Kokos
Wärmeleitfähigkeit λ [W/(mK)]: 0,045 – 0,050 Kokos
Dampfdiffussionswiderstand μ : 1 - 2
Brandverhalten, Baustoffklasse : n. DIN 4102: B2 (naturbel.Stopfwolle B3)
Druckfestigkeit: gering
Materialkosten:
(Orientierungswert Jan. 2008)
300 €/m³



Kurzbeschreibung

Der Dämmstoff Kokos besteht aus Fasern von Kokosnusshüllen. Zur Produktion eines Kubikmeters Dämmstoff werden je nach Rohdichte des Endprodukts die Fasern von 700 – 1.600 Kokosnüssen benötigt. Kokosfasern beginnen ab einer Temperatur von 270° C sich zu zersetzen. Kokosfaser-Dämmstoffe sind als Matten, Filze oder lose Stopfwolle erhältlich.

Produktionsprozess

Kokosnusshüllen werden in großen Sumpfbecken einem Fäulnisprozess unterzogen. Fäulnisanfällige Stoffe werden hierbei zersetzt. Nach einem Wasch- und Trocknungsvorgang werden die fäulnisresistenten Fasern zu Vliesen und Matten vernadelt oder versteppt. Eine Imprägnierung mit Borsalz oder Ammoniumsulfat gewährleistet den Brandschutz.

Hinweise zur Verarbeitung

Eine mögliche Staubentwicklung bei der Verarbeitung kann Beschwerden in den Atemwegen hervorrufen. Daher wird vorsorglich die Verwendung von Atemschutzmasken bzw. Absauggeräten empfohlen. In Innenräumen ist der Eigengeruch der Kokosfasern zu berücksichtigen, eine dauerhafte Beeinträchtigung ist damit aber nicht verbunden.

Einsatzbereiche

Außenwand- und Dachdämmung, leichte Trennwände, Wärme- und Trittschalldämmung bei schwimmenden Estrichen, Stopfwolle zur Abdichtung von Fenstern und Türen.

Baubiologische Stellungnahme

Der natürliche und nachwachsende Rohstoff stammt in der Regel aus Indien und Indonesien. Lange Transportwege und damit verbundene Schadstoffemissionen verschlechtern die ansonsten günstige Ökobilanz des Produkts. Kokosprodukte sind diffusionsoffen und angenehm zu verarbeiten. Dem Produkt sind nach Möglichkeit Alternativen mit ähnlichen Eigenschaften aus heimischen Produkten vorzuziehen, z. B. Hanf oder Flachs. Im Brandfall emittierende Brandprodukte von nicht bituminierten Kokosfasern ähneln denen von verbrennendem Holz - CO2, CO, Wasser und additivabhängige Stoffe.

Siehe auch

Quelle

Bauzentrum München
Ökologische Wärmedämmstoffe
Autor:
Herbert Danner, Baubiologe (IBN)
Planungs- und Beratungsbüro für energieeffizientes, ökologisches und gesundes Bauen und Sanieren.
Stand: Juli 2009