Gefahrstoff: Unterschied zwischen den Versionen

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;Begriff:Bauprodukte sind alle Materialien, Produkte, Komponenten, Bausätze oder Bausysteme die zum dauerhaften Einsatz oder Einbau in Gebäuden oder Bauwerke eingesetzt werden.
'''Gefahrstoffe''' oder gefährliche Zubereitungen (Stoffgemische) sind gemäß [[Gefahrstoffverordnung]] (GefStoffVO §3a, 1) Stoffe, die:
:explosionsgefährlich, hochentzündlich, leicht entzündlich, brandfördernd,
==Gefahrstoffe==
:sehr giftig, giftig, gesundheitsschädlich, ätzend, sensibilsierend, reizend, umweltgefährlich sind.
Definiert sind nach der Gefahrstoffverordnung (GefStoffVO §3a, 1)
:Ausgenommen: gefährliche Eigenschaften ionisierender Strahlen
;Gefährliche Stoffe oder gefährliche Zubereitungen sind Stoffe, die:
Dazu zählen aber auch: '''[[CMR-Stoff]]e''': krebserregende, erbgutverändernde und fortpflanzungsgefährdende Stoffe. <br />
:explosionsgefährlich
Diese sind in der EU-Richtlinie 67/548 erfasst, als Stoffe mit gefährlichen Eigenschaften definiert, die zu großer Besorgnis Anlass geben.
:brandfördernd
:hochentzündlich
:leicht entzündlich
:entzündlich
:sehr giftig
:giftig
:gesundheitsschädlich
:ätzend
:sensibilsierend
:reizend
:krebserzeugend
:fortpflanzungsgefährdend
:erbgutverändernd
:umweltgefährlich sind  
 
:Ausgenommen sind gefährliche Eigenschaften ionisierender Strahlen
 
;CMR Stoffe:Diese krebserregenden, erbgutverändernden und fortpflanzungsgefährdenden Stoffe sind in der EU-Richtlinie 67/548 erfasst. Sie sind als Stoffe mit gefährlichen Eigenschaften definiert, die zu großer Besorgnis Anlass geben.  
 
Aufgelistet sind dort ca. 850 Stoffe nach
 
Kategorie 1


Kategorie 2
Zusammenfassung weiterer Begrifflichkeiten:
;[[CAS]]-Nummern:In diesem weltweit gültigen Erfassungssystem werden alle synthetisierten Stoffe oder Stoffe die in der Literatur beschrieben wurden erfasst und geordnet. Bislang gibt es ca. 26,7 Millionen Stoffe die nach diesem System identifiziert werden können.


Kategorie 3
;GisChem:Die als '''GisChem''' geführte Datenbank wird von Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie zur öffentlichen Einsicht angeboten. Siehe [http://www.gischem.de/e1_allgm/nutzung.htm Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI)]


www.vhc-online.de
;[[NIK-Werte]]liste:In der [[NIK-Werte]]-Liste werden ca. 160 Substanzen aufgelistet, die auf der Basis von CAS-Nummern die Grenzwerte für die gesundheitliche Bewetung der Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen ([[VOC]] und [[SVOC]]) aus Bauprodukten festlegt. Diese Bewertungen werden vom Ausschuss gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten ([[AgBB]]) auf der Grundlage der EU Richtlinie 89/106/EWG unter Leitung des [[Umweltbundesamt]]es und des [[Deutsches Institut für Bautechnik|Deutschen Instituts für Bautechnik]] erarbeitet.


;[[R-Sätze]]:In den [[R-Sätze]]n werden die Risiken und besondere Gefahren gemäß der Gefahrstoffverordnung aufgelistet, die im Umgang mit diesen Produkten oder Stoffen entstehen können. In der Regel finden diese [[R-Sätze]] Verwendung in den Sicherheitsdatenblättern und auf den Kennzeichnungsschildern.


