Nachwachsender Rohstoff: Unterschied zwischen den Versionen

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===Anbau nachwachsender Rohstoffe===
=== Entwicklung des Anbaus nachwachsender Rohstoffe in Deutschland ===
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|valign="top"|[[Bild:Umwelt nawaro anbauflaeche_2009.jpg|thumb|230px| Entwicklung des Anbaus von Rohstoffpflanzen '''bis 2009''' (Quelle: [[FNR]])]]
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|valign="top"|[[Bild:Umwelt nawaro anbau_2009.jpg|thumb|190px| Anbau nachwachsender Rohstoffe '''2009''' (Quelle: [[FNR]])]]
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;Entwicklung der Anbaufläche
Die deutsche Landwirtschaft ist der wichtigste Lieferant für erneuerbare Rohstoffe, sowohl für die Energiegewinnung als auch die industrielle Nutzung. Auf jedem fünften Acker in Deutschland stehen mittlerweile nachwachsende Rohstoffe. Nach einer ersten Schätzung der [[FNR]] liegt die Anbaufläche für das Erntejahr 2012 bei mittlerweile etwas mehr als 2,5 Millionen Hektar. Das ist, im Vergleich zum Vorjahr, ein Zuwachs von knapp 7
Mit 16,8 Mio. ha ist über die Hälfte der Fläche Deutschlands (Gesamtfläche 35,7 Mio. ha) landwirtschaftliche Nutzfläche, auf 11 Mio. ha steht Wald (= 29 Prozent). Sowohl Anteile der 11,8 Mio. ha Ackerfläche, als auch der 5 Mio. ha Grünland werden für den Anbau nachwachsender Rohstoffe genutzt. Er hat sich in den letzten Jahren von ca. 291.000 ha (1993) auf 2007 über 2 Mio. ha (17 Prozent der Ackerfläche) signifikant erhöht. Während 1993 noch 84 Prozent der Fläche der stofflichen Nutzung diente, werden von den im Jahr 2007 angebauten nachwachsenden Rohstoffen nur noch rund 13 Prozent stofflich genutzt. <br />
Prozent. Damit setzt sich der in den letzten Jahren erfolgte Anbauzuwachs weiter fort.
2009: Auf annähernd 2 Mio. ha (17 Prozent der Ackerfläche) werden im Jahr 2009 Rohstoffpflanzen überwiegend für die energetische Nutzung angebaut.  
 
Der Anbauzuwachs ergibt sich zum einen durch Korrekturen in der Erfassungsstruktur im Bereich der Industriepflanzen und zum anderen durch nur noch moderate Zuwächse im Bereich des Anbaus nachwachsender Rohstoffe für die energetische Nutzung. Nach dem Biokraftstoff-Boom der Jahre 2003 und 2004 flacht nun auch der Biogas-Boom aus den Jahren 2009 bis 2011 ab.
 
Es bleibt abzuwarten, ob die Maßnahmen rund um den Wandel von einer mineralölbasierten zu einer biobasierten Wirtschaft, wie sie die Bundesregierung anstrebt, einen dritten Anbau-Boom, dieses Mal bei den Industriepflanzen, auslösen.
 
Mit einem Anteil an der Anbaufläche von 84 Prozent stellen die Energiepflanzen immer noch die größere Gruppe der nachwachsenden Rohstoffe, das entspricht 2,1 Millionen Hektar. Die wichtigste Kulturart bleibt Raps, der, wie im Vorjahr, auf insgesamt 1 Million Hektar angebaut wird. 913.000
Hektar der Anbaufläche entfallen auf die energetische Nutzung (im Wesentlichen als Biokraftstoff ), die verbleibenden 120.000 Hektar Anbaufläche gehen in die industrielle Nutzung (chemische Industrie, Bioschmierstoffe).
 
Der in den letzten Jahren rasante Anstieg bei der Anbaufläche für Pflanzen zur Gewinnung von [[Biogas]] hat sich in diesem Jahr abgeschwächt, das Plus beträgt nur noch 7 Prozent. Für das Erntejahr 2012 wird die Anbaufläche auf 962.000 Hektar geschätzt. Leicht gestiegen ist der Anbau von Stärke- und Zuckerpflanzen zur Gewinnung von [[Bioethanol]], von 240.000 Hektar auf 243.000 Hektar.
 
Auf niedrigem Niveau, aber weiterhin mit deutlichen Steigerungsraten, bewegt sich der Anbau von Pflanzen für Festbrennstoffe (2011: 6.000
Hektar, 2012: 6.500 Hektar, das entspricht einem Plus von 8 Prozent). Antriebsmotor dieser Entwicklung sind vor allem große Stromproduzenten, die in regionaler Nähe zu ihren dezentralen Biomasseheizkraftwerken Kurzumtriebsplantagen anlegen.
 
Auf die Industriepflanzen entfällt eine Anbaufläche von insgesamt 401.500 Hektar, das bedeutet, im Vergleich zum Vorjahr, eine deutliche Steigerung um 29 Prozent. Ein deutlicher Flächenzuwachs ergibt sich im Wesentlichen bei den stärkeliefernden Pflanzen. Das resultiert überwiegend aus einer Änderung der Erfassungsstruktur, aber auch aus einem realen Verbrauchszuwachs.
 
Ein Zuwachs von 20 Prozent ist bei den zuckerliefernden Pflanzen zu verzeichnen. Dabei muss die weitere Entwicklung zeigen, ob es sich um eine tatsächliche Steigerung bei den Verbrauchsmengen handelt oder ob sich hier nur kurzfristige Verschiebungen in der Rohstoffgrundlage der chemischen Industrie zwischen Zucker und Stärke widerspiegeln.
 
Die Anbaufläche für das zur stofflichen Nutzung eingesetzte Rapsöl stagniert. Konstant bleiben auch die Werte für die im stofflichen Bereich genutzten Öle von Sonnenblumen und Lein. Die entsprechenden Einsatzgebiete (Schmierstoff-Herstellung, Produktion von Farben und Lacken) gehören zu stabilen Marktgefügen, die auf der Anbauseite durch langjährige Kontrakte gekennzeichnet sind.
 
Die Anbaufläche von Faserpflanzen, das ist in Deutschland praktisch nur noch Hanf, blieb auf dem extrem niedrigen Stand von 500 Hektar stehen.
 
Im Gegensatz dazu verzeichnet der Anbau von Arznei-, Gewürz- und Färbepflanzen zum ersten Mal seit mehreren Jahren eine Erhöhung, und zwar gleich um
30 Prozent, auf eine Fläche von 13.000 Hektar. Bei diesen Werten ist allerdings zu berücksichtigen, dass gerade die Anbauzahlen für Arznei-, Gewürz- und Färbepflanzen eine hohe statistische Unsicherheit in sich tragen, da die letzte Primärdatenerhebung vor rund zehn Jahren erfolgte.
 
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