Kalzium-Silikat: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wissen Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
K
Zeile 24: Zeile 24:


===Kurzbeschreibung===
===Kurzbeschreibung===
'''Kalzium-Silikat-Platten''' bestehen aus Kalzium- und Siliziumoxid sowie meist ca. 10 % Zellulosefasern. Kalziumsilikat ist nicht brennbar – [[Brandklasse|Brandschutzklasse]] A1 und A2. Zwischen 320 – 350° C beginnt die thermische Zersetzung der Zellulose, die Schmelztemperatur liegt
'''Kalzium-Silikat-Platten''' bestehen aus Kalzium- und Siliziumoxid sowie meist ca. 10 % Zellulosefasern. Kalziumsilikat ist nicht brennbar – [[Baustoffklasse]] A1 und A2. Zwischen 320 – 350° C beginnt die thermische Zersetzung der Zellulose, die Schmelztemperatur liegt
bei ca. 1150°C.
bei ca. 1150°C.



Version vom 23. April 2010, 10:48 Uhr

Kalzium-Silikat
Wärmeleitfähigkeit λ [W/(mK)]: 0,045 Kalzium-Silikat
Dampfdiffussionswiderstand μ : 3
Brandverhalten, Baustoffklasse : n. DIN 4102: A1/A2
Druckfestigkeit: --
Materialkosten:
(Orientierungswert Jan. 2008)
1000 €/m³



Kurzbeschreibung

Kalzium-Silikat-Platten bestehen aus Kalzium- und Siliziumoxid sowie meist ca. 10 % Zellulosefasern. Kalziumsilikat ist nicht brennbar – Baustoffklasse A1 und A2. Zwischen 320 – 350° C beginnt die thermische Zersetzung der Zellulose, die Schmelztemperatur liegt bei ca. 1150°C.

Produktionsprozess

Die Rohstoffe werden zunächst mit Wasser aufgeschlämmt und reagieren dabei zu Kalziumsilikat. Anschließend wird die Masse zu Platten geformt. Bei der Trocknung entstehen durch Hydrothermalreaktion feine Poren, aus denen das Wasser entweicht. Zellulose sorgt für die nötige Flexibilität und Kantenstabilität. Treibmittel oder organische Additive werden bei der Herstellung nicht eingesetzt.

Hinweise zur Verarbeitung

An massiven Wänden können die Platten durch kleben und/oder dübeln befestigt werden, an Holzständerwänden durch Holzschrauben. Beim Sägen der Platten (z. B. mit Holzbearbeitungswerkzeug/- maschinen) können Feinstäube mit Belastung für die Atemwege entstehen.
Deshalb werden für diese Arbeitsschritte vorsorglich Atemschutzmasken bzw. Absauggeräte empfohlen. Die Oberfläche kann diffusionsoffen weiterverarbeitet werden – z. B. verputzt, gestrichen oder tapeziert. Der Dämmstoff muss trocken gelagert und vor Säuren geschützt werden. Säurekontakt führt zur Auflösung.

Einsatzbereiche

Vorzugsweise für Innendämmung von Außenwänden, Wärme-, Schall- und Hohlraumdämmung im Innenausbau, Brandschutzkonstruktionen.

Baubiologische Stellungnahme

Der mineralische + diffussionsfähige Dämmstoff hat einen hohen Ph-Wert >12 und eignet sich dadurch sehr gut zur Innenraumdämmung bei größtmöglicher Resistenz vor Schimmelbefall. Im Laufe der Zeit können sich dennoch organische Substanzen ablagern und dadurch das erhöhte Schimmelpilzrisiko von Innenraumdämmungen noch steigern. In diesem Fall sollte die Oberfläche mit einem Kalk- oder Silikatanstrich aufgefrischt werden. Der Dämmstoff kann als Füllstoff wieder verwendet oder unter Beachtung örtlicher Vorschriften als Bauschutt entsorgt werden. Der Dämmstoff ist für eine großflächige Anwendung leider sehr teuer. Bei Brandbeanspruchung entstehen keine giftigen Gase.

Siehe auch

Quelle

Bauzentrum München
Ökologische Wärmedämmstoffe
Autor:
Herbert Danner, Baubiologe (IBN)
Planungs- und Beratungsbüro für energieeffizientes, ökologisches und gesundes Bauen und Sanieren.
Stand: Juli 2009