;[[S-Sätze]]:In den [[S-Sätze]]n werden die Schutzhinweise für besondere Gefahren gemäß der Gefahrstoffverordnung aufgelistet, die im Umgang mit diesen Produkten oder Stoffen entstehen können. In der Regel finden diese [[S-Sätze]] Verwendung in den Sicherheitsdatenblätter und auf den Kennzeichnungsschildern.
;[[GISCODE]]:Mit dieser freiwilligen Kennzeichnung werden Verlegewerkstoffe aufgrund ihrer Emissionen in 21 Produktgruppen unterteilt.


   
;[[TRGS]]:Bei den Anwendungen und Bauausführungen sind die jeweiligen '''Technischen Regeln für Gefahrstoffe ([[TRGS]])''' zu beachten. Der Auftraggeber hat grundsätzlich das Recht auf gering belastende Werkstoffe, die im Vorhinein darzulegen und anzubieten sind.  Dies gilt auch bei der Entsorgung von Reststoffen und dem Rückbau von Bauleistungen, gemäß der Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV).  
;[[REACH]]:Durch das [[REACH]]-System soll das europäische Chemikalienrecht grundlegend reformiert und geordnet werden. Das [[REACH]]-System (''Registration, Evaluation and Authorisation of Chemicals'' - Registrierung, Bewertung und Zulassung chemischer Stoffe) soll zukünftig mehr als 40 Richtlinien und Verordnungen im Rahmen des Chemikalienrechts der Bundesrepublik Deutschland ersetzen.


Siehe auch:
* [[EINECS]]
* [[Umweltkennzeichen]]




{{Einladung}}


==Weblinks==
*[http://www.positivlisten.info ARGE kdR e.V.]
*[http://www.bgchemie.de Informationen zu GisChem Datenbank]
*[http://www.umweltbundesamt.de/bauprodukte/dokumente/AgBB-Bewertungsschema2008.pdf UBA: NIK-Werte-Liste S.16]
*[http://www.chemie.fu-berlin.de/chemistry/safety/r-saetze.html FU Berlin R-Sätze]
*[http://www.chemie.fu-berlin.de/chemistry/safety/s-saetze.html FU Berlin S-Sätze]
*[http://www.gisbau.de GISBAU: Informationen zu Giscode]
*[http://www.umwelt-online.de/recht Informationen zur TRGS]


CAS Nummern
{{Rechtshinweis}}
 
In diesem weltweit gültigen Erfassungssystem werden alle synthetisierten Stoffe oder Stoffe die in der Literatur beschrieben wurden erfasst und geordnet. Bislang gibt es ca. 26,7 Millionen Stoffe die nach diesem System identifiziert werden können.
 
 
 
 
 
GisChem
 
Die als GisChem geführte Datenbank wird von Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie zur öffentlichen Einsicht angeboten.
 
 
 
www.bgchemie.de
 
 
NIK-Werteliste
 
In der NIK-Werte-Liste werden ca. 160 Substanzen aufgelistet, die auf der Basis von CAS-Nummern die Grenzwerte für die gesundheitliche Bewetung der Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC und SVOC) aus Bauprodukten festlegt. Diese Bewertungen werden vom Ausschuss gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB) auf der Grundlage der EU Richtlinie 89/106/EWG unter Leitung des Umweltbundesamtes und des Deutschen Instituts für Bautechnik erarbeitet
 
www.umweltdaten.de
 
 
 
.
 
