Regensicheres Unterdach

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(1) Für die Zuordnung von Unterdach, Unterdeckung oder Unterspannung in Bezug auf die jeweilige Ausführungssituation ist Tabelle 1 "Einstufung von Unterdach, Unterdeckung und Unterspannung" anzuwenden.

(2) In den Fachregeln des Dachdeckerhandwerks sowie im "Merkblatt Wärmeschutz bei Dächern" wird festgelegt, welche Einstufung (Ziffer) mindestens notwendig ist. Bei Festlegungen in mehreren Regelwerksteilen, z. B. sowohl in Fachregeln als auch im o. g. Merkblatt, ist die höherwertige Einstufung (Ziffer) anzuwenden.

(3) Besondere klimatische Verhältnisse, ungünstige Lage des Gebäudes, große Entfernungen zwischen First und Traufe, Kehlen, Dachgauben oder besondere Anforderungen können es notwendig werden lassen, eine höherwertige Einstufung auszuführen.

(4) Abweichungen in Form einer Unterschreitung der aufgrund der Anwendungskriterien sich ergebenden Einstufung (Ziffer) bedürfen einer Vereinbarung zwischen Bauherr, ggf. Planer und Ausführendem.

(5) Systeme, z. B. Wärmedämmsysteme, die nicht in der Tabelle 1 enthalten sind, jedoch die Funktion einer Unterspannung, einer Unterdeckung oder eines Unterdaches erfüllen, müssen entsprechend ihrer Art einer Einstufung (Ziffer) zugeordnet werden. Es wird empfohlen, sich die unter Beachtung der Herstellerverarbeitungsvorschriften zu erreichende Einstufung (Ziffer) vom Hersteller bestätigen zu lassen.

(6) Direkt befestigte Deckmaterialien auf Schalung und Vordeckung, z. B. Schiefer, Faserzement, Bitumenschindeln und Metallbleche, die aufgrund der Übereinstimmung mit den Fachregeln regensicher sind, erfüllen die Anforderungen der überdeckten Unterdeckung mit Bitumenbahnen (Ziffer 2.2 der Tabelle 1).

(7) Über Unterdächern, Unterdeckungen, Unterspannungen ist der Einbau von Konterlatten, Konterklötzchen oder anderen Abstandshaltern von mindestens 24 mm Dicke notwendig. Der hierdurch sichergestellte Abstand zwischen der zusätzlichen Maßnahme und der Dachdeckung dient - der sicheren Ableitung von durch die Deckung eingedrungener Feuchtigkeit, - der sicheren Ableitung von abtropfendem Tauwasser von der Unterseite der Deckwerkstoffe, - zur Unterlüftung der Deckung. Außerdem werden durch diese Abstandshalter die konstruktiven Anschlußmöglichkeiten, z. B. an der Traufe, verbessert. Der hierdurch erreichte Lüftungsraum kann zum sommerlichen Wärmeschutz beitragen.

(8) Für den Raum zwischen der zusätzlichen Maßnahme und der Dachdeckung haben sich Zu- und Abluftöffnungen im Trauf- und Firstbereich bewährt. Die in der DIN 4108- 3 geforderten Lüftungsquerschnitte für belüftete Dächer gelten für diesen Raum zwar nicht, haben sich aber in der Praxis bewährt und werden empfohlen.

Tabelle 1: Einstufung von Unterdach, Unterdeckung und Unterspannung


Art Ausführung Konterlatten- einbindung Naht- und Stoßausbildung 1 Unterdach 1.1 Wasserdichtes Unterdach - Kunststoff- Dachbahn - Kunststoff- Dichtungsbahn - Bitumen- /

 Polymerbitumen- 
 Dachdichtungsbahn

- Bitumen- /

 Polymerbitumen- 
 Schweißbahn	über Konterlatte	verschweißt oderverklebt

1.2 Regensicheres Unterdach Wie 1.1 unter Konterlatte verschweißt oder verklebt 2 Unterdeckung 2.1 Verschweißte oder verklebte Unterdeckung UnterdeckplatteUnterdeckbahn unter Konterlatte verschweißt oder verklebt 2.2 ÜberdeckteUnterdeckung mit Bitumenbahnen - Bitumen- /

 Polymerbitumen- 
 Dachdichtungsbahn

- Bitumen- /

 Polymerbitumen- 
 Schweißbahn

- Bitumen- Dachbahn unter Konterlatte überdeckt und genagelt 2.3 Überlappte oder verfalzte Unterdeckung UnterdeckplatteUnterdeckbahn unter Konterlatte lose überlappend oder verfalzt 3 Unterspannung Gespannte Unterspannbahn Frei hängende Unterspannbahn unter Konterlatte lose überlappend

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