Konstruktionsempfehlung - Neubau: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Innenseitige Bekleidung ===
=== Innenseitige Bekleidung ===
Voraussetzung für die hohen Sicherheitsreserven ist die ungehinderte Austrocknung in den Innenraum. Innenseitig der feuchtevariablen Dampfbremse angeordnete Bekleidungen mit diffusionshemmender Wirkung, wie [[Holzwerkstoff]]e (z. B. [[OSB]]- oder [[Mehrschichtplatte]]n),reduzieren die [[Rücktrocknung]]smenge an [[Baufeuchte|Feuchtigkeit]] nach innen und verringern dadurch das Bauschadensfreiheitspotenzial. Vorteilhaft sind Materialien mit offener Struktur,z. B. Profilbrettschalungen, [[Holzwolleleichtbauplatte]]n mit Putz und Gipsbauplatten.
Voraussetzung für die hohen Sicherheitsreserven ist die ungehinderte Austrocknung in den Innenraum. Innenseitig der feuchtevariablen Dampfbremse angeordnete Bekleidungen mit diffusionshemmender Wirkung, wie [[Holzwerkstoff]]e (z. B. [[OSB]]- oder [[Mehrschichtplatte]]n),reduzieren die [[Rücktrocknung]]smenge an [[Baufeuchte|Feuchtigkeit]] nach innen und verringern dadurch das Bauschadensfreiheitspotenzial. Vorteilhaft sind Materialien mit offener Struktur,z. B. Profilbrettschalungen, [[Holzwolle-Leichtbauplatte]]n mit Putz und Gipsbauplatten.


Konstruktionen mit diffusionsdichten Bauteilschichten auf der Außenseite sollten ausschließlich mit diffusionsoffenen Innenbekleidungen kombiniert werden. Dann erhalten die Bauteile eine maximale Sicherheit vor einem Bauschaden.
Konstruktionen mit diffusionsdichten Bauteilschichten auf der Außenseite sollten ausschließlich mit diffusionsoffenen Innenbekleidungen kombiniert werden. Dann erhalten die Bauteile eine maximale Sicherheit vor einem Bauschaden.

Version vom 5. August 2015, 17:31 Uhr

Konstruktionen

Auszug einer von MOLL bauökologische Produkte GmbH initiierten Studie[1]:

Voraussetzung für die Wirkung
feuchtevariabler Dampfbremsen
BPhys GD 2Studie 35.0 wintersommer.jpg
Innenseitig dürfen sich nur diffusionsoffene Bauteilschichten befinden, um eine Austrocknung von Feuchtigkeit durch die Rückdiffusion zum Innenraum nicht zu behindern.

Die bauphysikalischen Untersuchungen mit realen Klimadaten zeigen das enorm große Bauschadensfreiheitspotenzial für die Konstruktionen bei Verwendung der Hochleistungs-Dampfbremse pro clima INTELLO, INTELLO PLUS und INTESANA mit dem besonders großen, in allen Klimabereichen wirksamenfeuchtevariablen Diffusionswiderstand und der seit 20 Jahren bewährten feuchtevariablen Dampfbremse pro clima DB+.
Mit den feuchtevariablen pro clima Dampfbremsen und Luftdichtungsbahnen erreichen die Konstruktionen auch bei erhöhten Feuchtebelastungen eine hohe Sicherheit gegen Bauschäden. Dazu dürfen Konstruktionen z. B. nicht durch Bäume, Gebäudesprünge bzw. Nachbargebäude, PV-Anlagen oder die Topografie beschattet werden.


Innenseitige Bekleidung

Voraussetzung für die hohen Sicherheitsreserven ist die ungehinderte Austrocknung in den Innenraum. Innenseitig der feuchtevariablen Dampfbremse angeordnete Bekleidungen mit diffusionshemmender Wirkung, wie Holzwerkstoffe (z. B. OSB- oder Mehrschichtplatten),reduzieren die Rücktrocknungsmenge an Feuchtigkeit nach innen und verringern dadurch das Bauschadensfreiheitspotenzial. Vorteilhaft sind Materialien mit offener Struktur,z. B. Profilbrettschalungen, Holzwolle-Leichtbauplatten mit Putz und Gipsbauplatten.

Konstruktionen mit diffusionsdichten Bauteilschichten auf der Außenseite sollten ausschließlich mit diffusionsoffenen Innenbekleidungen kombiniert werden. Dann erhalten die Bauteile eine maximale Sicherheit vor einem Bauschaden.

Permanent feuchte Räume

Feuchtevariable Dampfbremsen können nicht in dauerhaft feuchten Klimabedingungen, wie z. B. Schwimmbädern, Spas, Gärtnereien oder Großküchen, verwendet werden.