 
 
R-Sätze
 
In den R-Sätzen werden die Risiken und besondere Gefahren gemäß der Gefahrstoffverordnung aufgelistet, die im Umgang mit diesen Produkten oder Stoffen entstehen können. In der Regel finden diese R-Sätze Verwendung in den Sicherheitsdatenblättern und auf den Kennzeichnungsschildern.
 
www.gifte.de/r-saetze
 
 
 
 
 
 
S-Sätze
 
In den S-Sätzen werden die Schutzhinweise für besondere Gefahren gemäß der Gefahrstoffverordnung aufgelistet, die im Umgang mit diesen Produkten oder Stoffen entstehen können. In der Regel finden diese S-Sätze Verwendung in den Sicherheitsdatenblätter und auf den kennzeichnungsschildern.
 
www.gifte.de/s-saetze
 
 
 
 
 
 
 
Giscode
 
Mit dieser freiwilligen Kennzeichnung werden Verlegewerkstoffe aufgrund ihrer Emissionen in 21 Produktgruppen unterteilt.
 
www.gisbau.de
 
 
 
Dispersions- Klebstoffe
 
 
 
Stark lösemittelhaltige Klebstoffe
 
 
 
Epoxidharz- Klebstoffe
 
 
 
Polyurethan- Klebstoffe
 
 
 
 
TRGS
 
Bei den Anwendungen und Bauausführungen sind die jeweiligen Technischen Regeln für GefahrStoffe zu beachten. Der Auftraggeber hat grundsätzlich das Recht auf gering belastende Werkstoffe, die im Vorhinein darzulegen und anzubieten sind.  Dies gilt auch bei der Entsorgung von Reststoffen und dem Rückbau von Bauleistungen, gemäß der Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV). 
 
www.umwelt-online.de/recht
 
 
 
REACH
 
Durch das REACH-System soll das europäische Chemikalienrecht grundlegend reformiert und geordnet werden. Das REACh-System (Registration, Evaluation and Authorisation of Chemicals - Registrierung, Bewertung und Zulassung chemischer Stoffe) soll zukünftig mehr als 40 Richtlinien und Verordnungen im Rahmen des Chemikalienrechts der Bundesrepublik Deutschland ersetzen.
 
Die künftige REACH-Richtline verlangt vom jeweiligen Inverkehrbringer (Hersteller, Importeur), dass er für die Sicherheit seiner Chemikalien in soweit selber verantwortlich ist, dass er die zur Bewertung dafür notwendigen Daten auch selber beschafft (Beweislastumkehr). Registrierungspflichtig und damit im REACH-Verfahren erfasst sind grundsätzlich Chemikalien, die ab einer Tonne pro Jahr produziert werden. Ab einer Menge von 10 Tonnen pro Jahr ergibt sich die Pflicht zur Erstellung von Stoffsicherheitsberichten (CSR = Chemical Safety Reports) und gegebenenfalls zu Vorschlägen zur Risikominimierung.
 
Von den ca. 30.000 Stoffen, die jährlich mit mehr als einer Tonne produziert werden, sind bisher nur 140 ausreichend auf ihre Wirkung hin untersucht wurden. Durch die Inverkehrbringung dieser ungeprüften Substanzen sind auch Verbraucher einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Gemäß dem Bedarfsgegenständegesetz hat der Verbraucher ein Recht auf gesundheitliche Unversehrtheit, die im Widerspruch zu dieser Situation steht. Somit wird aus Verbrauchersicht eine Kennzeichnung von Gefahrstoffen und besonders gefährlichen Stoffen auf Produkten gefordert, die durch eine Offenlegung der Gefahrstoffe in öffentlich zugänglichen Datenbanken sichtbar zu machen sind.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Umwelt-Kennzeichen
 
werden unterschieden nach:
 
 
 
ISO 14024
 
Typ I Kennzeichen nach DIN EN ISO 14024  richtet sich an private und gewerbliche Endverbraucher und hat in der Regel einen bewertenden Charakter. (z.B. Blauer Engel / Umweltblume / FSC / natureplus)
 
 
 
ISO 14021
 
Typ II Kennzeichen nach DIN ISO 14021 liegt in der alleinigen Verantwortung des Herstellers und wird als herstellerdefiniertes Marketinginstrument eingesetzt. (z.B. FCKW-frei / biologisch abbaubar / 100% recycelt)
 
 
 
