Phenolharz-Hartschaum: Unterschied zwischen den Versionen

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===Kurzbeschreibung===
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'''Phenolharzschaum''' (n. DIN: '''PF''') ist ein spröd-harter Schaumkunststoff mit sehr günstigen Wärmedämmeigenschaften, aufgrund der hohen Geschlossenzelligkeit des Materials, welches das Ausgasen des hochdämmenden Treibmittels verhindert/verhindern soll. Für werkmäßig hergestellte Wärmedämmstoffe aus Phenolharz gilt die [[DIN EN 13166]].
'''Phenolharz-Hartschaum''' oder Phenolharzschaum (n. DIN: '''PF''') ist ein spröd-harter Schaumkunststoff mit sehr günstigen Wärmedämmeigenschaften, aufgrund der hohen Geschlossenzelligkeit des Materials, welches das Ausgasen des hochdämmenden Treibmittels verhindert/verhindern soll. Für werkmäßig hergestellte Wärmedämmstoffe aus Phenolharz gilt die [[DIN EN 13166]].


===Produktionsprozess===
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==Quelle==
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:Herbert Danner, Baubiologe (IBN), [[Bauzentrum München]], [http://www.muenchen.de/cms/prod2/mde/_de/rubriken/Rathaus/70_rgu/03_beratung_foerderung/003_bauzentr/pdf/2010/06_10/oekolog_waermedaemmstoffe_v_2.pdf Ökologische Wärmedämmstoffe im Vergleich 2.0], Juni 2010, S. 68  
:Herbert Danner, Baubiologe (IBN), [[Bauzentrum München]], [http://www.muenchen.de/media/lhm/_de/rubriken/Rathaus/rgu/beratung_foerderung/bauzentr/pdf/2010/06_10/oekolog_waermedaemmstoffe_v_2_pdf.pdf Ökologische Wärmedämmstoffe im Vergleich 2.0], Juni 2010, S. 68  


==Siehe auch==
==Siehe auch==

Aktuelle Version vom 19. März 2019, 18:06 Uhr

Resol-Hartschaum oder Phenolharzschaum
Wärmeleitfähigkeit λ [W/(m·K)]: 0,022 - 0,025
Dampfdiffusionswiderstand μ : 60
Brandverhalten, Baustoffklasse : n. DIN 4102: B2
n. DIN EN 13501: E
Druckfestigkeit: mittel


Kurzbeschreibung

Phenolharz-Hartschaum oder Phenolharzschaum (n. DIN: PF) ist ein spröd-harter Schaumkunststoff mit sehr günstigen Wärmedämmeigenschaften, aufgrund der hohen Geschlossenzelligkeit des Materials, welches das Ausgasen des hochdämmenden Treibmittels verhindert/verhindern soll. Für werkmäßig hergestellte Wärmedämmstoffe aus Phenolharz gilt die DIN EN 13166.

Produktionsprozess

Die Rohstoffe zur Herstellung dieses Schaumstoffs sind Phenolharz und Pentan als Treibmittel. Das Phenolharz wird mit dem Treibmittel und einem Härter gemischt und in kontinuierlichen Verfahren als Bandware geschäumt. Der zunächst viskose Schaum wird dabei zur Fixierung beidseitig mit Glasvliesen kaschiert. Nach dem Aushärten und Trocknen erfolgt die Profilierung der Kanten.

Hinweise zur Verarbeitung

Der Dämmstoff lässt sich aufgrund der hohen Rohdichte recht gut mit Sägen bearbeiten. Das Einpassen in Gefache ist wegen der Sprödigkeit des Materials aufwendig. Werden die Platten unter Heißbitumen verlegt, empfiehlt sich der Einbau einer Zwischenschicht aus Blähperlit-Platten. Direkter Kontakt von Phenolharzschaum mit Metall sollte vermieden werden. Im Kontakt mit Feuchtigkeit kann sich Sulfonsäure aus dem Phenol lösen, die zu Korrosionsschäden führen kann (weißer Rost).

Einsatzbereiche

Außendämmung (vor Bewitterung geschützt) unter Deckungen, Bekleidungen, Putz, oder Abdichtungen, zweischalige Wände (Kerndämmung), Zwischensparrendämmung, oberste Geschossdecke, zweischaliges Dach, Innendämmung der Wand, unter Decke, unter Sparren oder Tragkostruktionen, Dämmung unter Estrich.

Baubiologische Stellungnahme

Die Recherchen haben hierzu relativ wenig aussagekräftiges Material ergeben. Phenoplaste gehören seit über 100 Jahren zu den ersten Kunststoffen. Sie bestehen aus Phenolharz (Kunstharz), das man durch die Synthese von Phenolen als Hauptkomponente mit Aldehyden (z. B. Formaldehyd) erhält.
Das „Ökologische Baustofflexikon“ schreibt zum Begriff Phenol:
Phenol wurde wegen seiner bakteriziden Wirkung früher als Desinfektionsmittel eingesetzt. Große Bedeutung hat P. heute als Ausgangsprodukt für Phenolharze, insbesondere Phenol-Formaldehyd-Harze. Phenol führt bei Inhalation zu Schleimhautreizungen und verursacht bei Hautkontakt Verätzungen. Bei chronischen Vergiftungen treten Leber- und Nierenschäden sowie Blutveränderungen auf. Phenol steht im Verdacht auf erbgutschädigende und krebserzeugende Wirkung.
Zur relativen Toxizität ist der sogenannte NIK-Wert (Niedrigste Interessierende Konzentration) von Phenol von Bedeutung. Dieser ist mit 78 μg/m³ sehr niedrig. Je niedriger der NIK-Wert, umso höher die Toxizität eines Stoffes.


Quelle

Herbert Danner, Baubiologe (IBN), Bauzentrum München, Ökologische Wärmedämmstoffe im Vergleich 2.0, Juni 2010, S. 68

Siehe auch