Wohn- und neubaubedingte Feuchtigkeit - Die 60/2-Regel

Durch Einhalten der 60/2-Regel werden Wärmedämmkonstruktionen in Neubauten, welche prinzipbedingt über eine erhöhte Raumluftfeuchtigkeit verfügen, wirksam geschützt. Die pro clima DB+ und INTELLO erfüllen beide diese Anforderung und fördern dadurch das hohe Bauschadensfreiheitspotenzial der Bauteile.

Feuchträume in Wohnungen

35. Schutz der Wärmedämmkonstruktion
im Neubau und in der Bauphase
BPhys GD 2Studie 32 Diagr Diffusion Regeln.png
Der sd-Wert der Bahnen stellt sich auf die unterschiedlichen Umgebungsfeuchten ein. Das Einhalten der 60/2 und 70/1,5-Regel sichert ein hohes Bauschadensfreiheitspotenzial der Wärmedämmkonstruktion.

Nass- und Feuchträume in Wohngebäuden haben eine temporär erhöhte rel. Feuchtigkeit von 70 %. Die feuchtevariablen Dampfbremsen proclima DB+ und INTELLO bieten durch die Einhaltung der 60/2-Regel – bei 70 % Raumluftfeuchtigkeit und 50 % Feuchtigkeit in der Dämmebene (60 % mittlerer Feuchtigkeit), einen sd-Wert größer 2 m – auch für diese Räume einen optimalen Schutz. Damit ist die Konstruktion auch bei der bau- und wohnbedingten Neubaufeuchtigkeit ausreichend vor Feuchteeintrag aus der Raumluft und dadurch bedingt vor Schimmelbildung geschützt. (Siehe Abb. 35)

Erhöhte Luftfeuchtigkeit in der Bauphase - Die 70/1,5-Regel

Die pro clima DB+ und die INTELLO erfüllen beide die 70/1,5-Regel und bieten für das Bauteil in der Bauphase gegen die Feuchtebelastungen einen hohen Schutz. Die sd-Werte sollten auch bei diesem erhöhten Feuchtigkeitsdruck oberhalb von 1,5 m liegen.
INTELLO hat bei 70 % mittlerer rel. Luftfeuchtigkeit (90 % Raumluftfeuchtigkeit und 50 % Luftfeuchtigkeit in der Dämmung) einen sd-Wert von ca. 2 m. (Siehe Abb. 35)

Dadurch haben Konstruktionen mit den feuchtevariablen Dampfbremsbahnen auch während der Bauphase einen guten Schutz gegen Schimmelbildung.

Übermäßige Luftfeuchtigkeit während der Bauphase über einen zu langen Zeitraum kann grundsätzlich zu Auffeuchtungen in der Konstruktion führen. Feuchtigkeit soll zügig und konsequent durch stetiges Dauerlüften abgelüftet werden. Bautrockner helfen, die Feuchtelast zu verringern. Dauerhaft hohe relative Luftfeuchtigkeiten in der Bauphase werden dadurch vermieden.

Außen diffusionsoffen oder diffusionsdicht ?

Optimal ist die Wahl diffusionsoffener Werkstoffe bei der Unterdeckung (z. B. Holzfaser-Unterdeckplatten oder SOLITEX Unterdeck- oder Unterspannbahnen mit porenfreier Membran), welche eine hohe Austrocknung nach außen ermöglichen.
Konstruktionen mit diffusionsdichten Außenbauteilen (Unterdach), z. B. Bitumenbahnen, Flachdächer und Gründächer, sowie Dächer mit Blecheindeckungen, verringern die bauphysikalischen Sicherheiten des Bauteils. Vollholzschalungen bieten höhere Sicherheiten als Holzwerkstoffplatten (z. B. OSB), da Holz einen feuchtevariablen Diffusionswiderstand hat und kapillar leitend ist. INTELLO bietet durch die große Feuchtevariabilität ein sehr hohes Sicherheitspotenzial, auch bei Holzwerkstoffen. Bei der pro clima DB+ soll bei diffusionsdichtem Unterdach auf Holzwerkstoffplatten verzichtet werden.

Steildachkonstruktionen

36. Steildachkonstruktionen bis 400 mm Dämmung1)
Konstruktionen DB+ INTELLO
bei außen diffusionsoffenen Konstruktionen unbegrenzte Höhenlage
bei außen diffusionsdichten Konstruktionen, ohne Hinterlüftung,
geprüfte Luftdichtheit, keine Beschattungen,
innenseitig keine bremsenden Schichten
bis 1.000 m ü. NN 2) bis 1.600 m ü. NN 3)

In Verbindung mit außen diffusionsoffenen Konstruktionen bestehen derartig hohe Trocknungsreserven, dass es bei Verwendung der Dampfbremsen pro clima DB+ und INTELLO/INTELLO PLUS und INTESANA keine Begrenzung der Höhenlage des Standorts gibt. Auch in Höhenlagen von über 3.000 m sind die Konstruktionen sicher. Für außen diffusionsdichte Steildachkonstruktionen (z. B. mit Bitumenbahnen) gelten die Begrenzungen in Abb. 36.

