Erneuerbare Energie: Unterschied zwischen den Versionen

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==Ökonomische Aspekte des EE-Ausbaus im Jahre 2009==
==Ökonomische Aspekte des EE-Ausbaus im Jahre 2009==
===Vergütungszahlungen, Differenzkosten und EEG-Umlage===
===Vergütungszahlungen, Differenzkosten und EEG-Umlage===
Parallel zum erneuten Zuwachs der unter das [[EEG]] fallenden Strommengen stiegen im letzten Jahr auch die hiermit verbundenen Vergütungszahlungen. 2009 dürften sie nach ersten Abschätzungen etwa 9,5 Mrd. Euro betragen haben. Gegenüber dem Jahr 2008 (8,7 Mrd. Euro) ist das ein Anstieg von rund 9 %, weitgehend durch den starken Zubau der [[Photovoltaik]] bedingt<sup>8</sup>. Maßgeblich für die Stromverbraucherinnen und –verbraucher sind allerdings die hieraus resultierenden Differenzkosten und die sog. EEG-Umlage.<br />
Parallel zum erneuten Zuwachs der unter das [[EEG]] fallenden Strommengen stiegen im letzten Jahr auch die hiermit verbundenen Vergütungszahlungen. 2009 dürften sie nach ersten Abschätzungen etwa 9,5 Mrd. Euro betragen haben. Gegenüber dem Jahr 2008 (8,7 Mrd. Euro) ist das ein Anstieg von rund 9 %, weitgehend durch den starken Zubau der [[Photovoltaik]] bedingt<ref>Jeweils nach Abzug vermiedener Netzentgelte von rd. 300 Mio. Euro. Siehe hierzu genauer: Ingenieurbüro für neue Energien (IfnE, Teltow): ''Beschaffungsmehrkosten der Stromlieferanten durch das [[Erneuerbare-Energien-Gesetz]] 2009''; Hintergrundpapier im Auftrag des [[BMU]], März 2010.</ref>. Maßgeblich für die Stromverbraucherinnen und –verbraucher sind allerdings die hieraus resultierenden Differenzkosten und die sog. EEG-Umlage.
<small>8 Jeweils nach Abzug vermiedener Netzentgelte von rd. 300 Mio. Euro. Siehe hierzu genauer: Ingenieurbüro für neue Energien
(IfnE, Teltow): Beschaffungsmehrkosten der Stromlieferanten durch das [[Erneuerbare-Energien-Gesetz]] 2009; Hintergrundpapier
im Auftrag des [[BMU]], März 2010.</small>


Da der Wert des durch EEG-Strom ersetzten, konventionell erzeugten Stroms für 2009 nochmals deutlich ggü. dem Vorjahr gestiegen ist<sup>9</sup>, haben sich die den Stromlieferanten durch das EEG entstandenen Beschaffungsmehrkosten (Differenzkosten) 2009 nicht verändert und lagen mit voraussichtlich 4,6 Mrd. Euro auf dem Niveau des Vorjahres<sup>10</sup>.<br />
Da der Wert des durch EEG-Strom ersetzten, konventionell erzeugten Stroms für 2009 nochmals deutlich ggü. dem Vorjahr gestiegen ist<ref>Dieser lag 2009 bei rd. 6,9 Cent/kWh, nach 5,7 Cent/kWh in 2007. Vgl. hierzu die in Fußnote 8 zitierte Quelle.</ref>, haben sich die den Stromlieferanten durch das EEG entstandenen Beschaffungsmehrkosten (Differenzkosten) 2009 nicht verändert und lagen mit voraussichtlich 4,6 Mrd. Euro auf dem Niveau des Vorjahres<ref>2010 wird sich die [[EEG]]-Umlage, auch wegen eines veränderten Mechanismus der Kostenüberwälzung, deutlich erhöhen. Vgl. hierzu ein Hintergrundpapier des [[BMU]] unter http://www.erneuerbare-energien.de/inhalt/45415/4590/.</ref>.
<small>9 Dieser lag 2009 bei rd. 6,9 Cent/kWh, nach 5,7 Cent/kWh in 2007. Vgl. hierzu die in Fußnote 8 zitierte Quelle.<br />
10 2010 wird sich die [[EEG]]-Umlage, auch wegen eines veränderten Mechanismus der Kostenüberwälzung, deutlich erhöhen. Vgl.
hierzu ein Hintergrundpapier des [[BMU]] unter http://www.erneuerbare-energien.de/inhalt/45415/4590/.</small>