ISO 14025


Typ III Kennzeichen nach ISO TR 14025  ist gegenwärtig im Aufbau begriffen.
[[Kategorie:Qualitätssicherung]][[Kategorie:Wohngesundheit]][[Kategorie:Gefahrstoffe| ]][[Kategorie:Stoffkunde]][[Kategorie:Glossar]]

Aktuelle Version vom 29. Juni 2011, 11:12 Uhr

Gefahrstoffe oder gefährliche Zubereitungen (Stoffgemische) sind gemäß Gefahrstoffverordnung (GefStoffVO §3a, 1) Stoffe, die:

explosionsgefährlich, hochentzündlich, leicht entzündlich, brandfördernd,
sehr giftig, giftig, gesundheitsschädlich, ätzend, sensibilsierend, reizend, umweltgefährlich sind.
Ausgenommen: gefährliche Eigenschaften ionisierender Strahlen

Dazu zählen aber auch: CMR-Stoffe: krebserregende, erbgutverändernde und fortpflanzungsgefährdende Stoffe.
Diese sind in der EU-Richtlinie 67/548 erfasst, als Stoffe mit gefährlichen Eigenschaften definiert, die zu großer Besorgnis Anlass geben.

Zusammenfassung weiterer Begrifflichkeiten:

CAS-Nummern
In diesem weltweit gültigen Erfassungssystem werden alle synthetisierten Stoffe oder Stoffe die in der Literatur beschrieben wurden erfasst und geordnet. Bislang gibt es ca. 26,7 Millionen Stoffe die nach diesem System identifiziert werden können.
GisChem
Die als GisChem geführte Datenbank wird von Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie zur öffentlichen Einsicht angeboten. Siehe Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI)
NIK-Werteliste
In der NIK-Werte-Liste werden ca. 160 Substanzen aufgelistet, die auf der Basis von CAS-Nummern die Grenzwerte für die gesundheitliche Bewetung der Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC und SVOC) aus Bauprodukten festlegt. Diese Bewertungen werden vom Ausschuss gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB) auf der Grundlage der EU Richtlinie 89/106/EWG unter Leitung des Umweltbundesamtes und des Deutschen Instituts für Bautechnik erarbeitet.
R-Sätze
In den R-Sätzen werden die Risiken und besondere Gefahren gemäß der Gefahrstoffverordnung aufgelistet, die im Umgang mit diesen Produkten oder Stoffen entstehen können. In der Regel finden diese R-Sätze Verwendung in den Sicherheitsdatenblättern und auf den Kennzeichnungsschildern.
S-Sätze
In den S-Sätzen werden die Schutzhinweise für besondere Gefahren gemäß der Gefahrstoffverordnung aufgelistet, die im Umgang mit diesen Produkten oder Stoffen entstehen können. In der Regel finden diese S-Sätze Verwendung in den Sicherheitsdatenblätter und auf den Kennzeichnungsschildern.
GISCODE
Mit dieser freiwilligen Kennzeichnung werden Verlegewerkstoffe aufgrund ihrer Emissionen in 21 Produktgruppen unterteilt.
TRGS
Bei den Anwendungen und Bauausführungen sind die jeweiligen Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) zu beachten. Der Auftraggeber hat grundsätzlich das Recht auf gering belastende Werkstoffe, die im Vorhinein darzulegen und anzubieten sind. Dies gilt auch bei der Entsorgung von Reststoffen und dem Rückbau von Bauleistungen, gemäß der Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV).
REACH
Durch das REACH-System soll das europäische Chemikalienrecht grundlegend reformiert und geordnet werden. Das REACH-System (Registration, Evaluation and Authorisation of Chemicals - Registrierung, Bewertung und Zulassung chemischer Stoffe) soll zukünftig mehr als 40 Richtlinien und Verordnungen im Rahmen des Chemikalienrechts der Bundesrepublik Deutschland ersetzen.

Siehe auch:


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