Flachdach- und Gründachkonstruktionen

37. Kiesdächer bis 300 mm Dämmung1)
      Gründächer bis 200 mm Dämmung1)
Konstruktionen DB+ INTELLO
Flachdach mit max. 5 cm Kiesbelag ohne Hinterlüftung,
geprüfte Luftdichtheit, keine Beschattungen,
innenseitig keine bremsenden Schichten
bis 800 m ü. NN 2) bis 1.000 m ü. NN 3)
Gründach mit max. 10 cm Substrat, ohne Hinterlüftung,
geprüfte Luftdichtheit, keine Beschattungen,
innenseitig keine bremsenden Schichten
bis 400 m ü. NN 2) bis 1.000 m ü. NN 3)

Flach- und Gründächer haben außenseitig immer eine diffusionsdichte Außenhaut, welche als Wasserdichtung und Wurzelschutz dient. Sie können in der Regel nicht wirksam hinterlüftet werden, da aufgrund der fehlenden Dachneigung kein Luftauftrieb gegeben ist. Je höher das Flachdach mit Kies oder Substrat (Gründach) belegt ist, um so geringer ist die Erwärmung der Dämmschicht durch die Sonneneinstrahlung.
Die Rückdiffusion in den Innenraum und die Sicherheitsreserven verringern sich. Auch hier bietet die Hochleistungs-Dampfbremse INTELLO der Konstruktion durch den feuchtevariablen Diffusionswiderstand eine hohe Sicherheit gegen Bauschäden, z. B. bei unvorhergesehenen Feuchtebelastungen.
Aus den Simulationsberechnungen mit realen Klimadaten ergeben sich die Anwendungsgrenzen in Abb. 37.
Flach- und Gründächer gehören zu den bauphysikalisch anspruchsvollsten und kritischsten Wärmedämmkonstruktionen im Baubereich.
INTELLO bietet diesen Konstruktionen aufgrund der extrem großen Feuchtevariabilität des Diffusionswiderstandes die sicherste Lösung. Eventuell eingedrungene oder in der Konstruktion enthaltene Feuchtigkeit kann in besonders hohem Maße wieder austrocknen, ohne dass es zu einer schädlichen Wiederbefeuchtung kommt. Sollen Flach- und Gründächer über höchste Sicherheit verfügen, sollte INTELLO als Dampfbremse verwendet werden. Bei von nebenstehender Tabelle abweichenden Randbedingungen kann es ggf. erforderlich sein, eine Dämmung oberhalb der Tragkonstruktion anzuordnen. Die beiden Dämmebenen müssen dann feuchtetechnisch voneinander getrennt werden. Bitte wenden Sie sich in diesem Fall an die technische Hotline.

Steildachkonstruktionen im Hochgebirge

Außen diffusionsdichte Steildachkonstruktionen können bis in 1.600 m Höhe mit INTELLO sicher ausgestattet werden und haben ein hohes Bauschadensfreiheitspotenzial.
Bauvorhaben, die über 1.600 m über NN liegen, sind selten, kommen aber auch vor, z. B. in Skigebieten. Für die Berechnung des Bauschadensfreiheitspotenzials stehen uns Klimadaten bis zu einer Höhe von 2.962 m (Zugspitze) zur Verfügung. Bitte kontaktieren Sie dafür die technische Hotline von pro clima.


  1. Bei höheren Dämmstärken kann eine diffusionstechnisch getrennte Zusatzdämmung oberhalb der Tragkonstruktion den Einsatz ermöglichen. Bitte kontaktieren Sie die TECHNIK-HOTLINE.
  2. keine Holzwerkstoffplatten außen
  3. Bei Dachkonstruktionen oberhalb dieser Höhenlage kann eine diffusionstechnisch getrennte Zusatzdämmung oberhalb der Tragkonstruktion den Einsatz ermöglichen. Bitte kontaktieren Sie die TECHNIK-HOTLINE.


Wände

38. Wände
Konstruktionen DB+ INTELLO
Wände
außen diffusionsoffene Konstruktionen
sd-Wert außen
max. 0,1 m:
unbegrenzte Höhenlage
unbegrenzte Höhenlage
Wände
innenseitig keine bremsenden Schichten
sd-Wert außen
max. 6 m:
bis 700 m ü. NN
sd-Wert außen
max. 3 m:
bis 1.600 m ü. NN
außen diffusionsdicht, ohne Hinterlüftung:
bis 700 m ü. NN

Durch die geringere Sonneneinstrahlung haben Wandkonstruktionen ein geringeres Rückdiffusionspotenzial und dadurch bedingt niedrigere Sicherheitsreserven. Für Wände gelten außenseitig der Dämmung Diffusionswiderstände entsprechend Abb. 38.


TECHNIK-HOTLINE

Bei abweichenden Randbedingungen kontaktieren Sie bitte:
Tel: +49 (0) 62 02 - 27 82.45
Email: technik@proclima.de


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Einzelnachweis

Siehe auch