischen Simulation und Messung ergaben Vergleiche, die von Jens Knissel am IWU mit Meßdaten aus dem Passivhaus Kranichstein unter kontrollierten Sommerbedingungen durchgeführt wurden [Knissel 1998<ref name="Knissel 1998" />].
Der hier dokumentierte Vergleich zeigt damit, dass das eingesetzte Modell für die systematische Untersuchung der Sommerklimabedingungen geeignet ist. Ähnlich gute Übereinstimmungen zwischen Simulation und Messung ergaben Vergleiche, die von Jens Knissel am [[IWU]] mit Meßdaten aus dem Passivhaus Kranichstein unter kontrollierten Sommerbedingungen durchgeführt wurden [Knissel 1998<ref name="Knissel 1998" />].
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Das Passivhaus Institut (PHI) führt grundlegende Studien zur Entwicklung innovativer Gebäudekonzepte, zur Erforschung der Auswirkungen neuartiger Komponenten oder zu Passivhäusern in anderen Klimazonen mit dem hier beschriebenen Programm DYNBIL durch. Diese Methode war auch Grundlage der Entwicklung des ersten Passivhauses in Darmstadt Kranichstein, es war das Mittel der Wahl für die Bewertung geeigneter Verglasungen und Fenstersysteme für Passivhäuser und das Instrument für die Passivhaus-Sommerfall-Studie. Auch bei neuen Anwendungsfällen (Turnhalle als Passivhaus) und für andere Klimazonen setzt das PHI die Software DYNBIL ein. Mitarbeiter des PHI haben vollen Zugriff auf den gesamten Quellcode des Programmes, so dass spezifische Erweiterungen für besondere Fragestellungen möglich sind.
Das Passivhaus Institut (PHI) führt grundlegende Studien zur Entwicklung innovativer Gebäudekonzepte, zur Erforschung der Auswirkungen neuartiger Komponenten oder zu Passivhäusern in anderen Klimazonen mit dem hier beschriebenen Programm DYNBIL durch. Diese Methode war auch Grundlage der Entwicklung des ersten Passivhauses in Darmstadt Kranichstein, es war das Mittel der Wahl für die Bewertung geeigneter Verglasungen und Fenstersysteme für Passivhäuser und das Instrument für die Passivhaus-Sommerfall-Studie. Auch bei neuen Anwendungsfällen (Turnhalle als Passivhaus) und für andere Klimazonen setzt das PHI die Software DYNBIL ein. Mitarbeiter des PHI haben vollen Zugriff auf den gesamten Quellcode des Programmes, so dass spezifische Erweiterungen für besondere Fragestellungen möglich sind.


==Quelle==
* © [[Passivhaus Institut]]
* © [http://passipedia.passiv.de/passipedia_de/planung/energieeffizienz_ist_berechenbar/dynamische_simulation www.passipedia.de - Dynamische Simulation] - abgerufen: 23.02.2011


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
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<ref name="Peper/Feist 2002"> Peper, Sören; Feist, Wolfgang: „Klimaneutrale Passivhaussiedlung Hannover-Kronsberg Analyse im dritten Betriebsjahr“; 1. Auflage, Proklima, Hannover 2002; kann kostenlos beim [[Passivhaus Institut]] bezogen werden.</ref>-->
<ref name="Peper/Feist 2002"> Peper, Sören; Feist, Wolfgang: „Klimaneutrale Passivhaussiedlung Hannover-Kronsberg Analyse im dritten Betriebsjahr“; 1. Auflage, Proklima, Hannover 2002; kann kostenlos beim [[Passivhaus Institut]] bezogen werden.</ref>-->


<ref name="Kirtschig 1998"> Kirtschig, Thomas; Werner, Johannes; Feist, Wolfgang: „Thermische Behaglichkeit im Passivhaus Kranichstein - eine Wohneinheit als Nullheizenergiehaus: Winter 1994/95“; Passivhaus-Bericht Nr. 16, Institut Wohnen und Umwelt GmbH, Februar 1998</ref>
<ref name="Kirtschig 1998"> Kirtschig, Thomas; Werner, Johannes; Feist, Wolfgang: „Thermische Behaglichkeit im Passivhaus Kranichstein - eine Wohneinheit als Nullheizenergiehaus: Winter 1994/95“; Passivhaus-Bericht Nr. 16, [[Institut Wohnen und Umwelt|Institut Wohnen und Umwelt GmbH]], Februar 1998</ref>


<ref name="Knissel 1998"> Knissel, Jens: „Validierung des Simulationsprogramms TAS; Vergleich mit Messergebnissen aus dem Passivhaus Damstadt-Kranichstein“; Institut Wohnen und Umwelt, 1998</ref>
<ref name="Knissel 1998"> Knissel, Jens: „Validierung des Simulationsprogramms TAS; Vergleich mit Messergebnissen aus dem Passivhaus Damstadt-Kranichstein“; [[Institut Wohnen und Umwelt]], 1998</ref>


<!--<ref name="Kolmetz 1996"> Kolmetz, S.; „Thermische Bewertung von Gebäuden unter sommerlichen Randbedingungen – Ein vereinfachtes Verfahren zur Ermittlung von Raumtemperaturen in Gebäuden im Sommer und deren Häufigkeit“; Dissertation Universität Gesamthochschule Kassel 1996.</ref>
<!--<ref name="Kolmetz 1996"> Kolmetz, S.; „Thermische Bewertung von Gebäuden unter sommerlichen Randbedingungen – Ein vereinfachtes Verfahren zur Ermittlung von Raumtemperaturen in Gebäuden im Sommer und deren Häufigkeit“; Dissertation Universität Gesamthochschule Kassel 1996.</ref>
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