Eine vollständige und gleichmäßige Überwälzung der o. g. Differenzkosten unterstellt, ergibt sich so für 2009 rechnerisch eine EEG-Umlage von etwa 1,1 Cent/kWh. Je nach Kalkulationspraxis und individuellen Beschaffungskosten kann die von den Stromlieferanten
Eine vollständige und gleichmäßige Überwälzung der o. g. Differenzkosten unterstellt, ergibt sich so für 2009 rechnerisch eine EEG-Umlage von etwa 1,1 Cent/kWh. Je nach Kalkulationspraxis und individuellen Beschaffungskosten kann die von den Stromlieferanten in Rechnung gestellte EEG-Umlage hiervon im Einzelfall allerdings abweichen. Besonders stromintensiven Unternehmen sowie Schienenbahnen verschafft außerdem eine Ausgleichsregelung im [[EEG]] deutlich niedrigere EEG-Kosten (begrenzt auf 0,05 Cent/KWh). Ohne diese Begünstigung läge die o. g. Umlage der nicht privilegierten Stromabnehmer um etwa 16 % niedriger.
in Rechnung gestellte EEG-Umlage hiervon im Einzelfall allerdings abweichen. Besonders stromintensiven Unternehmen sowie Schienenbahnen verschafft außerdem eine Ausgleichsregelung im [[EEG]] deutlich niedrigere EEG-Kosten (begrenzt auf 0,05 Cent/KWh). Ohne diese Begünstigung läge die o. g. Umlage der nicht privilegierten Stromabnehmer um etwa 16 % niedriger.


Nur auf Grundlage der oben genannten Kostengrößen, die in der öffentlichen Diskussion meist im Vordergrund stehen, ist allerdings noch keine fundierte ökonomische Bewertung der erneuerbaren Energien bzw. des [[EEG]] möglich. Hierfür sind eine ganze Reihe weiterer Effekte und z. T. komplexe Wirkungsmechanismen zu berücksichtigen, u. a. auch die nachfolgend skizzierten Wirkungen der EE auf Umsatz und Beschäftigung. Maßgeblichen Einfluss auf die gesamtwirtschaftliche Kosten-Nutzen-Bilanz der Erneuerbaren haben dabei insbesondere die hierdurch vermiedenen Umweltschäden durch [[fossile Energieträger]], die bislang ganz überwiegend noch nicht verursachergerecht angelastet werden (sog. externe Kosten)<sup>11</sup>.<br />
Nur auf Grundlage der oben genannten Kostengrößen, die in der öffentlichen Diskussion meist im Vordergrund stehen, ist allerdings noch keine fundierte ökonomische Bewertung der erneuerbaren Energien bzw. des [[EEG]] möglich. Hierfür sind eine ganze Reihe weiterer Effekte und z. T. komplexe Wirkungsmechanismen zu berücksichtigen, u. a. auch die nachfolgend skizzierten Wirkungen der EE auf Umsatz und Beschäftigung. Maßgeblichen Einfluss auf die gesamtwirtschaftliche Kosten-Nutzen-Bilanz der Erneuerbaren haben dabei insbesondere die hierdurch vermiedenen Umweltschäden durch [[fossile Energieträger]], die bislang ganz überwiegend noch nicht verursachergerecht angelastet werden (sog. externe Kosten)<ref>So ist z.B. dem gerade veröffentlichten Zwischenbericht einer lfd. Studie für das [[BMU]] zu entnehmen, dass der Nutzen der erneuerbaren Strom- und Wärmeerzeugung 2007 und 2008 jeweils deutlich über deren sog. Systemkosten gelegen haben dürfte. Vgl. hierzu: [[Fraunhofer Gesellschaft|Fraunhofer ISI]] (Projektleitung/DIW/GWS/IZES): ''Einzel- und gesamtwirtschaftliche Analyse von Kosten- und Nutzenwirkungen des Ausbaus erneuerbarer Energien im deutschen Strom- und Wärmemarkt''. Zwischenbericht zu Arbeitspaket 1, (Bestandsaufnahme). Untersuchung für das [[BMU]], März 2010; veröffentlicht unter www.erneuerbare-energien.de.</ref>.
<small>11 So ist z.B. dem gerade veröffentlichten Zwischenbericht einer lfd. Studie für das [[BMU]] zu entnehmen, dass der Nutzen der erneuerbaren Strom- und Wärmeerzeugung 2007 und 2008 jeweils deutlich über deren sog. Systemkosten gelegen haben dürfte. Vgl. hierzu: [[Fraunhofer Gesellschaft|Fraunhofer ISI]] (Projektleitung/DIW/GWS/IZES): Einzel- und gesamtwirtschaftliche Analyse von Kosten- und Nutzenwirkungen des Ausbaus erneuerbarer Energien im deutschen Strom- und Wärmemarkt. Zwischenbericht zu Arbeitspaket 1, (Bestandsaufnahme). Untersuchung für das [[BMU]], März 2010; veröffentlicht unter www.erneuerbare-energien.de.</small>


===Förderung von EE-Markteinführung und Forschung===
===Förderung von EE-Markteinführung und Forschung===