Mikroporöse Membran: Unterschied zwischen den Versionen

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Bei herkömmlichen [[Unterspannbahn|Unterspann-]] und [[Unterdeckbahn]]en finden häufig mikroporöse Membranen Anwendung. Diese Membranen werden als geschlossene Folie hergestellt. Das Material der Folie ist [[diffusionsdicht]]. Um die Anforderungen an die Diffusionsoffenheit einer [[Unterspannbahn]] zu erfüllen, wird diese Folie nach der Herstellung so stark gedehnt, dass kleine Risse und Poren entstehen. Durch diese Risse kann Luft hindurch strömen und so Feuchtigkeit nach außen transportieren. Der Feuchtetransport kann also nur zusammen mit einer Luftbewegung, durch [[Konvektion]], stattfinden. Ist keine Luftbewegung möglich (z.B. durch eine fehlende Temperaturdifferenz zwischen der Innen- und Außenseite der Bahn bei Vollsparrendämmung), so wird der Feuchtetransport stark herabgesetzt. Werden die mikroporösen Poren der Bahn verstopft, z.B. durch [[Tauwasserausfall]] an der Innenseite der Bahn, so können ebenfalls keine Luftbewegungen stattfinden. Friert dieser Film im Winter, so erhalten wir eine [[diffusionsdicht]]e Konstruktion, bei der kein Feuchtetransport nach außen möglich ist.
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Die Bahnen erfüllen die Anforderungen an die Wasserdichtheit durch die [[Oberflächenspannung]] des Wassers. Die Poren und Risse der Membran sind so klein, das zwar Luft, Wasser aber aufgrund seiner natürlichen [[Oberflächenspannung]] nicht hindurchdringen kann. Die [[Oberflächenspannung]] des Wassers kann durch Kettensägenöle, Holzschutzmittel, Harze und Holzinhaltsstoffe herabgesetzt werden. Dadurch kann es zu Wasserdurchtritten bei einer mikroporösen Membran kommen.
|[[Bild:Tech_membran_mikroporen.jpg|right|thumb|200px|Mikroskop. Aufnahme der Mikroporen in herkömmlicher [[Unterdeckbahn]]]]
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|[[Bild:Tech_membran_poren.jpg|right|thumb|200px|Mikroporen im Funktionsfilm]]
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[[Kategorie:Glossar]][[Kategorie:Baumaterialien]]
'''Mikroporöse Membranen''' finden  als [[Unterspannbahn|Unterspann-]], [[Unterdeckbahn]]en (mit Mikroporen) ihre Anwendung. Diese Membranen werden überwiegend aus [[Polypropylen]] als geschlossene Folie hergestellt. Das Material der Folie ist [[diffusionsdicht]]. Um die Anforderungen an die Diffusionsoffenheit der [[Unterspannbahn|Unterspann-]], [[Unterdeckbahn]]en zu erfüllen, wird in der Produktion die [[PP]]-Folie zur Porenbildung  gestretcht und [[Calciumcarbonat]] zugegeben.
 
Bei herkömmlichen [[PP]]-Bahnen mit Mikroporen gelangt der Wasserdampf durch winzige Löcher nach außen. Muss viel Dampf hindurch, kann sich ein Feuchtefilm an der Innenseite der Bahn bilden. Folge: Die Bahn wird dichter, Schäden drohen. Der [[Feuchtetransport]] nach außen ist ein passiver Vorgang, der nur funktioniert, wenn ein relativ hohes Dampfteildruckgefälle anliegt. In modernen, hochgedämmten Konstruktionen ist dies nicht immer zu erreichen.
 
Schutz vor Wasser von außen besteht, weil Wassertropfen zu groß sind und aufgrund ihrer [[Oberflächenspannung]] nicht durch die Poren gelangen können. Bei Schlagregen oder wenn Holzinhaltsstoffe oder Lösemittel die Oberflächenspannung herabsetzen, können jedoch erhebliche Mengen Wasser in die Wärmedämmung eindringen und [[Schimmel]]bildung und Schäden an der Konstruktion verursachen.
 
 
;Alternativ:
* [[Luftdichtungsbahn monolithisch|monolithische Luftdichtungsbahnen]]
 
 
 
[[Kategorie:Außendichtung]][[Kategorie:Winddichtung außen]][[Kategorie:Bauphysik]][[Kategorie:Stoffkunde]][[Kategorie:Glossar]]

Aktuelle Version vom 3. Mai 2024, 16:14 Uhr

Mikroskop. Aufnahme der Mikroporen in herkömmlicher Unterdeckbahn
Mikroporen im Funktionsfilm

Mikroporöse Membranen finden als Unterspann-, Unterdeckbahnen (mit Mikroporen) ihre Anwendung. Diese Membranen werden überwiegend aus Polypropylen als geschlossene Folie hergestellt. Das Material der Folie ist diffusionsdicht. Um die Anforderungen an die Diffusionsoffenheit der Unterspann-, Unterdeckbahnen zu erfüllen, wird in der Produktion die PP-Folie zur Porenbildung gestretcht und Calciumcarbonat zugegeben.

Bei herkömmlichen PP-Bahnen mit Mikroporen gelangt der Wasserdampf durch winzige Löcher nach außen. Muss viel Dampf hindurch, kann sich ein Feuchtefilm an der Innenseite der Bahn bilden. Folge: Die Bahn wird dichter, Schäden drohen. Der Feuchtetransport nach außen ist ein passiver Vorgang, der nur funktioniert, wenn ein relativ hohes Dampfteildruckgefälle anliegt. In modernen, hochgedämmten Konstruktionen ist dies nicht immer zu erreichen.

Schutz vor Wasser von außen besteht, weil Wassertropfen zu groß sind und aufgrund ihrer Oberflächenspannung nicht durch die Poren gelangen können. Bei Schlagregen oder wenn Holzinhaltsstoffe oder Lösemittel die Oberflächenspannung herabsetzen, können jedoch erhebliche Mengen Wasser in die Wärmedämmung eindringen und Schimmelbildung und Schäden an der Konstruktion verursachen.


Alternativ